Rod Stewart präsentiert ein klassisches Best Of-Programm, Warhaus verströmt sinnliche Dunkelheit und Quadro Nuevo vorweihnachtliche Gelassenheit
Marco Mengoni
Marco Mengoni zählt ohne wenn und aber zu Italiens erfolgreichsten und innovativsten Singer/Songwritern. Mit acht Studioalben, 85-fach Platin und über 2,9 Milliarden Streams feiert er 2025 sein 15-jähriges Bühnenjubiläum. Dabei hat er neben all seinen alten Hits freilich auch das aktuelle Album „Material (Prisma)” mit dem bärenstarken Sanremo-Schmachtfetzen „Due Vite”. Molto piacere. (27.11. Olympiahalle)
Alli Neumann
Als das alles noch recht frisch war, bei Alli Neumann, hatte ich das große Vergnügen sie 2019 mal beim PULS-Festival zu sehen. Seither ist viel passiert und Alli performte auf dem Lollapalooza (im selben Jahr), veröffentlichte ihr erstes Album (2021), war 2023 Teilnehmerin von „Sing meinen Song“, trat bei Jan Böhmermann auf und sang den Titelsong zur Fernsehserie „Die drei !!!“. Jetzt kokettiert sie zu Beginn ihres neuen Album mit dem Bekenntnis „Ich kann gar nichts“ um uns mit dem darauffolgenden Song „Vom anderen Stern“ funky, verspielt und verknallt, gleich vom Gegenteil zu überzeugen. Mag ich! (28.11. Technikum)
The Wedding Present
„Semi-legendär“, ts ts ts, also wirklich… Mich als The Wedding Present-Ultra macht so eine Formulierung stutzig, zumal dann, wenn sie von der Agentur höchst selbst kommt, die die laufende Tour promoten soll. Na, wie auch immer, The Wedding Present ficht das nicht weiter an und feiern 2025 ihr 40-jähriges Bandjubiläum. Gegründet demzufolge 1985 in Leeds von Bandleader, Sänger und Gitarrist David Gedge und Keith Gregory, entwickelte sich das Quartett rasch zu einer festen Größe der britischen Indie-Szene. Sie sind eine der Speerspitzen des ikonischen C86-Sound, welcher – hervorgegangen aus einer Compilation der New Musical Express – auch andere Schwergewichte des gitarrenorientierten Undergrounds wie etwa Primal Scream, The Soup Dragons oder The Pastel zugehörten. Für The Wedding Present markierte dies den Beginn einer außergewöhnlichen Karriere, die bis heute von Unabhängigkeit und musikalischem Eigensinn geprägt ist. (1.12. Feierwerk Kranhalle)
The Rural Alberta Advantage
The Rural Alberta Advantage sind ein Trio aus Toronto das rohe Energie mit berührenden Melodien verbindet. Dabei erzählen die drei Geschichten von Sehnsucht, Verlust und Zugehörigkeit. Nils Edenloff, Amy Cole und Paul Banwatt begeistern seit ihrem 2009er Debüt „Hometowns“ mit hingebungsvollen Konzerten sowie weiteren eindrucksvollen Alben. Soundtechnisch definieren sie sich über treibende Grooves, vielschichtige Arrangements und Edenloffs unverwechselbare, kantige Stimme, die Weite und Emotion zugleich transportiert. Mit Songs wie „Brother“ und „CANDU“ feierten sie große Streaming- und Radioerfolge, und ihr immer noch aktuelles Album „The Rise & The Fall“ wurde 2023 vom englischen Independent zu den besten des Jahres gezählt. Ehrlich, emotional und mitreißend all das… Support: Moonriivr. (2.12. Feierwerk Hansa 39)
