Zwischen brachial-emotionalem Punk, groovy Pop und Wiener Urban-Autotune-Rap – Die Konzerthighlights der ersten Februarhälfte
Tim Baldus

Eine Stimme, die in den Magen fährt, dazu jede Menge Authentizität, Verletzlichkeit und Zeitgeist. Die Schreibe ist freilich von Tim Baldus. Seine Songs überzeugen mit charismatisch-poetischen Texten, denen man durchaus einen gewissen Tiefgang attestieren darf. Kurzum: Hier ist ein kluger Kopf am Werk, der Emotionen in beeindruckende Songs übersetzt. Hörbar beeinflusst ist Baldus vom Indie-Pop, vom Straßenrap und vom epischen Singer-Songwriting. Seine Musik ermögliche ihm Erdung, sagt Baldus, da, wo er sich sonst im freien Fall fühlt – irgendwo zwischen Euphorie und Overthinking – widmet sich der Mitte-20Jährige dem alltäglichen mentalen Struggle und seinem Umgang damit. Deutscher Pop, wie er sein soll: unprätentiös und trotzdem zutiefst berührend. (11.2., Milla)
Dropkick Murphys
Live, das sollte mittlerweile hinlänglich bekannt sein, sind die Dropkick Murphys eine echte Naturgewalt. Die stimmungsvollen Lieder der irisch-amerikanischen Band präsentieren sich als bunter Mix aus Hardcore, Punk, Irish Folk und Rock. Und bei jedem Konzert bringen die Murphys verlässlich selbst die größten Hallen der Welt zum Kochen. Dudelsack, Mandoline, Flöte, Akkordeon oder Banjo im Einklang mit Fuzz-Gitarre und donnerndem Schlagzeug – gute Laune garantiert! (11. + 12.2., Zenith)
Das Kitsch
Neben zwei Alben, einer EP und weiteren Singleauskopplungen veröffentlichte Das Kitsch unlängst im November ihr drittes Album mit dem hübschen Titel „Dauerschleife“. Seit Anfang 2023 gibt die Spielvereinigung aus Augsburg und München überregionale Konzerte in Clubs und Bars und bespielte bereits Festival-Monolithen wie etwa das Modular Festival in der Fuggerstadt. Ihre Popvariante ist mal funky, mal groovy, immer aber extra ausgecheckt, weswegen manch eine:r den drei Musikstudenten auch gerne mal einen akademischen Ansatz unterstellt. Tut dem unterhaltsamen Ganzen aber keinerlei Abbruch, ehrlich… (13.2., Fat Cat LiveEvil)
Verifiziert
Beim Hören der neuen Verifiziert-Tracks wird sofort klar: Die Wienerin Veri (bürgerlich Verena Haselböck) ist immer noch dieselbe – aber stärker als damals, stärker als jemals zuvor! Es fühlt sich an wie ein neuer Abschnitt, nach dem Start einer neuen Ära mit neuem Sound und Texten, die zum Spiegel von Veris persönlichen Erfahrungen und Emotionen werden. Direkt, nahbar und ehrlich eröffnet uns Veri ihre innersten Gedanken und eine Seite, die sie so selbstbeobachtend noch nie gezeigt hat. Starker Urban-Autotune-Rap-Pop. (14.2., Strom)