Babylon Circus hören auf, Patti Smith eher nicht, Cypress Hill zeigen wie Underground-Rap geht und Judas Priest spielen sowieso in ihrer eigenen Liga
Stella Rose
Mit rauer Eleganz, hypnotischem Sound und verheißungsvoller Stimme bringt Stella Rose ihren gefeierten, genreübergreifenden Dark-Pop zu Gehör. Um mal ein bisschen auf Kacke zu hauen: Die aufstrebende New Yorker Musikerin unterstützte supportete zuletzt Depeche Mode im Madison Square Garden. HALLO! Also, wer auf lyrische Kraft, hinreißend düsteren Sound und eine ebenso berührende wie kraftvolle Performance steht, darf heute auf gar keinen Fall fehlen. (24.7. Milla)
Babylon Circus
Babylon Circus sagen zum Abschied sehr laut und zwar: Servus! Sie hören nämlich auf, jawohl, kommenden Winter, jetzt ist es amtlich. Deswegen: Auf, auf zu „The Very Last Dance“, noch einmal die flotten Socken qualmen lassen zu einem unvergleichlichen Mix aus Ska- und Reggae-Klängen, romantischen Gypsy-Jazz-Einflüsse und die akustischen Introspektionen von „La Belle Étoile“ bis hin zu den dringenden Schreien vor dem Elektro-Dub-Rock-Hintergrund ihres Werkes „State of Emergency“. Thank you for the music. Aftershowparty mit DJ Rupen. (25.7. Muffatwerk Ampere)
Buzz‘ Ayaz
Die aus Zypern stammende Combo Buzz‘ Ayaz begeistert mit fesselndem ostmediterranem Psychedelic-Rock. Ihr selbstbetiteltes Debütalbum ist eine unscharfe urbane Klanglandschaft aus dubbiger Elektronik, 70er-Jahre-Psych-Orgel, knurrender Bassklarinette, verstärkten Folkinstrumenten, rituellen Beats und griechischer und anatolischer Melodik. Den Support geben die Münchner Anatolien-Rocker Gleis 11 und Pnema, die sich hingebungsvoll traditionellen, alten und neuen Liedern aus Griechenland hingeben. (25.7. Import / Export)
Melvins
Gegründet wurden die Melvins 1983 in Montesano, Washington, vom stets abenteuerlich frisierten Sänger/Gitarrist Buzz Osborne. Ein Jahr später schon stieß Schlagzeuger Dale Crover dazu und von da an leisteten sie unermüdliche Pionierarbeit für die genreübergreifende Verschmelzung von Punk, Rock, Grunge und Heavy Metal. Im Laufe ihrer vier Jahrzehnte währenden Karriere haben sie mehr als 30 Alben, unzählige Live-Aufnahmen sowie zahlreiche Singles und Raritäten veröffentlicht. Mit ihrem neuesten Album „Thunderball“ schauen sie erfreulicherweise nun auch mal wieder in München vorbei. Noch erfreulicher ist allerdings die Tatsache, dass im Vorprogramm die unvergesslichen Redd Kross, ihr Stelldichein geben, was Grunge-Oldies wie mich versonnen an das phänomenale „Phaseshifter“-Album denken lässt, dass sich gelegentlich noch heute auf meinem Plattenteller dreht. (28.7. Technikum)