Ausstellungen im Oktober

Von neuen Ausstellungen in großen Museen bis zu Vernissagen in kleinen Galerien gibt es viel zu entdecken… bei den neuen Ausstellungen im Oktober.

Neue Ausstellungen im Oktober

Louise Giovanelli: A Song of Ascents / Chicks On Speed: Utopia in der Villa Stuck

Nach dem temporären Umzug in das Interimsquartier in der Goethestraße im April 2024 wartete das Team der Villa Stuck sehnsüchtig darauf, wieder die frisch renovierte Villa mit Ausstellungen bespielen zu können. 20 Monate lang wurde die gesamte Museumstechnik für rund 14 Millionen auf den neuesten Stand gebracht und auch die Fassade renoviert. Am 18. Oktober folgt pünktlich zur Langen Nacht der Münchner Museen die Neueröffnung mit Ausstellungen des Art-Pop-Performance-Kollektivs Chicks on Speed und der Britin Louise Giovanelli, die in ihren Gemälden mit Motiven der Verhüllung und Inszenierung spielt.

Neu! 18.10.2025 – 15.3.2026


„Helmut Newton: Polaroids“ im Kunstfoyer

In den 1960er Jahren revolutionierte das Polaroid-Sofortbild die Fotografie und war wegen seiner schnellen Verfügbarkeit fast schon ein Vorläufer der heutigen Digitalfotografie. Auch Starfotograf Helmut Newton war früh begeistert von den Möglichkeiten, die ihm die schnell entwickelten Bilder boten. Newton nutzte Polaroids oft als Ideenskizze für seine Modeshootings, für die richtige Licht- und Bildkomposition, widmete ihnen aber bereits 1992 ein eigenes Buch. Ab dem 15. Oktober 2025 zeigt das Kunstfoyer der Versicherungskammer Kulturstiftung in München die Ausstellung „Helmut Newton. Polaroids“. Die Ausstellung präsentiert ikonische Sofortbilder des berühmten Fotografen, die Newtons unverwechselbaren Stil in einem spontanen Medium einfangen.

Neu! 15.10 bis 22.02.2026


Passage: Karim Ashadu – Plateau

Public Art München, die städtische Initiative um zeitgenössische Kunst in den Öffentlichen Raum zu bringen, stellt im Oktober mit „Passage“ ein neues Format vor. Es besteht aus 11 Monitoren und historischen Vitrinen aus den 1950-er Jahren, die in Zukunft von internationalen Künstler*innen bespielt werden sollen. Zum Auftakt thematisiert Karimah Ashadu, Arbeit und Selbstbestimmung im sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Kontext Westafrikas. Ihr Film „Plateau“ (2021) zeigt die Herausforderungen von einer Gruppe undokumentierter, selbstständiger Zinnbergarbeiter im nigerianischen Jos-Plateau, die um ihren Lebensunterhalt kämpfen. Für die Passage wird das Projekt „Plateau“ in den Vitrinen am Marienplatz in München adaptiert. Eine Serie von 11 Filmstills wird täglich gewechselt, insgesamt 77 Einzelbilder erzählen die Geschichte in einem dynamischen Format.

Neu! Ab 24.10.


„Long Story Short“ im Museum Brandhorst

Wahrlich keiner einfachen Aufgabe sahen sich die Kuratoren des Museums Brandhorst  konfrontiert. Nämlich eine Kunstgeschichte von den 1960er bis die Gegenwart mit Werken aus der Sammlung zu erzählen. Dafür wurde jeder Raum zu einer eigenen Ausstellung: Von der  italienischen Arte Povera bis zu monographischen Präsentationen, von formalästhetischen Diskursen bis zu gesellschaftspolitischen Themen. Dabei treten noch nie gezeigte Werke und Neuerwerbungen mit Ikonen des Museums in Dialog und eröffnen so neue Perspektiven auf die umfangreiche Sammlung.


