Mit diesen neuen Produktionen dreht der Bühnenherbst voll auf
Schtonk!
Wer hat’s erfunden? Wer hat’s gefälscht? Stefan Kastner, ein Guru der Freien Szene, bringt den Helmut-Dietl-Klassiker rund um die berühmt-berüchtigten Hitler-Tagebücher auf die (kleine) Bühne.
Persona
Wenn sich Beklemmung einschleicht: Eine berühmte Schauspielerin verliert plötzlich ihr wichtigstes Ausdrucksmittel – ihre Stimme. Und das auch mitten in einer „Elektra“-Aufführung auf offener Bühne. Nach und nach wird immer deutlicher: Die Sprache kommt nicht zurück. Doch warum nur? Regisseurin Sophie Glaser nimmt das Publikum mit auf eine Seelenreise, die sich eng an den berühmten Ingmar-Bergman-Film aus dem Jahr 1966 anlehnt.
Der Untertan
Sein Bruder Thomas steht noch heute im Zentrum der immer neuen Mann-Beifallsbekundungen. Dabei war Heinrich Mann der wirklich politische Autor – und teilweise deutlich mutiger. Sein Meisterroman gilt noch immer als beklemmend aktuelle Psychostudie des deutschen Buckelns, Schleimens und im Staub-Kriechens. Der deutsche Spießer buckelt nach oben – und tritt nach unten. Georg Büttel und sein Team haben ab 22.10. daraus eine beißende Bühnensatire gemacht.
Glaube Liebe Roboter
Was für ein Horrorlabor: Elisabeth hatte einst ihre Leiche an ein anatomisches Labor verkauft. Ein Suizid war für sie der angeblich einzige Ausweg. Doch nun dreht Bonn Park die Schraube gnadenlos weiter. Es geht direkt hinein in die Forschungsanstalt, in der Elisabeths Körper als Mensch-Roboter weiterlebt. Es geht um den Traum von der Unsterblichkeit und die Blindheit, die uns Künstliche Intelligenz immer öfter in unsere Vorstellungswelten diktiert. Wohin jagt der Fortschrittsglaube? Gibt es auf der Autobahn in Richtung unausweichlicher Dystopie vielleicht doch noch eine rettende Ausfahrt? Die Stückumschreibung arbeitet mit Motiven von Ödön von Horvath – und seinen Figuren, die einfach mal durch die Jetztzeit spazieren.
Prima Facie
Wenn das Grauen, sonst professionell kühl betrachtet und bewusst vom eigenen Körper gehalten, plötzlich grausam nah kommt: Tessa ist eine erfolgreiche Anwältin, die sich auf die Verteidigung der ganz bösen Buben spezialisiert hat. Sie springt dann in die Bresche, wenn es um den Vorwurf sexueller Übergriffe geht – und landet immer wieder überraschende Prozess-Siege. Doch dann wird Tessa selbst zum Opfer: Sie wird vergewaltigt. Und den Täter kennt sie nur zu gut: Es ist ein Kollege. Es kommt zum Entscheidungskampf – vor Gericht. Diesmal mit neuen, denkbar unbequemen Rollen.
Kasimir und Karoline
Das Oktoberfest in Zeiten der ganz großen Krisen. Damals. Heute. Kann der Exzess ein Ausflug sein? Oder macht er noch mal alles schlimmer? Von der Banalität des Bösen – und vom Wirbeln auf der Wiesn.
Teutonistan
Geschichte wird von denen geschrieben, die die Macht haben, sich auszudrücken. Was also, wenn man deutsche Historie noch einmal ganz neu erzählt – von unten? Aus der Perspektive derer, die überhört und zurückgedrängt werden? Bülent Kullukcu und Karnik Gregorian reisten für Interviews und Social-Media-Clips durch ein kaltes Land, das sich oft gar nicht gerne erinnert. Herausgekommen ist eine Mischung aus Archivrecherche, Alltagserkundung, Sprachforschung, Konzert, Performance und Protest. Im Zentrum steht Turgut Özben, ein Kulturvermittler und Sohn der zweiten Generation von „Gastarbeitern“. Er sucht ein verschollenes Manuskript, das seine Tante, eine Schriftstellerin im Verborgenen und Augenzeugin des Unsichtbaren, einst verfasst hat.
