Von neuen Ausstellungen in großen Museen bis zu Vernissagen in kleinen Galerien gibt es viel zu entdecken… bei den neuen Ausstellungen im Juni
„Teresa Erhart: Zum Mond und nach Anderswo“ im Kunstraum in der Au
Teresa Erhart‘s Arbeiten brauchen Zeit. Der Entstehungsprozess ist an sich wiederholende Bewegungsabläufe gebunden, sichtbar in Schraffuren, unzähligen Stichen, Oberflächen, die durch langes Schleifen Glätte und Glanz erhalten. Während eine Arbeit so langsam wächst, entwickelt sie sich. Die Künstlerin kann zu Beginn nicht sagen, wie das Ergebnis sein wird, wohin es sie führt. Darin liegt für sie eine große Freiheit. Und so reist sie in Gedanken zu Orten und Wesen, zum Mond oder nach Anderswo.
Vernissage: 07.06.2025, 19:00 Uhr. Bis 5.7.
„Gerhard Richter: 81 Zeichnungen ∙ 1 Strip-Bild ∙ 1 Edition“ in der Pinakothek der Moderne
Frisch verlängert! — Eine radikale Präsentation der aktuellen Zeichungen Richters: Das Atelier des Malers ist aufgelassen, der Werklauf der Malereien abgeschlossen. Richter stellt der seriellen Hängung seiner aktuellen Zeichnungen in asketischer Strenge ein neu geschaffenes, den Ausstellungsraum überstrahlendes Strip-Painting gegenüber. Eingangs ruht einzig die Edition Schädel, 2017 in einer der zwölf ansonsten unbestückten Schauvitrinen für Graphik. Sie ist provozierender und rätselhafter Vorbote zugleich. Hingehen!
Bis 22.6.2025
„Anarchic Animism“ im Lothringer 13
Anfang Mai startete der städtische Kunstraum Lothringer 13 Halle das Programm unter der Leitung des neuen Kurators Kalas Liebfried. Das neue Programm unterteilt sich in thematische Blöcke, sogenannte Currents, die sich jeweils über etwa sechs Monate erstrecken. Die erste Phase mit dem Titel „Anarchic Animism“ verbindet die Prinzipien des Anarchismus mit der Überzeugung, das natürliche Objekte, Phänomene und die Welt selbst eine Seele oder einen Geist besitzen. Diese Idee kritisiert, dass der Mensch über allem steht, setzt sich für egalitäre Beziehungen zwischen allen Wesen – menschlichen, nicht-menschlichen und mehr-als-menschlichen – ein. Realisiert wird das neue Programm durch „offene Ensembles“, in denen das Team die Aktivitäten durch wechselnde Rollen und wiederkehrende Beiträge dynamisch gestaltet.
Bis 15.8.
„Susan Sontag: Everything Matters“ im Literaturhaus
— »Everything matters« – »Alles ist wichtig«, schrieb Susan Sontag, die große New Yorker Intellektuelle, bereits als 16-jährige in ihr Tagebuch. Für die Essayistin, Schriftstellerin, Kulturbesessene war es gleichermaßen wichtig zu lesen, zu schreiben, zu schauen, zu handeln, zu leben. Die Ausstellung stellt diese Ikone philosophischen Denkens im 20. Jahrhundert in fünf Stationen vor und inszeniert eine Zeitreise an ihren Lebensort New York und zu ihren Lebensmenschen.
Bis 30.11.2025
„Flux“ vor der Pinakothek der Moderne
„Ein Ort voller Farbe, an dem du deiner Fantasie freien Lauf lassen kann, der dein Herz mit Freude erfüllt, grenzenlosen Möglichkeiten bietet und Räume entstehen lässt,“ so fasst Morag Myerscough die Idee von FLUX zusammen. Die britische Designerin ließ im vergangenen Sommer im Innenhof des alten Gasteigs mit geometrischen Mustern und knallig leuchtenden Farben das „Stadion der Träume“ Wirklichkeit werden. In der Pinakothek der Moderne bespielt sie mit ihrem kunterbunten Projektraum FLUX den Innen- und Außenbereich des Wintergartens. In unterschiedlichsten Workshops können die Münchner*innen ihre Kreativität ausleben zugleich soll das FLUX eine begehbare interaktive Installation sein – ein Wohlfühlort ohne den allgegenwärtigen Konsumzwang. Die Besucher:innen erwartet ein vielseitiges Programm, das von Workshops über Live-Musik bis hin zu Diskussionen und Performances reicht.