Of Mice & Men
Seit ihrem Debüt 2010 haben sich Of Mice & Men durch ausgiebige Tourneen und gefeierte Alben eine weltweite Fanbase erspielt. Die konstante Besetzung mit Aaron Pauley, Phil Manansala, Alan Ashby und Tino Arteaga besteht seit 2016 und sorgt durch ihr Zusammenspiel stets für eine ganz besondere Dynamik. Typisch für die Band: Themen wie Resilienz, mentale Gesundheit und menschliche Verbundenheit. Mit „Another Miracle“ veröffentlichten sie unlängst ihre erste Single auf dem neuen Label Century Media Records. Der in Eigenregie produzierte Song verarbeitet dabei Verzweiflung genauso wie Hoffnung und erzählt vom Streben nach innerem Frieden im Chaos. Support: Ghostkid. Opener: Gore. (4.12. Backstage)
Plattenbau
Das international besetzte Berliner Quartett Plattenbau verbindet Post-Punk, Noise-Rock und Dark-Wave zu einem düsteren, intensiven Klangbild. Irgendwo zwischen mechanisch wirkendem Schlagzeug, goth-inspirierten Bassläufen, doomig-mystischen Gitarren und paranoid klagende Synths entsteht so ein packendes Soundgewitter wie man es auch in einem Horrorfilm aus den 90ern erwarten könnte. Getragen wird das Ganze von manchmal intimen, oft aber auch klagend geschrienen Vocals, die ihren Songs eine eindringliche, fast cineastische Intensität verleihen. (5.12. Import / Export)
Taha
Mit einer explosiven Mischung aus Pop, Rap, Punk und Rock bringt Taha, der früher gerne als Kex Kuhl auch mal die Battle-Rap-Flagge in den Wind hing, stets die Meute in Bewegung. Mit rauer Stimme verwandelt er Themen wie Jugendfrust, Selbstzweifel, Hoffnung und Wut in ehrliche Hymnen voller Energie und Gefühl. Seine Songs sind laut, direkt und gleichzeitig zutiefst emotional – gewissermaßen Aufschrei und Umarmung zugleich. (7.12. Strom)
Rod Stewart
Rod Stewart hat wahrlich alles, was man zum Megastar braucht: Eine unverwechselbare Stimme, Charakter, Charme, Stil und überhaupt ein Charisma, von dem sich manch anderer gerne mal ein Scheibchen von abschneiden könnte. Sein Erfolg zieht sich durch alle Genres populärer Musik, von Rock, Folk, Soul über R’n‘B bis hin zu den modernen Standards. Jetzt präsentiert der legendäre, unkonventionelle Star die Songs seiner Karriere, die Hits und die Klassiker. Mit mehr als 200 Millionen Tonträgern weltweit, darunter Welthits wie „Maggie May“, „Da Ya Think I‘m Sexy“, „Baby Jane“, „The First Cut Is The Deepest“, „I Don‘t Want To Talk About It“, „Tonight‘s The Night“, „You Are In My Heart“, „Hot Legs“, „Forever Young“ und „Sailing“. Er freue sich, meinte Stewart „…auf tolle, energiegeladene Shows mit meinen wunderbaren Fans in Deutschland. Ich werde meine größten Hits performen – und natürlich wird es wieder viele Überraschungen geben.“ Rock on, Rod! (7.12. Olympiahalle)
nothing,nowhere.
