Neue Kinofilme: Die Starts der Woche vom 1. Mai

Einsamkeit und Trennung aus Spanien, Fantastisches aus USA und Kritisch-Satirisches aus Russland? In den Kinostarts der Woche.

Nachmittage der Einsamkeit

R: Albert Serra. ES.

Der Matador Andrés Roca Rey gilt als Star unter den Stierkämpfern. In Begleitung seiner Toreros reist der 28-jährige Peruaner von einer spanischen Arena zur nächsten. Doch das blutige Geschäft erfordert höchste Konzentration: vom Ankleiden im Hotelzimmer über die tradierten Bewegungsabläufe vor dem gereizten Tier bis zum finalen Todesstoß. Albert Serra dokumentiert das umstrittene Schauspiel mit nüchternen, eindringlichen Bildern. Und so wirken die einsamen Stunden des Matadors und seine tänzelnde Choreografie im bestickten Kostüm so befremdlich wie das gesamte Spektakel.

Volveréis – Ein fast klassischer Liebesfilm

R: Jonás Trueba. ES.

Regisseurin Ale und Schauspieler Alex beschließen nach 15 Jahren Beziehung, getrennte Wege zu gehen. Und das muss gefeiert werden – zumindest, wenn man einem alten Spruch von Ales Vater Glauben schenkt. Der hatte immer behauptet, dass Trennungen und nicht Hochzeiten ein Grund zum Feiern wären. Das enge Umfeld hält die Nachricht allerdings für einen schlechten Scherz. Umso entschlossener ist das Ex-Paar, mit einer Abschiedsparty alle vom Ende ihrer Beziehung zu überzeugen. Vor allem sich selbst. Die absurde Komödie hinterfragt mit klugem Witz gesellschaftliche Normen und zelebriert die »Schönheit der Trennung«.

Bambi – Eine Lebensgeschichte aus dem Walde

R: Michel Fessler. D. Ab 1.5.

Ein Film ohne menschliche Darsteller erzählt von Senta Berger und fernab von Disney. Zusammen mit seiner Mutter und seinen Freunden, dem Raben, dem Kaninchen und dem Waschbären entdeckt Bambi die Welt des Waldes und seine Geheimnisse. Tag für Tag lernt er von seiner Mutter, Stärke und Mut zu beweisen. Doch als der Herbst naht, reißt ein jäher Schicksalsschlag sie auseinander… Die rührende Geschichte aus der Feder von Felix Salten, der -Fun Fact!- nebenbei wahrscheinlich auch den Roman um die Wiener Dirne Josefine Mutzenbacher geschrieben hat.

Muxmäuschenstillˣ

R: Jan Henrik Stahlberg. D.

In einer Welt, die aus den Fugen geraten ist, ist der aufrechte Gang schräg. Mux ist schräg. Mux ist anders.  Nach Jahren des Wachkomas trifft der selbsternannte Revolutionär und Weltverbesserer auf eine Welt, die er nicht mehr versteht. Er ist ein Fremder im eigenen Land. Und doch stellt sich die Frage: Haben nicht viel eher wir alle geschlafen, und nicht er? – Die lang ersehnte Fortsetzung des Überraschungserfolgs von 2004, diesmal unter der Regie des Hauptdarstellers von heute und damals, Jan Henrik Stahlberg.

Einfach machen! – She Punks von 1977 bis heute

R: Reto Caduff. CH.

Punk ist ein Versprechen von Rebellion und Selbstermächtigung! Als er Ende der 1970er Jahre von England und den USA aus die ganze Welt erobert, braucht es plötzlich auch in der DACH-Region weder Ausbildung noch Perfektion, um sich musikalisch auszudrücken. „Nicht labern, machen!“ ist das Motto. Was zählt, ist die Idee und der Mut, sich auf eine Bühne zu stellen. Der Film porträtiert Künstlerinnen, die genau das 40 Jahre später immer noch tun. Als Pionierinnen des Genres teilen Gudrun Gut, Beate Bartel, u.a. ihre Erfahrungen und Geschichten. Reingehen, Band gründen!

Der Meister und Margarita

R: Mikhail Lokshin. RU.