Countdown mit Beharrungsvermögen
Köstliche träge Unterhaltung: Auf der Sonnenterrasse kommen die Gäste eines mondänen Strandhotels, das kurz vor seiner Schließung steht, einfach nicht aus ihren Liegestühlen hoch. Warum sich plötzlich aufregen, nur weil mal wieder eine Art Weltuntergang angesagt ist? Christian Kroos hat ein kluges Vexierspiel geschrieben, in dem alles mit allem zu- sammenhängt, nichts so richtig logisch und doch alles übersichtlich ist. Was das Leben ausmacht, ist doch eben, dass es kompliziert ist. Endlich sagt das mal einer!
Wallenstein
Ein Schlachtfest in sieben Gängen. Krieg, wenig Frieden. Kammerspiele-Hausregisseur Jan-Christoph Gockel serviert Schiller. Es geht um schmutzige Geschichten, verlogenen Söldneralltag, um Macht, Hybris und um Loyalität. Gibt es für den Frieden, während die bösen alten Männer ihre Deals machen, überhaupt noch eine Chance? Friedrich Schiller war es gelungen, 30 Jahre Krieg kunstvoll auf die letzten drei Wochen vor dem Mord an Wallenstein zu verdichten. Jetzt wird alles noch einmal neu aufgekocht und genüsslich umgewürzt. Und auch das Publikum ist gefragt: Wer kennt eine Auswegstrategie aus dem Schlamassel?
Die Fabrik der verlorenen Fäden
Geschichtserforschung – spannend wie ein Krimi: Beim Theater auf dem Gelände der ehemaligen Luitpoldkaserne hat man he- rausgefunden, dass hier vor 100 Jahren die Spitzenwäschefabrik der jüdischen Unter- nehmerin Rosa Klauber stand. Die Truppe Traummaschine rekonstruiert, was mit ihr geschah. Der QR-Walk ist ab 8.10. 18 Uhr jederzeit mit Handy bzw. Tablet begehbar.
Die Asche meines Vaters
Erste Premiere der neuen Spielzeit: Sarah erhält eine Einladung zur Beerdigung eines Mannes, den sie nie kannte. Es ist ihr Vater, der ihren beiden Müttern ein Familienleben ermöglichte. Und dann mischt sich der Erzeuger eben doch noch in Sarahs Schicksale ein. Er hinterlässt ihr – als Alleinerbin! – ein Millionenvermögen. Was damit tun? Investieren – in Windkraftanlagen oder doch in Waffen? Moral ist gefragt. „Plötzlich reich und unsympathisch“, trägt das Stück von Soeren Voima im Untertitel. Das sagt schon mal viel.
Nach Mitternacht
Sie hat den Sound perfektioniert, der so modern klingt und Leichtigkeit in blei- schwere Zeiten brachte: Irmgard Keun war eine Seismographin, die schon früh spürte und vor allem aus der Unmen- schensprache heraushörte, was da an Nazi-Terror aufzog. Trotzdem blieb sie in Deutschland und schrieb mutig auf, was sie registrierte. „Nach Mitternacht“ erzählt von den Themen, die sie unmittelbar betrafen – etwa die Angst, am Schreiben gehindert zu werden. Aber auch von Nächten auf Feiern und in Kneipen, in denen schon bald der Spaß vorbei war.
Bevor ich es vergesse
Was uns allen früher oder später droht: Aufräumen, Wegräumen, Entrümpeln: Wiebke Puls spielt eine Frau, die nach dem Tod ihres Vaters alle Angelegenheiten regeln muss – von der Beerdi- gung bis hin zur Wohnungsauflösung. Leere quält.
