Mike Faist, Zendaya, Josh O'Connor - in "Challengers"

Neue Kinofilme: Die Starts der Woche vom 25. April

Archaische Liebeskämpfe am Center Court, ein deutsches Familiendrama, Feelgood aus Frankreich und noch viel mehr… in den Filmstarts der Woche.

Challengers – Rivalen

Es könnte so schön sein. Ex-Tennis-Crack Tashi (Zendaya) trainiert Art (Mike Faist), ihren Mann. Mit Erfolg. Der zählt bald zur Grand Slam Champion-Riege. Nach ein paar Niederlagen schickt sie ihn zu einem „Challenger“-Turnier, wo er unverhofft Patrick (Josh O’Connor), seinem ehemals besten Freund und Tashis Ex-Lover gegenüber steht. Ehedem war’s polyamourös, jetzt wird’s archaisch. Challengers – Rivalen ist ein Stephen-King-Stoff, inszeniert von Luca Guadagnino („Call Me by Your Name“).

Sterben

Von wegen Familie. Lissy (Corinna Harfouch), Mitte 70, nutzt ihre knapp gewordene Lebenszeit für sich. Sohn Thomas, Dirigent (Lars Eidinger) ist mit seinem depressiven Freund, dem neuen Werk „Sterben“ und seiner Ex, die ihm ein Kind andient, das nicht seines ist, gut beschäftigt. Tochter Ellen (Lilith Stangenberg) widmet sich Sebastian, ihrem verheirateten Chef – beide eint der Sex und Alkohol. Krasse Kombi – in Matthias Glasners Sterben, der zugeneigt bis sarkastisch die Verhältnisse in all‘ ihren Dysfunktionen zelebriert. Nicht rundum gelungen, aber mit einer umwerfenden, einprägsamen Szene, die es so im deutschen Kino viel zu selten gibt.

Es sind die kleinen Dinge

Solidarité. Alice ist Bürgermeisterin, Lehrerin, „Mädchen für alles“ in ihrer kleinen bretonischen Gemeinde. Der 65-jährige Émile (Michel Blanc) will partout Lesen und Schreiben lernen, raubt ihr beinahe den letzten Nerv, wäre da nicht die drohende Schulschließung … Es sind die kleinen Dinge ist ein bitter-süßes Feelgood-Movie, Dardenne-Brüder light, wie die französische Presse unisono lobt.

Eureka

Suche nach den Wurzeln. Sadie reicht der trostlose Alltag in einem Reservat in South Dakota. Ein Trank ihres Großvaters versetzt sie in den (keineswegs unberührt idyllischen) brasilianischen Dschungel. Lisandro Alonso, experimentierfreudiger Meister des argentinischen Kinos, nimmt uns in Eureka mit auf einen facettenreichen, faszinierenden Trip durch Raum und Zeit, Traum und Mythos, Western und postkolonialer Fabel.

Vom Ende eines Zeitalters

Schicht im Schacht. Christoph Hübner und Gabriele Voss haben den Niedergang des deutschen Steinkohle-Bergbaus im Ruhrgebiet über Jahrzehnte begleitet. Ihr beeindruckender Dokumentarfilm Vom Ende eines Zeitalters nimmt uns noch einmal mit unter Tage, erzählt in weiten Bögen, voller Details, von Kameradschaft, Gemeinsinn, Auf- und Umbrüchen, in den Familien, der Gesellschaft, Verlusten und Gewinnen, am Beispiel der Zeche Prosper-Haniel.

Die Kinostarts von letzter Woche (17.4.)

Evil Does Not Exist

Natur // Kultur. Takumi und seine kleine Tochter Hana leben einfach und im Einklang mit der Natur auf dem Land, bis ein Unternehmer aus Tokio ein Luxus-Camping-Resort errichten will, und dafür zwei Firmenvertreter ins Dorf schickt. Bald eskalieren die Spannungen … Evil Does Not Exist ist das neue Werk des japanischen Oscar-Preisträgers Ryusuke Hamaguchi („Drive My Car“)! Eine große (auch musikalische) Elegie. Lange Standing Ovations beim Filmfest in Venedig.