Moskau in den 1930ern: Das Werk eines Schriftstellers (Jewgeni Zyganow) wird vom sowjetischen Staat zensiert und die Premiere seines Theaterstücks abgesagt. Er beginnt mit der Arbeit an einem neuen Roman, in dem er sämtliche Menschen aus seinem realen Leben in satirisch überspitzter Gestalt auftreten lässt. Hinzu kommt Woland (August Diehl) als mystisch-dunkle Macht, die Moskau besucht, um sich an all jenen zu rächen, die für den Ruin des Autors verantwortlich sind. Der Regisseur selbst ist ausgesprochener Gegner der russischen Ukraine-Invasion, was durch Gegenwartsbezüge in dieser Bulgakow-Adaption klar werden soll. Wenn so, dann mutig.

Die Legende von Ochi

R: Isaiah Saxon. USA.

Die eigensinnige Yuri (Systemsprenger-Senkrechtstarterin Helena Zengel in einem von zwei Filmstarts -siehe 15.5.- diesen Monat) lebt mit ihrem Vater (Willem Dafoe) auf einer abgelegenen Insel. Von klein auf schärft man ihr ein, sich vor den geheimnisvollen Tierwesen der Insel, den Ochis, zu fürchten. Doch als Yuri ein einsames Baby-Ochi findet, kommen ihr Zweifel an der Gefährlichkeit der Wesen. Sie lässt ihr Zuhause hinter sich, um das Ochi zurück zu seiner Familie zu bringen… Ein Fantasy-Abenteuer für die ganze Familie!

Die Filmstarts vom 24.4.

Der Pinguin meines Lebens

R: Peter Cattaneo. UK, SP.

Tom (Steve Coogan), ein mürrischer Lehrer, durch und durch Engländer, kommt in den 1970er Jahren nach Buenos Aires, um an einem Jungeninternat Englisch zu unterrichten. Mitten in den Unruhen des Militärputsches sind auch seine Schüler aufsässig und unbelehrbar. Das macht es für Tom nicht leichter. Doch sein Leben nimmt eine ungeahnte Wendung, als er eines Tages am ölverschmutzten Strand von Uruguay einem Pinguin das Leben rettet und diesen trotz aller Bemühungen nicht wieder loswird… Coogan ist einer der absoluten Heroes des Schreibers dieser Zeilen und er macht alles sehenswert. Feel-Good-Kino ohne Naivität.

Fanni – Oder: Wie rettet man ein Wirtshaus?

R: Hubert Neufeld. D.

Die Doku um ein Dorf, das sich dem Wirtshaussterben entgegenstellt, ist unser Filmtipp des Monats.

Quiet Life

R: Alexandros Avranas. F, D, SWE.

Schweden 2018: Ein unbekanntes Syndrom, das Flüchtlingskinder betrifft, löst Besorgnis aus. Sergei (Grigory Dobrygin) und Natalia (Chulpan Khamatova) sind mit ihren beiden Töchtern Katja (Miroslava Pashutina) und Alina (Naomi Lamp) wegen politischer Verfolgung aus Russland nach Schweden geflohen – in der Hoffnung auf ein neues Leben, nachdem ein Angriff Sergei fast das Leben gekostet hätte. Allerdings wird der Asylantrag der Familie abgelehnt und die Ausweisung angeordnet. Katja, die jüngere der beiden Töchter, traumatisiert von der Ablehnung, bricht zusammen und fällt ins Koma; ein Zustand, der als Resignationssyndrom oder auch als Apathie bekannt ist… Publikumspreis bei den nordischen Filmtagen!

Toxic

R: Saulė Bliuvaitė. LIT.

Die jugendliche Marija verbringt den Sommer bei ihrer Großmutter in einem Industriegebiet im Hinterland Litauens. Aufgrund ihres Gehfehlers wird sie schnell gemobbt und gerät in eine Prügelei mit der gleichaltrigen Kristina, die eine Modelschule besucht. Bald schließt sich auch Marija der kultähnlichen Institution an. Mit der Aussicht auf eine Karriere in der Modebranche werden hier Gefühle von Selbsthass normalisiert und Essstörungen sind an der Tagesordnung. Basierend auf Erfahrungen der Regisseurin.

