Von neuen Ausstellungen in großen Museen bis zu Vernissages in kleinen Galerien gibt es viel zu entdecken… bei den neuen Ausstellungen im Mai
„Gerhard Richter: 81 Zeichnungen ∙ 1 Strip-Bild ∙ 1 Edition“ in der Pinakothek der Moderne
— Eine radikale Präsentation der aktuellen Zeichungen Richters: Das Atelier des Malers ist aufgelassen, der Werklauf der Malereien abgeschlossen. Richter stellt der seriellen Hängung seiner aktuellen Zeichnungen in asketischer Strenge ein neu geschaffenes, den Ausstellungsraum überstrahlendes Strip-Painting gegenüber. Eingangs ruht einzig die Edition Schädel, 2017 in einer der zwölf ansonsten unbestückten Schauvitrinen für Graphik. Sie ist provozierender und rätselhafter Vorbote zugleich. Hingehen!
Ab 2.5. – 8.6.2025
„Susan Sontag: Everything Matters“ im Literaturhaus
— »Everything matters« – »Alles ist wichtig«, schrieb Susan Sontag, die große New Yorker Intellektuelle, bereits als 16-jährige in ihr Tagebuch. Für die Essayistin, Schriftstellerin, Kulturbesessene war es gleichermaßen wichtig zu lesen, zu schreiben, zu schauen, zu handeln, zu leben. Die Ausstellung stellt diese Ikone philosophischen Denkens im 20. Jahrhundert in fünf Stationen vor und inszeniert eine Zeitreise an ihren Lebensort New York und zu ihren Lebensmenschen.
Eröffnung: 22.5., 19:00. Bis 30.11.2025
„10 im Quadrat“ im Farbenladen
— Was passiert, wenn zehn Fotografinnen auf zehn Musikerinnen treffen und sie porträtieren, sehen die Besucher im Farbenladen, gleich beim Feierwerk. Seit zehn Jahren veranstaltet die „Junge Leute“- Seite die Reihe und jedes Jahr entstanden 100 Porträtfotografien mit ganz unterschiedlichen Stilen und Gesichtern. In diesem Jahr wurden die Fotografinnen Jeremias Kanz, Thess Riva Fischer, Vladyslav Prydatko, Chiara Becker, Laila Bierling, Quirin Klinger, Zana Helff, Carina Lößl, Noah James Kim und Isabell Köppl ausgewählt. Auf der Seite der Musikerinnen sind 2025 Christian Pham (Joi Boi), Lara Pluym (Lara Tahm), Gloria Grünwald (Greenwald), Mira-Belle Rose Bryld (Mirabelle Rose), Felix Renner (FELINIO), Marina Vogel (Marina Marie), Julian Heller (Julz Heller), Christian Rappel (Saguru), Auri Sattelmair (Sarkus Möder), Antonia Luisa Wolfram (LOUPFILLE / Nia Wolf) dabei.
Vernissage: 02.05., 19:00-22:00. Bis 25.5.2025
„Perspektiven 2025 – 14. Förderpreis für junge Kunst des Kunstclub13 e.V.“ in der Platform
— Zum 14. Mal vergibt der Kunstclub13 e.V. in Kooperation mit der PLATFORM seinen PERSPEKTIVEN-Förderpreis für junge Kunst. Der Preis ist mit 10.000 € dotiert und richtet sich an aufstrebende Künstlerinnen aus München. Fünf Nachwuchstalente (Nikolai Gümbel, Veronika Günther, Lorraine X Hellwig, Anna Lena Keller, Aelita le Quément) der Münchner Kunstszene kandidieren mit einer Einzelarbeit oder Werkgruppe, die in einer gemeinsamen Ausstellung gezeigt werden. Zusätzlich stellen sie ihre Arbeit dem Publikum und einer Jury vor. Am selben Abend wird die Preisträgerin oder der Preisträger bekannt gegeben. Auch in diesem Jahr können Sie wieder mitentscheiden. Der oder die Gewinnerin wird ebenfalls
am 07. Mai bekannt gegeben.
Vernissage: 7.5., 18:00. Bis 6.6.2025
„making THEATRE. Wie Theater entsteht“ im Deutschen Theatermuseum
— Das Theater ist ein vielschichtiger Kosmos, in dem Menschen in künstlerischen, handwerklichen und technischen Berufen gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten: den Premierenabend. In der großen Sonderausstellung 2025/26 betreten wir den Backstagebereich des Münchner Residenztheaters und begleiten die aktuelle Inszenierung von Shakespeares „Romeo und Julia“, die am 16. Mai 2025 Premiere feiert. Wie arbeiten die Menschen in der Dramaturgie, in den Werkstätten oder auf der Probebühne zusammen? Die Ausstellung fragt, was die Theaterwelt bewegt, heute, vor 50 oder 100 Jahren, zeigt dazu Highlights aus den historischen Sammlungen des Deutschen Theatermuseums, und lädt ein, über die Zukunft des Theaters zu diskutieren!
Ab 29.5.