La Chimera

Im Labyrinth. Der Engländer Arthur (Josh O‘Connor) trauert um seine verstorbene Geliebte Benjamina. In Italien schließt er sich den „Tombaroli“ an, die antike etruskische Gräber plündern, um schnelles Geld zu machen. Er aber hofft, hier das Tor zur Unterwelt zu finden. Alice Rohrwacher („Land der Wunder“, „Glücklich wie Lazarro“) gelingt mit La Chimera ein zauberhaftes, mitreißendes, heiteres Filmwunderwerk über die Sehnsucht, die Träume und die Zerbrechlichkeit des irdischen Glücks.

Amsel im Brombeerstrauch

48 Jahre Jungfrau. Unbeirrbar frei. Dann aber verliebt sie sich doch leidenschaftlich in einen Mann. Etero, bodenständig, alleinstehend, mit einem kleinen Laden in einem abgelegenen georgischen Dorf. Die plötzlich den Zauber der Liebe und ihre Sinnlichkeit entdeckt. Elene Naverianis zärtlich skurrile Dramödie Amsel im Brombeerstrauch feierte Premiere bei der Quinzaine in Cannes. Und Hauptdarstellerin Eka Chavleishvili wurde für den Europäischen Filmpreis nominiert.

Civil War

In naher Zukunft löst der verfassungswidrig amtierende US-Präsident einen Bürgerkrieg aus. Texaner und Kalifornier sind auf dem Weg nach Washington D.C., um ihn und sein Regime abzusetzen. Ein paar Journalisten schlagen sich durch, um ihn noch einmal zu interviewen. Civil War (Regie: Alex Garland, „ExMachina“, „Annihilation“) ist düsterste Dystopie – kurz vor der Wahl im November.

Die Kinostarts von vorletzter Woche (11.4.)

Back to Black

Back to Black. So hieß 2006 Amy Winehouses‘ legendäres zweites Album. Back to Black heißt, 14 Jahre nach ihrem viel zu frühen Tod, auch das von Sam Taylor-Johnson („Fifty Shades of Grey“) inszenierte Biopic über das allzu kurze Leben der großen Künstlerin, dargestellt von der perfekt besetzten Marisa Abela.

Ein Glücksfall

Im Goldenen Käfig. Fanny (Lou de Laâge) und Jean (Melvil Poupaud) führen eine perfekte Pariser High-Society-Ehe. Bis zu Fannys zufälliger Wiederbegegnung mit ihrem alten Schulfreund Alain (Niels Schneider). Erst eine romantische Affäre, dann vielleicht doch die Scheidung? Allerdings, Jean hat wohl eine dunkle Seite. Fannys Mutter Camille (Valérie Lemercier) versucht sich als Hobby-Detektivin. Ein Glücksfall ist ein sehr vergnügliches, originelles und ironisches Vexierspiel, ein neuer Film vom mittlerweile 88 Jahre alten Woody Allen, gelungen wie in seinen besten Zeiten.

Irdische Verse

Grotesker Irrsinn ist das Markenzeichen der staatstragenden iranischen Bürokratie, wann und wo auch immer einfache Bürger mit ihr konfrontiert sind. Mit Sarkasmus, schwarzem Humor und bitterer Ironie erzählt Ali Asgaris und Alireza Khatamis tragikomischer Irdische Verse von Begegnungen in Amtsstuben, religiösem Eifer und Behörden-Willkür.

Zwischen uns der Fluss

Ganz allmählich nähern sie sich einander an. Alice (Lena Urzendowsky), die nach einer Verurteilung Sozialdienst leisten muss, und Cam (Kotti Yun), die nach einem rassistischen Überfall traumatisiert ist. Alice lädt Cam ein, bei ihr zu wohnen. In einem geschützten Raum, einer Villa, in Dresden, hoch über der Elbe. Zwischen uns der Fluss ist ein sehenswerter Film von Michael Klier, dem Meister des aufmerksamen, stillen Beobachtens.