Die Filmstarts vom 17. April

Oslo Stories: Liebe

R: Dag Johan Haugerud. NOR

Marianne und Tor treffen sich zufällig auf einer Fähre Richtung Oslo. Sie arbeiten im selben Krankenhaus, sie als kompetente Ärztin, er als mitfühlender Krankenpfleger. Als Tor erzählt, dass er seine Nächte oft auf der Fähre verbringt, um schnellen Sex zu haben, überlegt Marianne, ob diese Art der spontanen Intimität nicht auch eine Option für sie sein könnte. Teil eins einer thematisch zusammenhängenden Trilogie. Teil Zwei „Träume“ kommt schon im Mai!

Warfare

R: Alexander Garland, Ray Mendoza. USA

Für diesen Film hat Kultregisseur Garland den Irakkriegsveteranen Mendoza als Co-Regisseur verpflichtet: 19. November 2006, Irak – Ein Platoon junger Navy Seals soll das Haus einer irakischen Familie besetzen, um ein aufständisches Gebiet abzusichern. Sie halten die Bewohner in Schach und verteilen sich in dem zweistöckigen Gebäude, um die Umgebung zu beobachten. Als sie eine bewaffnete Gruppe Männer bemerken, ist es schon zu spät: Eine Granate explodiert im Haus, kurz darauf detoniert eine Bombe und zwei Soldaten werden schwer verletzt… ein beklemmendes Bild moderner Kriegsführung.

Blood & Sinners

R: Ryan Coogler. USA

Coogler hat mit Fruitvale Station und Black Panther bewiesen, dass es ihm um neue Zugänge filmischer Präsentation der black experience in den USA geht. Diesmal wagt er sich aufs Terrain des Historienhorrors. Die Smoke-Zwillinge Elijah und Elias (beide: Michael B. Jordan) wollen auf vertrautem Boden noch einmal neu anfangen. Also lassen sie ihr bisheriges Leben hinter sich und kehren zurück in die alte Heimat nach Mississippi. Doch dort scheint alles andere als ein ruhiges Leben auf die Zwillinge zu warten: Vampire haben es sich offenbar vor Ort gemütlich gemacht. Wem können die Brüder also noch vertrauen?

Ernest Cole: Lost and Found

R: Raoul Peck. FR, USA

Der südafrikanische Fotograf Ernest Cole führte uns in den 1960er Jahren die Schrecken der Apartheid in Bildern vor Augen. 1967 hat er, gerade mal 27-jährig, den Fotoband «House of Bondage» (Sklavenhaus) veröffentlicht. Seine Aufnahmen der Alltagsrealität waren beim Regime unerwünscht; das Buch wurde gebannt. Cole blieb im Exil – in den USA zunächst, in Schweden später. Dort wurden ein Vierteljahrhundert nach seinem Tod im Safe einer Bank 60’000 unveröffentlichte Negative gefunden. Der Filmemacher Raoul Peck begibt sich, kriminalistisch wie politisch, visuell und poesievoll, auf akribische Spurensuche.

Die Filmstarts vom 10. April

Parthenope

R: Paolo Sorrentino. ITA.

„Eine monumentale und zutiefst romantische Geschichte eines ganzen Lebens“ soll es sein. Wie ihre Namensgeberin, die mythische Sirene, strahlt das Mädchen Parthenope einen Zauber aus, dem sich niemand entziehen kann. Mit kraftvollem Verstand und unbändiger Sinnlichkeit stellt sie sich den Höhenflügen und Abgründen, dem Sommer und dem Herbst des Lebens. Doch ihre größte Leidenschaft gilt der Freiheit – und ihrer Heimatstadt Neapel. Die Kritik ist sich uneins: Zwischen bildgewaltigen Denkmal auf Zelluloid und einem Schwan, der vor Schönheit zugrunde geht, liest man vorab diverses. Aber auch Sorrentinos Fehltritte waren bisher immer mindestens sehenswert.

Louise und die Schule der Freiheit

R: Éric Besnard. FR.

Frankreich, Ende des 19. Jahrhunderts. Louise Violet (Alexandra Lamy), eine Lehrerin aus Paris, wird aufs Land geschickt, um eine Schule zu eröffnen. Auch Kinder aus Bauernfamilien sollen in der Republik lesen und schreiben lernen – so will es das Gesetz. Doch das Landleben sieht anders aus. Die Kinder werden als Erntehelfer gebraucht, um das Überleben ihrer Familien zu sichern. Louise Violet stößt mit ihren Bildungsidealen nur auf Unverständnis. Doch obwohl sich zunächst keines der Dorfkinder im Klassenzimmer blicken lässt, bleibt sie standhaft.

