Berg am Laim ist ein Stadtteil im Osten Münchens, der seinen Charme vielleicht erst bei genauerem Hinsehen entfaltet. Das Viertel, das rund 47.000 Einwohner zählt, ist älter als München selbst. Die Wurzeln von Berg am Laim reichen bis ins 9. Jahrhundert zurück.
Die namensgebenden Lehmvorkommen („Laim“) haben die Entwicklung der Gegend geprägt und machten sie über eine lange Zeit zu einem wichtigen Standort für die Ziegelherstellung. Ziegel aus Berg am Laim wurden nachweislich sogar für die Frauenkirche verwendet. Heute präsentiert sich Berg am Laim als vielseitiges Viertel mit kleinen Parks, einer familienfreundlichen Infrastruktur sowie einer lebendigen Mischung aus traditionellen und neuen urbanen Lebensräumen. Hier sei besonders das auch architektonisch interessante Werksviertel erwähnt, das mit angesagten Bars, Restaurants und kulturellen Angeboten zu den spannendsten neuen Quartieren der Stadt zählt.
Kurz & knackig
- Berg am Laim ist der Münchner Stadtbezirk 14, eingemeindet im Jahr 1913
- Fläche: 6,31 km²
- Lage: im Osten von München und ist eingebettet zwischen Haidhausen im Westen, Trudering im Osten und Ramersdorf im Süden.
- Einwohnerzahl: 47.400
Berg am Laim ganz modern: das Werksviertel
Bleiben wir noch etwas beim Werksviertel östlich des Ostbahnhofs: Das umfangreiche Stadtentwicklungsprojekt auf dem ehemaligen Areal des Kunstparks Ost bzw. der Kultfabrik bietet einen Mix aus revitalisierten Industriegebäuden und modernen Neubauten, die teils immer noch in der Entstehung sind. Wir sind selbst gespannt, in welche Richtung sich dieses urbane Trendquartier entwickelt, das Büros, Wohnungen, Gastronomie und Konzertlocations in Laufweite vereint und sogar Platz für Schafe auf dem Dach vom Werk 3 bietet.
Sehenswert: die barocke Stiftskirche St. Michael
Die von Kurfürst Clemens August I. von Bayern als Ritterordens- und Bruderschaftskirche in Auftrag gegebene Kirche St. Michael in Berg am Laim gehört zu den bedeutendsten Sakralbauten Münchens und ist ein Hauptwerk des süddeutschen Spätbarocks. Sie wurde von 1735 bis 1751 als Hauskirche für den Michaelsorden und die Erzbruderschaft St. Michael errichtet. Der Architekt Johann Michael Fischer schuf die Kirche gemeinsam mit Künstlern wie Johann Baptist Zimmermann (Stuckateur und Maler) und Johann Baptist Straub (Bildhauer), die Ausstattung gilt als Paradebeispiel des Rokoko.
Die prunkvolle Doppelturmfassade und das barocke Innenleben spiegeln höfische Repräsentation und die enge Bindung zur Wittelsbacher Dynastie wider. Als spirituelles Zentrum der 1693 entstandenen Josephsburg und ihrer Bruderschaft war die Kirche lange von politisch motivierten Intrigen und Bauverzögerungen geprägt, bevor sie 1751 geweiht wurde. Heute beeindruckt St. Michael durch seine aufwändige Ausgestaltung, reiche Symbolik und seine geschichtsträchtige Verbindung zum adligen Michaelsorden und zur Entwicklung Berg am Laims.
Leben & Wohnen in Berg am Laim
Berg am Laim gilt inzwischen als recht attraktives und vielseitiges Wohnviertel in München. Die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr (S- und U-Bahn, Trambahnlinien 19 und 21) sowie die Nähe zum Stadtzentrum machen den Bezirk besonders für Familien, Berufspendler und junge Leute interessant. Neben modernen Neubauten – neben dem Werksviertel ist hier auch die „Macherei“ ein gutes Beispiel – gibt es viele gepflegte Altbauwohnungen und eine lebendige Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten, Parks, Restaurants und Freizeitangeboten. Im Vergleich mit anderen Münchner Stadtteilen liegen die Miet- und Kaufpreise in Berg am Laim noch im mittleren Bereich, wobei die Nachfrage und Attraktivität spürbar steigen.
Das solltet ihr euch im Viertel ansehen
Wie wär’s mit einer Fahrt von der Innenstadt aus mit der Tram (Linien 19 und 21) in Richtung Berg am Laim Bahnhof bzw. St.-Veit-Straße? Nach der Unterführung hinterm Ostbahnhof erkennt man schnell die unterschiedlichen Facetten des Stadtteils und ein paar Sehenswürdigkeiten, für die man ruhig aussteigen sollte:



- Die Ten Towers, fünf Turm-Paare mit je 50 Metern Höhe und Skybridge
- Die Macherei, sechs Gebäude mit postindustrieller Loft-Architektur und interessanten Fassaden, die dem „New Work“-Gedanken Leben einhauchen
- Der Michaelianger, die größte öffentliche Grünfläche im Viertel, schließt an die Kleingärten des Echardinger Grünstreifens an und bietet einen Basketballplatz, einen Fußballplatz, zwei Spielplätze sowie großzügige Liegewiesen.
Unser Gastrotipp: Weisses Bräuhaus Berg am Laim
Seit über 100 Jahren ist das Weisse Bräuhaus Berg am Laim, wegen der Schneider Weisse gern auch als Schneider Bräuhaus bezeichnet, fester Bestandteil der Wirtshauskultur im Münchner Osten. Im gemütlichen Gasthaus und im schattigen Biergarten unter alten Kastanien schenken sie naturbelassene, charakterstarke Bierspezialitäten aus, aber natürlich auch Weine und alkoholfreie Getränke. Dazu sind hausgemachte Leckerbissen wie die Kaspressknödel oder das Bräuhaus-Reindl für zwei bis vier Leut‘ gefragt. Sonntags gibt’s ein echtes bayerisches Schmankerl, ofenfrische BBQ Spareribs.





