Lesungen im Juni: Happy Doris, happy Thomas

In Feierlaune kommt man besser durch stressige Tage.

Christoph Kramer: „Das Leben fing im Sommer an“

Christoph Kramer rollt in „Das Leben fing im Sommer an“ das große Rasen-Märchen noch mal auf, das zum WM-Titel 2014 in Rio führte. (Literaturhaus, 28.5.)

Heinz Strunk

Heinz Strunk bürstet Thomas Mann gegen den Strich: „Zauberberg 2“. Kann man machen. (Volkstheater, 29.5.)

Lost in Music

Und dann trommelt Lost in Music diesmal Julia von Miller, Josef Winkler, Möbelkrögel und Daniela Schroll zusammen. (Live Evil, 29.5.)

Meike Rötzer

Schon auf dem Literaturfest war sie – heimlich – der ganz große Star: Meike Rötzer hat die Gabe, aber auch den Mut, sich von Weltliteratur nicht einschüchtern zu lassen. Sie lenkt den Blick aufs Wesentliche und schafft es, in ihren Performance-Lesungen sogar Mehrfachpfünder wie „Anna Karenina“ auf ein spannendes, vor allem erträgliches Maß einzudampfen. Im Thomas-Mann-Jahr muss natürlich jetzt auch „Der Zauberberg“ durch den Wolf gedreht werden. Meike Rötzer schafft das Kunstwerk, den knapp 1000-seitigen Jahrhundertroman über die Sanatoriumswelt von Davos und den abgedimmte Trubel rund um den Kriegsausbruch da draußen an einem Abend zu erzählen. Genial verkürzt, sinnlich und mit trotzdem viel Gespür fürs Detail. (Literaturhaus, 2.6.)

Kim Hyesoon

Eine spannende Stimme aus Fernost: die koreanische Dichterin Kim Hyesoon beschäftigt sich stark mit Ethik-Fragen. Außerdem bringt sie Schamanen- und Christentum, Lautmalerei und Philosophie zusammen. (Lyrik Kabinett, 2.6.)

Yishai Sarid

Yishai Sarid, aktuell Gastprofessor für Hebräische Literatur an der LMU und einer der meistgelesenen israelischen Autoren, präsentiert Auszüge aus einen Erfolgsromanen – und diskutiert: „Israel im Spiegel der Literatur“. (Literaturhaus, 4.6.)

Muschmamm – turtle magazin(e)

Eine performative Lesung, die nicht nur Mütter in ihren Bann zieht: Muschmamm – turtle magazin(e) fängt Momente des Mutter-Kind-Alltags ein. (Fraunhofer, 4.6.)

Alfred Riepertinger

Festival-Rekordhalter, Leichenpräparator und Autor Alfred Riepertinger (über 100 ausverkaufte Lesungen!) liest voraussichtlich zum letzten Mal in dieser Saison im Pathologischen Institut, dem Drehort zahlreicher TV-Krimis und Kinofilme. Denn die Institution auf dem Klinik-Campus in Schwabing soll bald geschlossen werden. Letzte Chance, dieses Kult-Event beim Krimifestival München noch einmal live zu erleben! (Pathologie, Krankenhaus Schwabing, Haus 32, 5./12. und 26.6.)

Doris Dörrie

Sie feiert in ihren Texten die Lebensfreude. Jetzt wird Doris Dörrie gefeiert: Die Autorin, Filmemacherin, HFF-Professorin, Opern-Regisseurin und langjährige Wahl-Münchnerin wird 70 Jahre alt. Lena Gorelik und ihr Diogenes-Verleger Philipp Keel lesen aus ihren Lieblingsbüchern. Hoch die Tassen! (Literaturhaus, 5.6.)
 

Sommers Weltliteratur to go: Thomas Mann to go

Was schenkt man einem Mann, der schon alles hat, inklusive eines Literatur-Nobelpreises? Na klar: Eine irrwitzig komische Revue mit Playmobil-Figuren. Michael Sommer ist ein YouTube-Star. Er fasst mit seinem Spielfiguren-Ensemble auf augenzwinkernde, prägnante Weise die Weltliteratur zusammen. Jetzt ist der Großschriftsteller dran – bei Thomas Mann to go. (Volkstheater, 6.6.)

Kay Matter

Schön durchgeknallt: Kay Matter bürstet die antiken Mythen gegen den Strich. In „Helena oder Stay sage und sorry“ geht es um überhitzte Liebeszustände und ein bisschen auch um die Schönheit aus Troja. Gemeinsam mit Mitgliedern aus dem Kammerspiel-Ensemble liest er in und aus seinen Texten. (Kammerspiele, 12.6.)

Marciela Guerrero

Marciela Guerrero, 1977 in Mexiko-Stadt geboren, gilt als eine der wichtigsten Stimmen zeitgenössischer Lyrik in Lateinamerika. Und sie ist auch eine leidenschaftlich politisch denkende Poetin. (Lyrik Kabinett, 17.6.)

David Samhaber

Auf David Samhaber, den amtierenden Österreich-Meister, aber natürlich auch auf all die anderen großartigen, mutigen, komischen und ernsten Mikro-Künstler darf man sich freuen: Isar Slam. (Muffathalle, 18.6.)

Anna Knott

Wenn man ohne Schönes nicht leben möchte: Anna Knott liest das Märchen „Klingt meine Linde“ von Astrid Lindgren. (Teamtheater, 22.6.)

Dominik Graf

Dominik Graf kennt die Filmwelt wie kein Zweiter: Mit seinem neuen Band „Sein oder Spielen. Über Filmschauspielerei“ gibt er seine gesammelten Geheimnisse preis. (Literaturhaus, 24.6.)

Peter Grandl

Und noch ein Juni-Gruselhighlight beim Krimifestival: Der mehrfach ausgezeichnete Bestsellerautor Peter Grandl, dessen Thriller unter anderem mit Heiner Lauterbach in der Hauptrolle verfilmt wurden, feiert die Buchpremiere seines neuen Nerven-Schockers „Reset“ in der Alten Rotation. (Pressehaus Bayerstraße, 24.6.)

Louis Lewitan – Der blinde Fleck

Endlich ins Reden kommen, 80 Jahre nach Kriegsende: Louis Lewitan, ein Sohn von Shoah-Überlebenden öffnet mit dem Journalisten Stephan Lebert in „Der blinde Fleck“ den Giftschrank der Erinnerungen – und der Traumata. (Volkstheater, 24.6.)

Evelyn Weigert – Peace Motherfuckers

Und dann gibt’s noch Erbauliches zum Schluss: Evelyn Weigert erzählt in „Peace Motherfuckers“ von Kita-Keimen, Hängetittten und dem ganz normalen Familienwahnsinn. (Schlachthof, 25.6.)