Babylon Circus hören auf, Patti Smith eher nicht, Cypress Hill zeigen wie Underground-Rap geht und Judas Priest spielen sowieso in ihrer eigenen Liga
Paul Sies
Musiktalenten aus der Welt des Theaters stehen manche ja tendenziell eher skeptisch gegenüber. Ab und an aber spuckt diese dann doch mal einen aus, dem man sofort und vor allem gerne zuhört. Zuhören muss. Die Schreibe ist freilich von: Paul Sies. Sein elektronischer Pop ist weit mehr als nur die Summe der einzelnen Teile, und wer sich schon mal in einen jener sogenannten „Diskokugel-Hits“ verliebt hat wird sicherlich auch hier fündig werden. Mit dabei ist die Electro-Chansonette Jenny Thiele aus Köln, die ihr neues Album „Platz“ vorstellen wird. (1.7. Substanz)
Vieux Farka Touré
Der „Hendrix der Sahara“ titelten sie dereinst bei Songlines, mit dem nicht unwesentlichen Zusatz: „Nicht nur…“. Vieux Farka Touré, geboren 1981 in Niafunké, Mali, Sohn des legendäre Malis Chen Musikers Ali Farka Touré. Im Laufe der letzten Jahre veröffentlichte Vieux Farka Touré nicht weniger als sieben von der Kritik zumeist hochgelobte Alben. Zwei davon zusammen mit dem israelischen Superstar Idan Raichel und ein Album mit besonderen Gästen wie etwa Dave Matthews. Mit jedem neuen Projekt erweitert Vieux seinen Horizont, stellt sich neuen Herausforderungen und festigt seinen Ruf als talentierter und innovativer Musiker. In seiner Musik interpretiert er die westafrikanischen Klänge, die im amerikanischen Blues widerhallen neu und integrierte Elemente von Rock und anderen afrikanischen Einflüssen. (2.7. Muffatwerk Ampere)
Sheherazaad
Aufgewachsen in der San Francisco Bay Area als Teil einer Einwandererfamilie, verbindet Sheherazaad westliche klassische Musik mit südasiatischen Klangtraditionen. In experimentellen Balladen, die Genres wie Alternative-Folk berühren, modernisiert sie klassische Hindi-Urdu-Gedichte. Im Mittelpunkt der Musik der Berliner Formation Ovis wiederum steht die berührende Stimme von Sängerin Hanik Soleimani. Ihr Gesang bildet eine harmonische Symbiose mit der vielschichtigen Musik der Band, die Folk-Melodien aus dem mittleren Osten mit Improvisation, Jazz-Vokabular, HipHop und funky Grooves vermischt. (3.7. Import / Export)
Nik West
„She’s a baaaaad mama jama!… lighting licks and thunder thumbs…“ jubelt einst kein geringerer als Quincy Jones. Oder Dave Stewart von den Eurythmics, der meinte: „The Female Lenny Kravitz“. Ha! Aber auch Aerosmith-Breitmaul-Sirene Steven Tyler („Holy Funkadelic!!“) zeigte sich begeistert. Man merkt es bereits, bei Nik West handelt es sich um weit mehr als nur eine Musikerin. Sie ist eine explosive Kraft der Individualität, die das Publikum weltweit in ihren Bann zieht. Legendär ihre Kooperationen mit John Mayer, Macy Gray, Marcus Miller (dazu gleich mehr) und einem gewissen Prince später TAFKAP und zuletzt nur noch Artist. Und auch letzterer war voll des Lobes: „Great stage presence … she inspires me in the same way Rosie (Gaines, Anm.d.Red.) and Sheila (E., nochmal Anm.d.Red.) did…“. Alles in allem also Funk, Soul und Rock von einer Güte, wie man sie nur sehr, sehr selten geboten bekommt. (4.7. Muffathalle)
Cypress Hill
Vor über drei Jahrzehnten starteten B-Real, Sen Dog und DJ Muggs einen Trip, der die Popkultur bis heute prägt. Ihr einzigartiger Sound verbindet entspannte HipHop-Beats mit Latin-Elementen und ihren charakteristischen Raps. Benannt nach einer Straße ihrer Heimat Los Angeles, sprengten Cypress Hill 1991 mit ihrem Debut die Musikszene und ihre Singles entwickelten sich zu Underground-Hits. Ihren internationalen Durchbruch feierten sie schließlich im Sommer 1993 mit der Veröffentlichung ihres zweiten Longplayers „Black Sunday“. Aber auch 2025 sind sie aktueller denn je und mindestens eine ihrer Live-Shows muss jede/r, die/der sich als HipHop-Fan bezeichnet, zumindest einmal im Leben beigewohnt haben. (7.7. Zenith)
Marcus Miller