Das Grosse Los – 1 Insel, 40 Einwohner, 2 Betrüger

R: Hervé Mimran. FR

Und nochmal Frankreich: Mitten auf einer beschaulichen Insel in der Bretagne erfahren die lebenslangen Freunde Jean-Jean und Henri, dass einer ihrer Dorfbewohner den Hauptgewinn in der Lotterie gewonnen hat. Heimlich stellen sie Nachforschungen an, um herauszufinden, wer der glückliche Gewinner ist… nur um dann festzustellen, dass er an dem Schock über den plötzlichen Gewinn gestorben ist. Sie hecken einen raffinierten Plan aus, um an das Geld zu kommen. „Lang lebe Ned Devine“ mit gallischem Savoir Vivre.

Die Filmstarts vom 3. April

Eden

R: Ron Howard. USA.

Survival-Thriller mit einem Hauch 1970er-Exploitation-Kino: Zwischen den Weltkriegen begeben sich unterschiedliche Menschen auf die Galápagos-Insel Floreana, auf der Suche nach einem neuen Leben jenseits zivilisatorischer Konventionen. Die Ersten sind der deutsche Arzt und Philosoph Dr. Ritter (Jude Law) und seine Geliebte Dore (Vanessa Kirby). Ritter schreibt an einem philosophischen Manifest und will außerdem Dore von ihrer Multiplen Sklerose heilen. Nach einiger Zeit erfährt die Presse von dem eigenwilligen Paar und inspiriert den Weltkriegsveteranen Heinz Wittmer (Daniel Brühl) mit Familie nachzuziehen. Schließlich kochen die Emotionen hoch.

Meine letzte Nacht mit einem Vampir

R: Romain de Saint-Blanquat. FR.

Horror als Metapher. Frankreich, 1967: Die junge Internatsschülerin Françoise lebt in einer Welt voller strenger Regeln und religiöser Disziplin, doch hinter der Fassade der heiligen Mauern sehnt sie sich nach Freiheit, nach einem Abenteuer. Als sie eines Nachts eine schreckliche Vision von ihrem eigenen Tod hat, ist sie entschlossen, ihre letzte Nacht zu leben, als gäbe es kein Morgen. Ein zarter, hypnotischer Film, der die Intensität des Erwachsenwerdens in einer von Umbrüchen geprägten Ära einfängt.

Ein Minecraft Film

R: Jared Hess. USA.

Wussten Sie, dass es einen deutschen Yotuber namens Paluten gibt, der lediglich dadurch berühmt wurde, dass er das Computerspiel Minecraft live vor der Kamera spielte und inzwischen auch elf Kinderbücher -allesamt Bestseller-, die in der Welt des Spiels angesiedelt sind, veröffentlicht hat? Jetzt wissen sie’s, somit sollte es sie auch nicht verwundern, dass ebenjenes Spiel einen großen US-Kinofilm bekommen hat. Worum geht’s? Vier Außenseiter finden sich in der Welt des Spiels wieder und müssen zusammen Mittel und Wege finden, sich aus der Welt zu erretten. Es wird sein Publikum finden.

Ich will alles. Hildegard Knef

R: Luzia Schmid. D.

Hildegard Knef: Grande Dame des Chansons, letzte deutsche Diva, meinungsstark, umstritten, Spiegel und Gegensatz ihrer Zeit. Sie feierte internationale Erfolge, erlebte krachende Niederlagen und war mehr als fünf Jahrzehnte schöpferisch tätig. Bereits mit 20 wurde sie Teil der deutschen Öffentlichkeit und nie wieder daraus entlassen. Der Film zeigt in Form einer filmischen Autobiographie das Bild einer hochbegabten, ehrgeizigen, lakonisch-scharfsinnigen Frau, die der Welt vorführte, wie man Ruhm und Niederlagen überlebt.

Die Filmstarts vom 27.3.

Mond

R: Kurdwin Ayub. Ö.