Ab 26.6. NEU!
„Wie Bilder erzählen. Storytelling von Albrecht Altdorfer bis Peter Paul Rubens“ in der Alten Pinakothek
Das Erzählen von Geschichten gehört zu den ältesten Funktionen der Malerei. Die Ausstellung altdeutscher und altniederländischer sowie flämischer Meisterwerke des 16. und frühen 17. Jahrhunderts geht dabei spannenden Fragen nach: Wie, was und durch wen wird erzählt? Welchen Zweck verfolgen Künstler sowie Auftraggeber damit zu unterschiedlichen Zeiten, und an welches Publikum richten sie sich dabei? Und ist dies überhaupt immer eindeutig, oder werden die Betrachterinnen und Betrachter sogar manchmal bewusst in die Irre geführt? Oft ist dabei nichts, wie es auf den ersten Blick scheint.
5.6. bis 5.7. 2026
„Auguste Herbin“ im Lenbachhaus
Der französische Maler Auguste Herbin (1882–1960) gilt als ein Revolutionär der Moderne und einer der Begründer der Abstraktion in Frankreich. Kurz nach der Jahrhundertwende beginnt er mit spätimpressionistischen Landschaften, Stillleben und Porträts, schon jetzt in leuchtenden, dabei harmonisch gehandhabten Farben, die in der darauffolgenden fauvistischen Phase wild werden und es ein Leben lang bleiben. Als Organisator von Ausstellungen und Vereinigungen propagiert er die Bedeutung der abstrakten Kunst, so ab 1931 als Präsident der Gruppe Abstraction-Création. In den späten 1930er Jahren beschäftigt er sich vermehrt mit Farbtheorien, vor allem mit anthroposophischen Adaptionen von Goethes Farbenlehre. Die Ausstellung umfasst die wichtigsten Stationen in Herbins Schaffen und zeigt ca. 50 bedeutende Werke mit umfangreicher Dokumentation.
Ab 3.6. bis 19.10.
„making THEATRE. Wie Theater entsteht“ im Deutschen Theatermuseum
— Das Theater ist ein vielschichtiger Kosmos, in dem Menschen in künstlerischen, handwerklichen und technischen Berufen gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten: den Premierenabend. In der großen Sonderausstellung 2025/26 betreten wir den Backstagebereich des Münchner Residenztheaters und begleiten die aktuelle Inszenierung von Shakespeares „Romeo und Julia“, die am 16. Mai 2025 Premiere feiert. Wie arbeiten die Menschen in der Dramaturgie, in den Werkstätten oder auf der Probebühne zusammen? Die Ausstellung fragt, was die Theaterwelt bewegt, heute, vor 50 oder 100 Jahren, zeigt dazu Highlights aus den historischen Sammlungen des Deutschen Theatermuseums, und lädt ein, über die Zukunft des Theaters zu diskutieren!
Ab 25.6. – 12.4.2026
„What the City. Perspektiven unserer Stadt“ im Stadtmuseum: Historisches Zeughaus
— Das Münchner Stadtmuseum zeigt eine Interimsausstellung im eigens dafür angepassten Erdgeschoss des historischen Zeughauses. Diese bringt aktuelle stadtgeschichtliche Themen aus fast allen Sammlungen des Hauses in einer Ausstellung zusammen. In zehn Kapiteln geht sie unter anderem Fragen zu Sicherheit, Armut, dem Kampf um Gleichberechtigung, Tradition und Wachstum in München nach. In der Ausstellung kommen Münchnerinnen selbst zu Wort und Besucherinnen werden durch interaktive Mitmach- und Medienstationen eingebunden. Für das Münchner Stadtmuseum ist die lange Schließzeit aufgrund der Generalsanierung Anlass für eine umfassende Neukonzeption. Als einen der ersten Schritte auf diesem Weg nutzt das Museum die Gelegenheit, die spätgotische Erdgeschosshalle im ehemaligen Zeughaus zu bespielen. Der Ausstellungsraum erhält dafür einen neuen Eingang und öffnet sich durch den Aufbruch des historischen Zugangs direkt zum St.-Jakobs-Platz.
Bis auf weiteres.