Zwei Ausnahmemusiker im schmucken München-Packerl: Der stilprägende Bassist und Multiinstrumentalist Marcus Miller (Spezl von Nik West, s.o.), mehrfacher Grammy Gewinner, dessen unverwechselbarer Stil eine einzigartige Kombination aus Funk, Groove, Soul und technischer Finesse ist, zählt mit seiner exzellenten Band zu den Größten seiner Zunft. Als Support kommt sein langjähriger musikalischer Freund, der senegalesische Bassvirtuose, Komponist und Sänger Alune Wade zum Zuge, der der afrikanischen Jazzszene mit jedem seiner Alben oder seiner Konzerte neue Vitalität verleiht. (7.7. Muffathalle)
Bernd Begemann
Bernd Begemann signiert gerne seine Autogrammkarten mit persönlichen, mitunter sehr witzigen Widmungen… dann, nach seinen Konzerten, die in der Regel eh’ schon immer sehr lange dauern. Man sollte also ein bisschen Zeit mitbringen für ein Konzert des Hamburger Troubadours mit seiner Begleitband Die Befreiung. Seit den 80ern macht Begemann Musik, war einer der Anchormänner der Hamburger Schule und ist auch heute noch unabdingbarer, gar nicht hoch genug einzustufender Bestandteil der deutschen Popmusikerzunft. Abende mit Bernd Begemann sind lustig und traurig, immer aber garantiert eines: Unvergesslich! (11.7. Milla)
Kenny Wayne Shepherd
Von Szenekennern und Fachleuten wird der amerikanische Blues-Musiker und Gitarrist Kenny Wayne Shepherd, gern als legitimer Nachfolger von Blues-Legende Stevie Ray Vaughn geadelt. Seine Musik, die immer die DNA des klassischen US-Blues in sich trägt, sonst aber mit traditionellem Purismus wenig am Hut hat, ist von groovend-lässigem Funk und gefühlvollem Soul mindestens genau so stark beeinflusst wie von infektiös rollenden Beats, pumpenden Bassläufen und markant pointierten Horn-Sections. Große Freude für Bluejeans obendrein: Als Special Guest hat Sheppard seinen Buddy Bobby Rush mit dabei. (11.7. Theaterfabrik)
Amistat
Amistat, bestehend aus dem Zwillingspaar Josef und Jan Prasil, steht bekanntermaßen für eine musikalische Reise, die geprägt ist von kultureller Vielfalt. Geboren in Deutschland, aufgewachsen in Italien, fanden sie schließlich in Australien ihre kreative Inspiration. Letztes Jahr erreichten sie mit ihrer Europatournee bei über 15.000 verkauften Tickets nachhaltigen internationalen Ruhm. Ihre vereinnahmenden Shows hinterließen beeindruckte Zuschauer auf mehreren Kontinenten, darunter auch bei Premierenauftritten in Kanada und in den USA, was ihren Status als international anerkannte Musiker weiter festigte. (12.7. Tollwood)
PUCH Open Air
Seit 1989 steht das PUCH Open Air, welches traditionell auf dem idyllischen Biohof der Familie Lehmair im Dachauer Hinterland stattfindet, als unumstößlicher Garant für feinste Musikauswahl. Zu Gast sind dabei immer ebenso legendäre wie stilsicher Bands, spannende Newcomer und innovative Soundsysteme aus dem weiten Feld der großen Independent-Familie. Dieses Jahr treten auf: Die nordenglischen Noisepunks Benefits, die funky Afro-Dudes Mark Ernestus´ Ndagga Rhythm Force, die Lokalmatadoren Monostars sowie Schnecken Im Hochbeet, Sinem, The Other Others, Jahtari und Queer-Pop-Shootingstar Vandalisbin. Free Camping, free Bus Shuttle vom Bahnhof Petershausen inklusive. (12.7. Lueg/Jetzendorf)
Judas Priest
2022 feierten Judas Priest ihr 50-jähriges Jubiläum. BÄMM! In diesem letzten halben Jahrhundert also verkauften sie weltweit mehr als 50 Millionen Alben und spielten als Headliner in den größten Stadien der Welt. Symbiotisch mit ihrer sich weiterentwickelnden Musik und ihren Konzerten entstand auch eine starke, einzigartige Identität und ein Look, der sowohl die Band definiert als auch zukünftige Generationen von Metal-Bands auf der ganzen Welt beeinflusst hat. Jetzt sind die britischen Heavy Metal-Legenden zurück in München und haben zudem ein paar außerordentlich hörenswerte Freunde für das Vorprogramm verpflichtet, als da wären: Phil Campbell And The Bastard Sons und Accept. (13.7. Olympiahalle)