Ein Traum von Revolution

Sandinista, Brigadista. Wer erinnert sich noch an das Engagement tausender westdeutscher UnterstützerInnen, die in den 1980ern nach Nicaragua reisten, um beim Wiederaufbau zu helfen. Träume, Wünsche, Hoffnungen auf allen Seiten. Petra Hoffmanns Doku Ein Traum von Revolution zieht, 45 Jahre nach der Revolution, Bilanz.

Sieger sein

Willkommen im Wedding. Mona, 11, kommt aus Syrien, kann kein Wort Deutsch, aber Fußball spielen. Einzelkämpfer*innen, Teambuilding, ein engagierter Lehrer (Andreas Döhler). Soleen Yusefs Sieger sein ist der ehrenwerte Versuch, außer den Film-Förder-Gremien auch die Jugend selbst fürs deutsche Schulfilm-Kino zu begeistern.

Die Kinostarts von 4.4.

Morgen ist auch noch ein Tag

Must See! Ein Schwarz-Weiß-Film über häusliche Gewalt, von dem Kritik und Publikum begeistert sind und der alle Rekorde bricht?! 1946, Nachkriegs-Rom. Delia, Ehefrau und dreifache Mutter, ist die Prügel-Attacken ihres Ehemanns Ivano gewohnt. Tochter Marcella versteht’s nicht, Freundin Marisa hält zu ihr, und ein mysteriöser Brief könnte alles ändern … Morgen ist auch noch ein Tag von Regisseurin und Hauptdarstellerin Paola Cortellesi ist eine kurzweilige Komödie (!) über die vielen kleinen Schritte auf dem Weg zur Emanzipation – mit einem unvermeidlichen, höchst erfrischenden Schluss. Sechs Millionen Zuschauer in Italien!

Ich Capitano

Die Route. Ich Capitano, der neue Film von Matteo Garrone („Pinocchio“), erzählt von zwei jungen Senegalesen, Seydou und Moussa, die davon träumen, in Europa als Musiker Karriere zu machen. Ihr Weg führt durch die Wüste (mit Pick-Up, zu Fuß), Foltergefängnisse, aufs Boot – Überleben ein Wunder, das Sterben normal.

Andrea lässt sich scheiden

Eine umfangreiche Besprechung zu Josef Haders Film „Andrea lässt sich scheiden“ lesen Sie in unserem Filmtipp des Monats.

Monkey Man

Hanumans Rache. Nach einem Massaker in seinem Heimatdorf lebt Kid (Dev Patel) als Waise in der fiktiven Stadt Yatana. Verdingt sich in einem illegalen Kampfclub. Unter einer Gorilla-Maske verborgen, erträgt er manches blutige Duell – und wird sich an den Mördern seiner Mutter, an Ausbeutern und Unterdrückern furchtbar rächen. Der knallharte Action-Thriller Monkey Man ist das Regiedebüt von Dev Patel („Lion – Der lange Weg nach Hause“, „Slumdog Millionär“).

Omen

Innovativ. Star-Rapper, Filmemacher und Allroundkünstler Bajoli erzählt in seinem kraftvollen, vielfach prämierten Debüt Omen von Koffi, der nach Jahren in den Kongo zurückkehrt, um sich den Segen seiner Familie für die Heirat mit der Belgierin Alice zu holen. Allein, hier gilt er noch immer als vom Teufel besessen. Lief in Cannes! CineRebels Award in München!

Immaculate

Horror-Konvent. Schwester Cecilia wechselt von Detroit in ein Kloster in Italien. Tough. Die alten Nonnen streng, ein Priester zugewandt. Cecilia wird unversehens schwanger, hat wunderbarer Weise unbefleckt empfangen – ihr Orden aber ist ein Hort des Bösen. Immaculate ist ein Horror-Thriller, bei dem Sydney Sweeney als Scream Queen brilliert.

Godzilla x Kong: The New Empire

MonsterVerse. Im mittlerweile fünften „Godzilla“-Film Godzilla x Kong: The New Empire müssen die beiden gegen eine kolossale Bedrohung kämpfen. Mei.