Das TamS rettet die Welt – Folge 3
Eigentlich ist das kleine Schauspieltrio auf Tournee unterwegs – mit dem Stück, das doch die Welt verändern soll. Doch dann erwischt man die falsche Abfahrt, verfährt sich und landet mitten im Geheim-Anwesen eines bayerischen Superreichen. Der lässt das ziehende Volk vorsichtshalber erst mal von seiner Privatarmee verhaften. Schöner Mist. Wer rettet jetzt den Planeten? Zum Glück taucht ein Fluchthelfer auf…
Strawinsky in Paris
Klingt wie ein Kenner-Witz: Treffen sich zwei Komponisten in einer Stadt – und dann? George Gershwin und Igor Strawinsky wirken tatsächlich wie zwei Künstler, die eigentlich nicht unterschiedlicher sein könnten. Und das nicht nur, weil der eine aus den USA stammte und daran arbeitete, den Jazz Klassik-fähig zu machen und nicht nur neue Rhythmen, sondern auch Saxophone oder Autohupen ins Orchester holte. Der russische Neutöner sorgte mit dem Ballet „Le Sacre du Printemps“ für einen Sensationsskan- dal. Was beide dann doch einte: ihre Liebe zu Paris, die Gershwin etwa zur Tondichtung „An American in Paris“ inspirierte. 1925 trafen die beiden Musikgenies erstmalig zusammen – 100 Jahre später kommen sie auf der Bühne, für einen zweiteiligen Ballett-Abend erneut in Kontakt.
Der Untertan
Und dann entlarvt natürlich auch die von Alexander Eisenach für die Bühne bearbeitete Heinrich-Mann-Theaterfassung die kleinbürgerlichen Großmachtfantasien. 1914 erschien der Roman bereits. Und er blieb hellsichtig – und leider allzu folgenlos. Allerdings: Wenn man so viel vom rückgratlosen Leben ohne Zivilcourage hört, könnte das doch endlich noch den Schubs geben, selbige einmal wieder zu wagen. Auf geht’s!
Lapidarium
Eine Verneigung vor Helmut Dietl und Franz Xaver Kroetz: Rainald Goetz rekonstruiert ein verwegenes, nicht umgesetztes Drehbuchvorhaben der genialen Sturköpfe und webt einen dichten Text aus Tagebuch-Inhalten, München-Skizzen und Requiem-Elementen. Starker Tobak.
Titel, Theater, Temperamente
Hier greift die bezaubernde Chefin höchstpersönlich ein: Intendantin Christiane Brammer hat sich ein neues Format für Theaterfans ausgedacht, in dem gefachsimpelt, diskutiert, gezankt und geschwärmt werden soll. Die Idee dabei: Kreative tauschen sich über ein bekanntes Stück aus und nehmen es mit Charme und Schärfe. Zum Auftakt legten sich Kult-Regisseur Dominik Wilgenbus, ein Meister der kleinen Formel für Großes, sowie eine musikalische Überraschungskünstlerin ins Zeug.
3Sis! Oder: Wie viele Leben passen in eins?
Ein Abend, an dem sich alles verändert – und man darf zusehen. Anna Funk schlüpft gleich in drei Rollen. Sie spielt eine Mathematikerin, eine Künstlerin und eine Familienmutter. Drei Schwestern, die in eine Identitätskrise stolpern. Wo ist der Ausweg, was verbindet sie, wo führten die Weichen auf neue Gleise?
Kaltgestellt
Zurück mit hochprozentigem Komödienspaß, der rührt und schüttelt – eiskalt serviert: Drei Freundinnen bleiben Monat für Monat ihrem eingespielten Ritual treu. Sie treffen sich zu Cocktails und lästern über die Männer. Die sind im Nebenraum – und dann fällt eine Tür zu!
Ocean Cage
Was könnte passender sein als ein Ritual – ein großes Götter-Geschenk -, das das diesjährige Spielart-Festival eröffnet. Wenn man in der abgelegenen Inselwelt von Indonesien einen Wal sichtet, werden alle Fischer zusammengerufen. Es gilt als ein Zeichen der Vorfahren, wenn sich der Ozean öffnet und den Menschen Jagdbeute schenkt. Es geht um eine Lebensgrundlage, aber auch um eine mythologische Verbundenheit. Tianzhuo Chen und Siko Setyanto machen daraus einen bewegende Tanz-Produktion, die viele Bilder freisetzt.