„Confrontations. Gegenüberstellungen aus der Sammlung“ im Museum Brandhorst

Die Ausstellung konfrontiert Werkpaare aus der Sammlung Brandhorst miteinander, die keine kunsthistorische oder formale Beziehung zueinander haben. Gerade in ihrer Gegensätzlichkeit entfalten diese Paarungen eine besondere Spannung, eröffnen neue Gedankenräume, sprechen unsere Intuition an und wecken Emotionen. Mal berührend, mal subtil, mal komisch und immer mehrdeutig, entsteht ein Gespräch zwischen und über Kunst. Die Ausstellung lädt dazu ein, Konfrontation als produktiv zu begreifen, neue Verbindungen zu entdecken, gewohnte Lesarten zu hinterfragen und persönliche Erfahrungen mit übergreifenden Fragen der Gegenwart zu verknüpfen. Vertreten sind neben vielen anderen Werke von Georg Baselitz, Joseph Beuys, Lee Friedlander, Richard Hamilton, Keith Haring, Damien Hirst, Mike Kelley, Philippe Parreno, Rosemarie Trockel, Wolfgang Tillmans und Andy Warhol.

Neu! 23.10.2025 – 27.09.2026, Eröffnung: 22.10


Letzte Chance im Oktober

Auguste Herbin im Lenbachhaus

Der französische Maler Auguste Herbin (1882–1960) gilt als ein Revolutionär der Moderne und einer der Begründer der Abstraktion in Frankreich. Kurz nach der Jahrhundertwende beginnt er mit spätimpressionistischen Landschaften, Stillleben und Porträts, schon jetzt in leuchtenden, dabei harmonisch gehandhabten Farben, die in der darauffolgenden fauvistischen Phase wild werden und es ein Leben lang bleiben. Als Organisator von Ausstellungen und Vereinigungen propagiert er die Bedeutung der abstrakten Kunst, so ab 1931 als Präsident der Gruppe Abstraction-Création. In den späten 1930er Jahren beschäftigt er sich vermehrt mit Farbtheorien, vor allem mit anthroposophischen Adaptionen von Goethes Farbenlehre. Die Ausstellung umfasst die wichtigsten Stationen in Herbins Schaffen und zeigt ca. 50 bedeutende Werke mit umfangreicher Dokumentation.

Bis 19.10.2025


Frémito in den Kunstarkaden

Mit einer hypnotischen und farbenfrohen Mischung aus Werken bespielen die Künstler*innen Veronica Burnuthian, Aelita le Quément und Santiago Archila Salcedo die Kunstarkaden. In ihren Arbeiten setzen sie sich mit Traumvorstellungen, Spiritualität und dem Unterbewusstsein auseinander und überschreiten dabei die klassischen Grenzen zwischen Malerei, Skulptur, Installation und Performance. Zur Eröffnung spielt Veronica Burnuthian mit ihrem Soloprojekt Soft Violet ab 21 Uhr live.

Bis 25.10.

Sonstige Highlights

Beyond Surface in der Bergson Gallery

Im Bergson Kraftwerk tut sich einiges: Nach König Bergson, der Kooperation mit der Berliner Galerie König und dem Digital Arts Center, kam Anfang September als dritter Kunstort die neue Bergson Gallery hinzu, die mit einem von Jana Vedra und Alexander Timtschenko kuratierten Programm das Erd- und Zwischengeschoss des Neubaus bespielt. Das Programm orientiert sich an aktuellen, aber auch an zeithistorischen Themen. Dabei wechseln sich Einzel- sowie Gruppenausstellungen in zwei- bis dreimonatigen Abständen ab. In ihrer ersten Ausstellung „Beyond Surface“ präsentiert die Bergson Gallery Gemälde, Fotografien und Objekte von Künstler*innen wie Tracey Snelling, Florian Süssmayr, Roland Fischer, Olga Migliaressi-Phoca und Patrick Tresset, die das Porträt als Sujet neu definieren. Die Arbeiten spiegeln nicht nur das Wesen des Menschen wider, sie zeigen auch die vielfältigen Gesichter, die Gebäude annehmen können, lassen einen Roboter anstelle des kreativen Genies zeichnen oder konfrontieren die Betrachtenden buchstäblich mit ihrem eigenen Spiegelbild.