nothing,nowhere. feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Bühnenjubiläum mit der großen „The Return of The Reaper: A Decade Of Darkness Tour“. Der US-amerikanische Emo-Rap-Visionär Joe Mulherin aus Vermont hat sich mit seinem einzigartigen Mix aus Rap, Emo, Trap und Alternative längst eine weltweite Fanbase erspielt, begeistert er sein Publikum doch mit Songs voller Schmerz, Wut und Hoffnung: Intensiver, lauter und kompromissloser denn je. (7.12. Theaterfabrik)
Warhaus
Warhaus, das Soloprojekt von Balthazar-Chefdenker Maarten Devoldere, zählt – neben Größen wie Stromae oder Gotye – längst zu den spannendsten Pop-Exporten Belgiens. Seit seinem Debüt 2016, steht Warhaus für sinnliche Dunkelheit, elegante Melancholie und einen Hauch Verruchtheit. Unterstützt von Sängerin Sylvie Kreusch entwickelte Devoldere einen unverwechselbaren Mix zwischen Jazz, Chanson und cineastischem Pop, immer wieder auch mit deutlich hörbaren Anleihen mal bei Nick Cave, mal bei Tom Waits. Support: Eefje de Visser. (8.12. Backstage Werk)
Dal Liscio al Punk Folk
Eine musikalische Reise von Italien bis Irland: Unter dem Motto „Dal Liscio al Punk Folk“ treffen die Modena City Ramblers aus der Emilia-Romagna mit ihrem schwungvollen Italo-Folk auf die rebellische Energie des irischen Folk-Punks Lennon Kelly – zwei Bands, die Tradition, Tanz und Rock verschmelzen. Vorab können Besuchende in kurzen Workshops die Grundschritte des „Liscio“ also jenen traditionellen italienischen Gesellschaftstanz lernen, bevor sie sich in das mitreißende Doppelkonzert stürzen. (10.12. Import / Export)
Greta
Nach Support-Tourneen u.a. mit Clueso und Jeremias geht Greta erstmals mit ihrem aktuellen Album „Sonne und Schmerz“ auf eine eigene Headliner-Tour. Ihre Musik verbindet sonnige Leichtigkeit mit durchaus auch mal melancholischen Momenten und erzählt edabei hrlich und aufrichtig von Liebe, Selbstfindung und vom Erwachsenwerden. Mit ihrer warmen Stimmfärbung schafft Greta eine ganz spezielle, intime Atmosphäre, in der Fragilität und Stärke problemlos nebeneinanderstehen können. (10.12. Feierwerk Orangehouse)
Quadro Nuevo
Fast schon traditionell präsentieren Mulo Francel und sein Quadro Nuevo Weihnachtslieder, ungewohnt arrangiert und interpretiert und dennoch irgendwie vertraut und heimelig. Zu hören gibt es dabei bekannte und seltene Stücke wie „Maria durch ein’ Dornwald ging“ oder „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ auf ihre filigrane, gefühlvolle Art. Das Quartett blickt zurück in die musikalische Tradition und fängt die menschliche Suche nach Trost und Liebe ein, ohne jemals kitschig zu werden. Eine Auswahl spiritueller Melodien, geprägt von schillernden Jazzharmonien, ungeraden oder funkigen Rhythmen und vom Klezmer inspirierten Improvisationen sorgen so für einen ganz besonderen Vorweihnachtsabend. (16.12. Prinzregententheater)
Fiddlers Green
Ein Fest für Speedfolk-Fans! Auch schon 35 Jahre auf dem krummen Folk-Rock-Buckel haben derweilen Fiddlers Green. Grund genug dies auch auf einer ausgiebigen Jubiläumstour zu feiern. Seit über drei Jahrzehnten begeistert die Band also nun schon mit ihrem unverwechselbaren „Irish Speedfolk“ und unzähligen Live-Momenten voller Energie, Humor und Herzblut. Auf der Anniversary-Tour präsentiert das Sextett aus Erlangen selbstredende seine größten Hits, beliebte Klassiker und einige selten gespielte Songs aus ihrer langen Bandgeschichte. Außerdem dürfen sich Fans zudem auf brandneue Stücke freuen, die erstmals live gespielt werden. Special Guest: Wüstenberg. (18.12. Backstage Werk)
Julian Knoth
Julian Knoth (Die Nerven, Peter Muffin Trio, Die Benjamins, Yum Yum Club u.a.) veröffentlichte unlängst sein hörenswertes erstes Soloalbum „Unsichtbares Meer”. Dabei kreisen seine Texte um die Themen Selbstentblätterung, Depression, Konsum, Abstinenz, Therapie und letztlich auch um ein kleinwenig Hoffnung. „An den Aufnahmen ist Dreck dran“, möchte ich hier kurz mal das Info zitieren, welches damit meinen dürfte, das Knoth sehr direkt, ungeschönt – nicht schlampig – und gänzlich bei der Sache ist. Könnte live sehr schön werden… (19.12. Milla)
