20:00 Uhr
Marstall, Marstallplatz 5, 80539
München
Theater
Und oder oder oder oder und und beziehungsweise und oder beziehungsweise oder und beziehungsweise einfach und
Eine Wortpartitur, die sich vom ganz grundsätzlichen »Ja – Nein«, »Hell – Dunkel«, »Da – Weg« zu den Reizthemen der Gegenwart bewegt. Urkomisch, musikalisch und poetisch.
von Nele Stuhler
Uraufführung
Premiere 29. September 2024
«Ja – Nein», «Hell – Dunkel», «Da – Weg», «Frühstücken oder nicht», «Krieg oder nicht» – Die Autorin Nele Stuhler hat Listen von Gegensätzen gesammelt, die die Untiefen des Alltags genauso befragen wie die ganz große Weltlage, und in Gedichtform gebracht. Ein so poetisches wie hochkomisches Konzert des Widerspruchs, den drei Schauspieler*innen auf offener Bühne austragen.
Die Autorin Nele Stuhler und der Regisseur FX Mayr haben gemeinsam eine Komödie entwickelt, die sich mit Gegensätzen beschäftigt – oder besser: eine Wortpartitur, die sich vom ganz grundsätzlichen «Ja – Nein», «Hell – Dunkel», «Da – Weg» zu den Reizthemen der Gegenwart bewegt. Urkomisch, musikalisch und poetisch entwirft Nele Stuhler Wortreihen, welche die Untiefen des Alltags («Frühstücken oder nicht») genauso befragen wie die ganz große Weltlage («Krieg oder nicht»). Drei Spieler*innen performen dieses Konzert der Bestimmungen («Ich – Du»), Aufteilungen («Bauch – Hirn») und Beurteilungen («Cool – Uncool»). Sie ergänzen und widersprechen einander, assoziieren sich von der Großstadt zum Mikrobiom und führen das Bedürfnis nach ständiger Einordnung («Alles wird gut – Alles wird schlimmer») ad absurdum. Geprobt wird dabei nichts weniger als der Dialog in seiner klarsten Form und seiner ganzen Schönheit.
In Kooperation mit der 1. StückeWerkstatt der Mülheimer Theatertage und uniT Graz
Hinweis: Bei dieser Inszenierung kommt Stroboskoplicht zum Einsatz.
Die Kritik unseres Bühnenschau-Autors Peter Eidenberger:
Der Marstall hingegen glänzt. Mit einer Uraufführung, deren Titel aus 16 Worten besteht, in kurz: „Und oder oder …”. Autorin Nele Stuhler (geb. 1989) ist auch Performerin, sie kommt aus der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen – ein konventionelles Drama ist von ihr also eher nicht zu erwarten. Und eine eigentliche Story gibt’s auch nicht in diesem wunderlichen Wort-Spiel mit Dichotomien, mit Gegensätzlichkeiten.
In enger Abstimmung mit Regisseur FX Mayr entsteht eine Sprachpartitur aus konträren Worten: „Da – weg”; „Liebe – Hass”; „oben – unten”. So geht das, Ernst Jandl und die Dadaisten lassen grüßen. Das klingt erst mal nicht abendfüllend, wird aber auf der spartanischmodernistischen Bühne zum elektrisierenden Ereignis. Dank einer Dreier- Clowns-Truppe zum Nicht-satt-Sehen: Pia Händler, Myriam Schröder, Robert Dölle. Zu den Begriffen (gerne auch in Wiederholungen), die quer durchs Leben von uns allen gehen, formen ihre Mienen und Gesten Assoziations- und Erkenntnisangebote, Empfindungen, und ganz nebenbei wird aus Sprache auch noch Musik: komisch, melancholisch, bedeutsam groß ausgespielt oder rotzig hingerappt. Ein mitreißendes, großartiges Sprech-Spiel-Denk-Kunstwerk, der Marstall tobt. Ein Muss.
Bild: Birgit Hupfeld
Künstlerische Leitung
Inszenierung: FX Mayr
Bühne und Kostüme: Korbinian Schmidt
Musik: Hans Könnecke
Licht: Markus Schadel
Dramaturgie: Katrin Michaels, Ilja Mirsky
Besetzung
Robert Dölle
Pia Händler
Myriam Schröder
Termine & Tickets
Veranstaltungsort / Karte
Marstall
Adresse: Marstallplatz 5,
80539 München