Digital By Nature – Die Kunst von Miguel Chevalier in der Kunsthalle

Die Kunsthalle München widmet Miguel Chevalier (*1959 in Mexiko-Stadt, lebt in Paris) die bisher größte Einzelausstellung in Europa. Er gehört zu den Wegbereiter:innen der virtuellen und digitalen Kunst und erforscht seit den 1980er-Jahren die Möglichkeiten des Computers als kreatives Ausdrucksmittel. Dabei bedient er sich stets neuester Technologien, einschließlich jüngster Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz (KI), und steht doch immer im Dialog mit der Kunst- und Kulturgeschichte. Auch wenn Chevaliers Werke immer im Digitalen ihren Ursprung haben, so ist für ihn die sinnliche Erfahrung im realen Raum ein ebenso wichtiger Aspekt. Gezeigt werden Skulpturen und Zeichnungen, die er mithilfe von 3D-Druck und Robotik herstellt, Videos sowie raumgreifende Installationen. In letzteren kreieren Algorithmen fortlaufend neue Bilder, die das Publikum durch Körperbewegungen interaktiv mitgestalten kann.


„Flux“ vor der Pinakothek der Moderne

„Ein Ort voller Farbe, an dem du deiner Fantasie freien Lauf lassen kann, der dein Herz mit Freude erfüllt, grenzenlosen Möglichkeiten bietet und Räume entstehen lässt,“ so fasst Morag Myerscough die Idee von FLUX zusammen. Die britische Designerin ließ im vergangenen Sommer im Innenhof des alten Gasteigs mit geometrischen Mustern und knallig leuchtenden Farben das „Stadion der Träume“ Wirklichkeit werden. In der Pinakothek der Moderne bespielt sie mit ihrem kunterbunten Projektraum FLUX den Innen- und Außenbereich des Wintergartens. In unterschiedlichsten Workshops können die Münchner*innen ihre Kreativität ausleben zugleich soll das FLUX eine begehbare interaktive Installation sein – ein Wohlfühlort ohne den allgegenwärtigen Konsumzwang. Die Besucher:innen erwartet ein vielseitiges Programm, das von Workshops über Live-Musik bis hin zu Diskussionen und Performances reicht.


Für Kinder. Kunstgeschichten seit 1968 im Haus der Kunst

Was geschieht, wenn Künstler*innen Kinder ins Zentrum ihres Schaffens rücken? Die Ausstellung zeigt Werke, die seit 1968 gezielt für ein junges Publikum geschaffen wurden. Sie greift universelle Themen auf – von Menschlichkeit, Gesellschaft und Politik über Wirtschaft und Umwelt bis hin zu Technologie und Zukunft, mit denen wir bereits als Kinder in Berührung kommen und die uns ein Leben lang begleiten. Die Ausstellung lädt Besucher*innen aller Generationen dazu ein, miteinander in Dialog zu treten. Zu sehen sind Werke von Koo Jeong A, Agus Nur Amal PMTOH, Ei Arakawa-Nash, Tarek Atoui, Yto Barrada, Antoine Catala, Meredith Monk u.a.

Bis 1.2.26


„Wie Bilder erzählen. Storytelling von Albrecht Altdorfer bis Peter Paul Rubens“ in der Alten Pinakothek

Das Erzählen von Geschichten gehört zu den ältesten Funktionen der Malerei. Die Ausstellung altdeutscher und altniederländischer sowie flämischer Meisterwerke des 16. und frühen 17. Jahrhunderts geht dabei spannenden Fragen nach: Wie, was und durch wen wird erzählt? Welchen Zweck verfolgen Künstler sowie Auftraggeber damit zu unterschiedlichen Zeiten, und an welches Publikum richten sie sich dabei? Und ist dies überhaupt immer eindeutig, oder werden die Betrachterinnen und Betrachter sogar manchmal bewusst in die Irre geführt? Oft ist dabei nichts, wie es auf den ersten Blick scheint.

Bis 5.7. 2026


Die dritte Generation – Der Holocaust im familiären Gedächtnis im Jüdischen Museum

Mehr als 80 Jahre nach der Schoa erleben wir heute das Sterben der letzten Zeitzeug* innen. Ihre Geschichte, aber auch ihr Trauma wurde an die Generationen der Kinder und Enkelkinder weitergegeben. Ausgehend von einer Annäherung, was es bedeuten kann, der dritten Generation anzugehören, erkundet die Ausstellung verschiedene Strategien der Auseinandersetzung mit dem Erbe des Holocaust. Sie erzählt vor allem anhand künstlerischer Arbei- ten vom Archivieren und nicht mehr Schweigen wollen, von der Allgegenwärtigkeit der Schoa und den großen Lücken in den Familiengeschichten sowie den Versuchen, diese zu füllen.