Chronik der laufenden Entgleisungen
Es fing an mit einem Auftrag, der sich immer stärker in einen Albtraum verwandelte: Thomas Köck wollte eigentlich über die österreichischen Nationalratswahlen im vergangenen Jahr schreiben. Was er nicht ahnte, war der Siegeszug der FPÖ, die das politische Establishment
Das Trio lebt am Existenzminimum in Was er nicht ahnte, war der Siegeszug
Santiago de Chile. Plötzlich muss es sich der FPÖ, die das politische Establishment
überrollte. Und dann auch noch die AfD. Jessas! Die Ereignisse überschlagen sich.
Wo ist der alte knorrige Arbeiterstolz hin?
God’s Entertainment
Gegen die Kälte der Spaltung, für ein neues Zusammenrücken: Das Künstlerkollektiv zieht mit zwei Lkws und einer Jukebox durch die Stadt, um die Menschen in Gespräche zu bringen. Surreal, aber auch sehr nah am echten Leben.
Clara.Alma.Wir
Starke Frauen, starke Stimmen: Brigitte Bayer und Teresa Rizos erwecken Clara Schumann und die wilde Künstler-Muse Alma Mahler-Werfel zu neuem Leben und entspannen damit einen Fächer rund um Kunst, Liebe und Rollenbilder (sowie Rollenzwänge). Am Klavier: Barbara Scherbel.
Teenage Songbook of Love and Sex
Angefangen hat alles in Reykjavik. Dort brachten Alexander Roberts und Ásrún Magnúsdóttir junge Menschen zusammen und halfen ihnen dabei, sich zwanglos auszutauschen – über die Themen, die uns alle eben bewegen, wenn die Hormone ins Zirkulieren geraten. In jeder neuen Stadt erweitert sich der Chor der Stimmen, der auch tatsächlich gemeinsam singt. Es geht um die großen Themen und die universelle Gleichheit der Sorgen, Spannungen und Hoffnungen. Auch das eine „Spielart“, die verbindet!
Vaca
Wenn ein Geschenk, nur Schwierigkeiten macht: Fresia und ihre zwei engsten Vertrauten bekommen unverhofft eine Kuh. Das Trio lebt am Existenzminimum in Santiago de Chile. Plötzlich muss es sich mit neuen Fragen befassen: Kann man mit dem Tier Geld verdienen? Muss man die Kuh dafür töten? Plötzlich wird das Tier zum Störfaktor – und zum Auslöser für vielerlei Fragen existenzieller, sozialer und politischer Natur. Spielart pur!
Dambudzo
Augen öffnen: Die „Shebeens“ sind inoffizielle, selbstverwaltete Bars, die in Privatwohnungen in Simbabwe entstanden sind – oft sogar schon während der früheren britischen Kolonialzeit. „Die Straße kommt ins Haus, und das Haus ist die Straße“, heißt es dazu im Spielart-Stück. Das Be- sondere dabei: Es ist eine offene Szenerie, in der sich das Publikum frei durch eine Installation aus Holz, Pappe und großformatige Malerei bewe- gen kann, die an die Rumpel-Kneipen erinnert. Und dann wird natürlich auch heftig getanzt.
Blue Nile to the Galaxy Around Olodumare
Fünf Tänzerinnen und Tänzer und die Klänge von Alice Coltrane und Bheki Mseleku: Es geht um den Tanz Pantsula, der im Südafrika der Apartheid-Zeit Auswege aus der Hoffnungslosigkeit aufzeigte – und einen künstleri- schen Protest gegen die Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung aufzeigte. Man erinnert sich gern – und dennoch mit Schmerzen.
Lazarus oder die Feier der Auferstehung
Alexander Strauch, der Münchner Komponist, und Regisseurin Martina Veh verbinden in ihrer Re- flexion über die letzten Dinge – und den Wunsch nach einer zweiten Chance – die fragmentarische „Lazarus“-Kantate von Franz Schubert mit Richard Frances Monodram „The Blind“, in dem es auch um das Geschenk eines neuen Lebens geht.