„What the City. Perspektiven unserer Stadt“ im Stadtmuseum: Historisches Zeughaus
— Das Münchner Stadtmuseum zeigt eine Interimsausstellung im eigens dafür angepassten Erdgeschoss des historischen Zeughauses. Diese bringt aktuelle stadtgeschichtliche Themen aus fast allen Sammlungen des Hauses in einer Ausstellung zusammen. In zehn Kapiteln geht sie unter anderem Fragen zu Sicherheit, Armut, dem Kampf um Gleichberechtigung, Tradition und Wachstum in München nach. In der Ausstellung kommen Münchnerinnen selbst zu Wort und Besucherinnen werden durch interaktive Mitmach- und Medienstationen eingebunden. Für das Münchner Stadtmuseum ist die lange Schließzeit aufgrund der Generalsanierung Anlass für eine umfassende Neukonzeption. Als einen der ersten Schritte auf diesem Weg nutzt das Museum die Gelegenheit, die spätgotische Erdgeschosshalle im ehemaligen Zeughaus zu bespielen. Der Ausstellungsraum erhält dafür einen neuen Eingang und öffnet sich durch den Aufbruch des historischen Zugangs direkt zum St.-Jakobs-Platz.
Ab 15.5.
„Erinnerung ist …“ im NS Dokumentationszentrum
— Nach einem viermonatigen Umbau öffnet das NS-Dokumentationszentrum wieder und feiert gleich noch das zehnjährige Bestehen. Zum Jubiläum wurde die Ausstellung „München und der Nationalsozialismus“ um neue Objekte der Erinnerungskultur erweitert. Ein Hut, eine Marionette, ein Tablettenröhrchen, ein Bierkrug. Welche Erinnerungen haften diesen Dingen an, welche Geschichten? Die ausgewählten Objekte ergänzen die Ausstellung und erzählen sie durch neue Geschichten weiter. Im Kuratorinnen-Rundgang zur Intervention „Erinnerung ist“ lädt das NS-Dokumentationszentrum zu einem gemeinsamen Nachdenken darüber ein, wie schwierige und schmerzhafte Erfahrungen dargestellt, vermittelt, rezipiert und gedeutet werden können. Begleitend untersuchen Mila Zhluktenko und Daniel Asadi Faezi in der Videoinstallation „overexposed/underexposed“ acht Orte in München an denen Menschen aus rechtsextremen, rassistischen und antisemitischen Motiven getötet, verletzt und traumatisiert wurden.
Eröffnung am 8.5., 13:00.
„Simon Lässig und Vera Lutz: Romeo’s eyes“ im Kunstverein München
— In ihrer ersten institutionellen Ausstellung zeigen Simon Lässig und Vera Lutz neukonzipierte filmische, fotografi sche und installative Arbeiten, die sich mit Politiken des Sehens und Zeigens auseinandersetzen. Im Fokus steht die langjährige dialogischen Arbeitsweise der beiden, die 2015 in München ihren Anfang genommen hat. Lutz entwickelt ihre Arbeiten oft im Dialog mit dem Ausstellungsraum. Dabei beschäftigt sie sich mit der Frage, wie Kunst sich selbst refl ektiert und welche Regeln oder Strukturen unsere Wahrnehmung von Bildern bestimmen. Lässig arbeitet mit historischem Filmmaterial und untersucht, wie unsere Art zu sehen durch Wiederholung, Nachahmung und Kultur geprägt ist.
Vernissage 9.5, 19:00–22:00.
„Carsten-Caren Lewerentz und Susanne Winter: Werden“ in der Galerie Bezirk Oberbayern
— Die Arbeiten der Textilkünstlerin und des Bildhauers stehen für Wandel, Veränderung und Entfaltung und für die Frage nach Identität. Lewerentz‘ Plastiken zeigen abgelegte Kleidung in Holz und Bronze. Sie sind Sinnbild für leere menschliche Hüllen, denen Veränderung und Neues folgen kann. Für ihre materialbetonten Farblandschaften arbeitet Susanne Winter mit Nähmaschine und Sticknadel auf Papier. Durch das Hin und Her der Fäden, durch Verdichtungen und Verknotungen entstehen Fadenzeichnungen mit farbigen Flächen und griffigen Formen.
Vernissage: 7.5., 18:00.
„Malte Zenses: Durchhalten galore! Pinturas para perros“ in der Galerie Sperling
Von der Au in die Maxvorstadt – Nach zehn Jahren am Regerplatz zieht die Galerie Sperling ins Kunstquartier – in die unmittelbare Nähe des Lenbachhauses und der Pinakotheken. Zur ersten Ausstellung in den Räumen einer ehemaligen Druckerei greift Malte Zenses die Schnittstellen von Subkultur, Gesellschaftskritik und Gegenwart auf. Dabei arbeitet er nicht nur medienübergreifend zwischen Malerei, Zeichnung, Installation und Text, sondern auch städteübergreifend: Sein letztes Projekt entstand mit der Galerie Peqoud Co. in Mexico City. Zenses Bildwelten sind durchzogen von Symbolen,
typografischen Fragmenten und gefundenen Versatzstücken. Dabei ist seine künstlerische Sprache von der Ästhetik der Subkulturen von Musik, Zines und anderen Gegenbewegungen geprägt. Was zunächst spielerisch oder popkulturell daherkommt, trägt oft eine ernüchternde Erkenntnis in sich: Eine tiefe Desillusionierung, die in der Erkenntnis wurzelt, dass der gesellschaftliche Zusammenbruch von Menschen gemacht ist, angetrieben durch Macht und Gier. Doch Zenses ist kein Zyniker. Seine Arbeiten sind offen, durchlässig, persönlich. Sie greifen auf eigene Notizen, gesammelte Bilder oder Fundstücke zurück – wie ein Archiv der Gegenwart.
Eröffnung am 9.5. im Rahmen von Various Others