Eine junge MMA-Kämpferin aus Österreich erhält ein ungewöhnliches Jobangebot in Jordanien. Nach ihrem abruptem Karriereende bekommt die junge MMA-Kämpferin Sarah ein ungewöhnliches Jobangebot. Sie soll als Trainerin drei Schwestern aus einer wohlhabenden Familie in Jordanien coachen. Sie verlässt also ihre Heimatstadt Wien, um nach Amman zu reisen. Doch irgendetwas scheint fragwürdig an diesem Job, denn die Mädchen sind von der Außenwelt abgeschottet, werden permanent überwacht und zeigen keinerlei sportliches Interesse. Produziert von Ulrich Seidl.

Schatten der Nacht

R: Türker Süer. D/T.

Sinan, ein junger Leutnant der türkischen Armee, bekommt den Auftrag, seinen Bruder Kenan an ein Militärgericht auszuliefern. Belastet durch den tragischen Tod ihres Vaters begeben sich beide Brüder auf eine Reise durch ein Land, das von politischen Unruhen geprägt ist. Als sie sich über ihre Haltungen auseinandersetzen, werden Sinans Überzeugungen in der Nacht des Putsches auf die ultimative Probe gestellt. In einem Land, in dem der Staat absolute Loyalität verlangt, müssen die Brüder entscheiden, ob sie bereit sind, die Opfer zu bringen, die ihre Pflicht und ihr Gewissen erfordern.

Riff Raff – Verbrechen ist Familiensache

R: Dito Montiel.

American Mafia, die zweite: Vincent (Ed Harris) führt auf seine alten Tage ein zufriedenes Leben gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau Sandy (Gabrielle Union). In ihrem abgelegenen Ferienhaus wollen sie gemütlich das Jahresende feiern, doch als mitten in der Nacht Vincents Sohn aus erster Ehe mit seiner hochschwangeren Freundin auftaucht, ist es um die Silvesterruhe geschehen. Im Schlepptau hat er außerdem Vincents Exfrau Ruth. Er ahnt Böses und soll Recht behalten: Rocco wird von Mafiaboss Leftie (Bill Murray) verfolgt. Die unfreiwillige Family Reunion wird von der Vergangenheit eingeholt und plötzlich sehen sich alle Familienmitglieder mit einer tödlichen Gefahr konfrontiert.

Stasi FC

R: Arne Birkenstock, Daniel Gordon, Zakaria Rahmani. D.

Dresden, 1978: Als Stasi-Chef Erich Mielke nach einem sensationellen Sieg in der DDR-Meisterschaft in die Kabine von Dynamo Dresden stürmt, kippt die ausgelassene Stimmung in pures Entsetzen. Denn Mielke entscheidet, dass ab sofort sein Lieblingsverein, der Berliner FC Dynamo, die DDR-Oberliga übernimmt. Es beginnt eine denkwürdige Ära mit raffinierten Manipulationsmitteln und fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen. Doku darüber was passiert, wenn ein hässliches Regime ein Spiel in die Hände bekommt und wie „you’ll never walk alone“ in der Welt der Spionage eine völlig neue Bedeutung bekommt.

The Woman in the Yard

R: Jaume Collet-Serra. USA.

Eine alleinerziehende Mutter gefangen in einer Southern Gothic Story: Ramona (Danielle Deadwyler) ist schwer krank und muss sich obendrein auch noch komplett alleine um ihren 14 Jahre alten Sohn Ben, die sechs Jahre alte Tochter Annie und das abgelegene Farmhaus auf dem Land, in dem die drei zusammen leben, kümmern. Als eines Tages plötzlich eine geheimnisvolle, komplett in Schwarz gekleidete Frau vor der Tür steht, muss Ramona allen Mut zusammennehmen und ihre letzten Kraftreserven aktivieren. Wirkt leider so seelenlos wie die titelgebende Filmbösewichtin.

Beating Hearts

R: Gilles Lellouche. F.

Nordfrankreich in den 80er Jahren: Der rebellische Clotaire (François Civil), aufgewachsen in einem Problembezirk, verliebt sich in die unerschrockene Jackie (Adèle Exarchopoulos), die aus gutbürgerlichem Hause stammt. Doch die große Liebe, die zwischen den beiden Teenagern entflammt, wird durch die Bandengewalt in der Stadt auf eine harte Probe gestellt. Clotaire schließt sich einer kriminellen Gang an und wird wegen eines Verbrechens, das er nicht begangen hat, zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Eine „epische und wildromantische Liebesgeschichte, die bereits ganz Frankreich verzauberte“ und vielleicht funktioniert das im biedereren Deutschland ja auch.