Bis 1.3.2026


„making THEATRE. Wie Theater entsteht“ im Deutschen Theatermuseum

Das Theater ist ein vielschichtiger Kosmos, in dem Menschen in künstlerischen, handwerkli- chen und technischen Berufen gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten: den Premierenabend. In der großen Sonderausstellung 2025/26 betre- ten wir den Backstagebereich des Münchner Residenztheaters und begleiten die aktuelle Inszenierung von Shakespeares „Romeo und Julia“, die am 16. Mai 2025 Premiere feiert. Wie und unter welchen Bedingungen arbeiten die Menschen in der Dramaturgie, in den Werk- stätten oder auf der Probebühne zusammen? Die Ausstellung fragt, was die Theaterwelt be- wegt, heute, vor 50 oder 100 Jahren, zeigt dazu Highlights aus den historischen Sammlungen des Deutschen Theatermuseums, und lädt ein, über die Zukunft des Theaters zu diskutieren!

Bis 12.4.2026


„What the City. Perspektiven unserer Stadt“ im Stadtmuseum: Historisches Zeughaus

— Das Münchner Stadtmuseum zeigt eine Interimsausstellung im eigens dafür angepassten Erdgeschoss des historischen Zeughauses. Diese bringt aktuelle stadtgeschichtliche Themen aus fast allen Sammlungen des Hauses in einer Ausstellung zusammen. In zehn Kapiteln geht sie unter anderem Fragen zu Sicherheit, Armut, dem Kampf um Gleichberechtigung, Tradition und Wachstum in München nach. In der Ausstellung kommen Münchnerinnen selbst zu Wort und Besucherinnen werden durch interaktive Mitmach- und Medienstationen eingebunden. Für das Münchner Stadtmuseum ist die lange Schließzeit aufgrund der Generalsanierung Anlass für eine umfassende Neukonzeption. Als einen der ersten Schritte auf diesem Weg nutzt das Museum die Gelegenheit, die spätgotische Erdgeschosshalle im ehemaligen Zeughaus zu bespielen. Der Ausstellungsraum erhält dafür einen neuen Eingang und öffnet sich durch den Aufbruch des historischen Zugangs direkt zum St.-Jakobs-Platz.
Bis auf weiteres.


Fantastic Art im Catavina Art Concept

Die Galerie hat erst kürzlich geöffnet und widmet sich der zeitgenössischen polnischen Kunst mit dem Ziel, die kreative Vielfalt, Ausdrucksstärke und Tiefe dieser lebendigen Kunstszene zugänglich zu machen. Die Schau „Fantastic Art“ präsentiert 43 Werke von 28 namhaften polnischen und internationalen Künstler:innen. Darunter ein vergleichsweise „freundliches“ Werk des polnischen Kultkünstlers Zdzisław Beksiński, berühmt für seine düs- teren, postapokalyptischen Visionen, sowie das bewegende Porträt „Mädchen mit Blumenschal“ (1939) von Mojzesz Kisling, entstanden kurz vor seiner Emigration in die USA – ein kunsthistorisch wie zeitgeschichtlich bedeutsames Werk zwischen Stilisierung und sachlicher Reduktion.

Bis auf weiteres


Merci Maman. Straßenfotografie in Mali im Museum Fünf Kontinente

Well, I’m on my way to Bamako, a place I always wanted to go: Mittels zeitgenössischer Straßenfotografie lädt die Ausstellung ein, in die farbenfrohe Welt der Sotramas von Bamako einzutauchen. Wie kein anderes Verkehrsmittel prägen die bunt bemalten Kleinbusse die pulsierende Hauptstadt von Mali in Westafrika. Benannt nach der Societé du Transport Mali, verkörpern sie ein faszinierendes kul- turelles Phänomen. Von Busmalern kunstvoll gestaltet, ist jeder Sotrama ein Unikat und erzählt seine eigene Geschichte. Im Mittelpunkt stehen circa sechzig eigens für die Ausstellung angefertigte Fotografien von Seydou Camara, Monique Dena, Abdoul Karim Diallo, Sidiki Haidara und Anna N’Diaye. Als Mitglieder des malischen Foto-Kollektivs Yamarou setzen sie sich seit Jahren mit dieser einzigartigen Kunstform auf Rädern auseinander. Ihre Arbeiten zeigen aber nicht nur die bemalten Busse im Stadtverkehr, sondern auch deren Fahrer und Fahrgäste.

Bis 16.11.2025