Die Datenbank Schmankerl Time Machine macht Münchner Speisekarten der letzten 150 Jahre öffentlich zugänglich.
Wie sie wohl geschmeckt haben, die frischen Champignons mit Semmelknödeln oder Röstkartoffeln, die im August 1938 in der vegetarischen Gaststätte Quisisana in der Landwehrstraße 4 serviert wurden? Das ist nur eine der eher abseitigen Fragen, die man sich beim Stöbern durch die jüngst online gestellte Schmankerl Time Machine, einer Sammlung von Speisekarten aus alten Münchner Lokalen, so stellt.
Zusammengestellt wurde diese Datenbank vom DHVLab – Digital Humanities Virtual Laboratory, einem interdisziplinären Projekt der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), um zu zeigen wie große Datenmengen gut und ansprechend strukturiert werden können. Die Speisekarten kamen dabei vom Münchner Literaturarchiv Monacensia, das die Sammlung in den 1980er Jahren erhalten hat.
Und in der Tat ist es eine große Freude sich alphabetisch durch die Restaurants und ihre Speisekarten zu klicken. Sei es die Kriegsspeisekarte von 1917 aus dem Restaurant zur Insel Helgoland, die Karte des chinesischen Restaurants Tsing-Tien von 1959 oder die vermutlich älteste Karte der Datenbank aus der Wirtschaft Anton Tafelmeyer von 1855 – Man kommt ins Staunen und wird hungrig auf die Speisen von Gestern.