For The Ones We Love
Einfach mal darauf einlassen. Die Akteure der Gruppe Gob Squad aus Berlin laden Menschen zu einer intensiven Zweibegegnung ein. Dann heißt es: „Schließe Deine Augen und denke an jemanden, der dich geprägt, jemanden den du liebst.“ Schon beginnt das Gespräch…
Three Times Left is Right
Weltpolitik, ausdiskutiert am Küchentisch: Eine Autorin der Neuen Rechten und ein lin- ker Kulturtheoretiker streiten über die großen Fragen, die klein beginnen: Wie soll man die gemeinsamen Kinder erziehen? Ab wann wird das Private politisch?
Die Fledermaus
Im Rausch einer wilden Wiener Ballnacht kann vielerlei passieren: Josef E. Köpplinger knibbelt aus den Ritzen einer zunehmend morschen Gesellschaft.
Zeit ohne Gefühle
Feldafing. Idylle am Starnberger See, wo Sissi sich wohlfühlt und Tho- mas Mann urlaubte. Doch Lena Gorelik schaut ganz genau hin. Sie rekonstruiert die verdrängten Erinnerungen an eine NS-Eliteschule, die nach der Kapitulation zum Lager für „Displaced Persons“, für Überlebende des KZ-Grauens, wurde. Das Vergangene vergeht eben nicht.
Dies ist keine Botschaft (Made in Taiwan)
Auch das sind Blickwinkel, die man erst in Spielart-Produktionen neu erkennt: Stefan Kaegi von der Gruppe Rimini Protokoll ist das dokumentarische Arbeiten, das genaue Recherchen voraussetzt, schon lange vertraut. In seiner neuen Produktion bringt er drei Diplomatinnen und Diplomaten aus einem Land auf eine Bühne, die sie eigentlich gar nicht haben dürften. Wegen der restriktiven Ein-China-Politik der Volksrepublik ist Taiwan in vielen Ländern der Erde nicht offiziell anerkannt und kann daher auch keine Botschaft eröff- nen. Im Theaterstück begleitet man die Arbeit in einer solchen fikti- ven Botschaft und erfährt mehr über alltägliche heftige Spannungen.
This Plot ist not for Sale
Ringen um Deutungshoheit: ein serbischer Fotograf, eine ehrgeizige Kenianerin und eine deutsche Erbin mit postkolonialem Schuldkomplex wollen alle zu Wort kommen. Eine Wahrheit gibt es nicht.
Appropiate (Was sich gehört)
Schockmoment beim Familientreffen. Drei Geschwister kommen im Anwesen ihres kürzlich verstorbenen Vaters zusammen. Sie entdecken ein Fotoalbum, das vom Wüten eines brutalen Rassisten erzählt.
Story of…
Es ist einer der eindringlichen, zunächst eher still wirkenden Höhepunkte des diesjährigen Spielart-Theaterfestivals, das vom 17. Oktober bis 1. November ein Fenster weit aufstößt – mit Blick auf die Bühnentendenzen naher und ferner Länder. Dazu wurden 30 Produktionen eingeladen, darunter sieben Uraufführungen. Zu den fünf europäischen Erstaufführungen zählt das Stück von Laila Soliman aus Kairo, das um Geburt, Mutterschaft, medizinische Komplikationen und andere Schwierigkeiten rund um weibliche Fruchtbarkeit kreist. Alles Themen, die in vielen Kulturkreisen, auch den vermeintlich offenen und aufgeklärten, oft noch unterdrückt oder nur hinter vorgehaltener Hand besprochen werden. Die Produktion verschafft den Stimmen, die von Schmerz und Einsamkeit, aber zum Glück natürlich auch von Freude und Hoffnung erzählen, eine Bühne.
Der Nussknacker/Schwanensee
Auf dieses Klassiker-Wiedersehen darf man sich schon jetzt freuen (und gerne auch rechtzeitig Tickets kaufen): Das berühmte Grand Classic Ballet tourt aktuell durch die großen deutschen Städte und bringt feinsten Spitzentanz natürlich auch nach München.