Lockerlassen und anspannen: So hält man die Schmunzelmuskeln fit.
Toni & Max Uthoff
Zwei Zyniker auf engstem Raum: Max Uthoff hat sich auf das Wagnis eingelassen, seine Weltweisheiten an denen seiner Tochter Toni Uthoff zu messen. Wird spannend … (Theater Leo 17, 26.4.)
Nilz Bokelberg
Seit 30 Jahren ist er im Geschäft. Oft fragt sich Nilz Bokelberg, bekannt geworden einst bei Viva: In welchem eigentlich? Gute Frage. (Lustspielhaus, 27.4.)
Rolf Miller
Wenn jemand schmückende Beiwörter wie „stur wie ein Sack Zement“, „grandios ignorant“, „vital dumpf“ und „komplett halbwissend“ der eigenen Bühnenfigur mit auf den Weg gibt, dann darf ein gewisses Maß an Unerschrockenheit und Grundentspanntheit unterstellt werden. Rolf Miller, bekannt geworden mit Programmen wie „Kein Grund zur Veranlassung“ und „Alles andere ist primär“ hat es nicht nötig, sich gefällig ranzuschleimen. Er bleibt sich treu. Auch im mittlerweile achten Programm gilt seine bewährte Devise: „Es genügt nicht, sich keine Gedanken zu machen. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.“
Da Meier & Watschnbaam
The Artists Formerly Known As „Da Huawa, da Meier und I“ sind zurück. Das neue Programm „Wanted“ bleibt beim Wahnsinn. Es geht auf eine Schlemmerreise mit aufgerechnet 450 Kilogramm niederbayerisch-oberpfälzerischem Hausmannshumor. Es ist eine Entführung aus dem Alltag, hinein ins wirkliche richtige Leben – und selbstverständlich quer durch den musikalischen Gemüsegarten.
Schlongonges
Lisa-Marie Fritz aus Aschaffenburg ist ein Wirbelwind, der beim Entwirren ihrer mitreißenden Geschichten schon öfter den Faden verloren hat als die liebe Oma in ihrer gesamten Stricklaufbahn. Kein Wunder, dass ihr neues Pro- gramm das Anarcho-Prinzip zum Motto macht: „Themaverfehlung“. Frei von der Leber weg gewitzelt – jetzt auf ihrer bislang ersten Solo-Tour.
Suchtpotenzial
Wenn sie touren, nehmen sie die Deutsche Bahn. Sie stellen sich furchtlos digitalen Shitstorms. Und mittlerweile kämpfen sie auch gegen den Spliss. Deutschlands erfolgreichstes Alkopop-Duo bleibt trotzdem immer behaart, aber fair. Nun darf endlich gefeiert werden – im „Bällebad Forever“. Suchtpotenzial absolviert die große Jubiläumsrunde zum Zehnjährigen. Das heißt bei Ariane und Julia: „10 Jahre Titten, Tasten, Temperament“. Kopfüber geht es in den Jacuzzi der guten Laune. Aus diesem Bällebad möchte man nie wieder abgeholt werden
Stefan Leonhardsberger
„Eigentlich hätte ich ein Ja! von meiner Freundin erwartet, als ich vor ihr auf die Knie ging“, erzählt Leonhardsberger im neuen Programm. „Aber nach drei gemeinsamen Kindern, ist ein OK auch ein Erfolg.“ Man schätzt und liebt ihn für seinen satirischen Liederabend „Da Billi Jean is ned mei Bua“. Nun zieht der Mann andere Saiten auf und erzählt von seinen Alltagsabenteuern als braver Familienvater und nicht ganz so braver Lastenfahrradgangster.
7.5., Schlachthof
Stefan Waghubinger
Er ist Österreicher, lebt aber schon seit 32 Jahren hierzulande. Also geht er dem Jammern und Nörgeln (made in Austria) im aktuellen Programm „Das Beste und neue Katastrophen“ mit Gründlichkeit (made in Germany) nach. Er hält der Welt den Spiegel vor – auch wenn es sich diesmal um einen Rückspiegel handelt, der beim Einparken abgebrochen ist. Er sieht sich darin selbst – einen Waghubinger. Weltklasse-Sarkasmus kommt leider nur noch selten so bescheiden daher. Die Lach- und Schießgesellschaft, der fliegende Holländer unter den Kabarettbühnen, gastiert mal wieder außer Haus.
Niko Formanek
Wenn er sich der Dinge annimmt, bleibt das nicht folgenlos. Etwa wenn Fromanek, Familienvater und Heimtier-Domp- teur, den Termin beim Klassenelternabend übernimmt, peitscht noch in derselben Nacht eine alarmistische SMS an seine Frau: „Ich würden Ihnen und Ihrer Familie dringend eine Familientherapie empfehlen“, heißt es da. 30 Jahre Ehe haben ihrer Baustellen hinterlassen. Der gut gelaunte Wiener stellt sich seinen Aufgaben mit Fröhlichkeit, Naivität, Improvisation und männlicher Überheblichkeit.
Nessi Tausendschön
Eigentlich hatte sie sich auch schon mit dem Lebensprinzip „Rumeiern“ angefreundet. Das Hirn schrumpft, Genuss- kochen und Brotbacken sorgt für fortschreitende Verfettung. Ruhe stellt sich ein. Die Rente kommt näher. Doch dann ging es wieder los: Die köstliche Quelle der Kreativität begann wieder zu sprudeln. Im neuen Programm knöpft sie sich – unterstützt durch William MacKenzie – die Themen der Zeit vor. Als da wären: Vorgarten-Begrünung, das Umschiffen von Verkehrsinseln, die leidige Politik. Und der Klassiker: das unvollendete Projekt Gleichberechtigung.
Gottfried Müller
Der gute Mann hat Sorgen, um die ihn niemand beneiden wird: „Absurde Häuser und andere Abgründe“ sind das Thema des heftig humorbegabten Zeichners, Autors und Professors für Architekturdarstellung an der TU Dortmund. Müller veranstaltet eine Lichtbildlesung, augenzwinkernd versteht sich, über architektonische Schauerlichkeiten. Und das Beste daran: Die Menschen, die diese gestalterischen Missgriffe letztlich bewohnen müssen, kommen ebenfalls zu Wort. Absurde, fröhliche Wissenschaft!
Roger G.
Ein Mann, der (noch) entdeckt werden muss – zumindest in der „realen“ Welt. Auf Instagram begeistert Roger G. mit scharfzüngigem Humor bereits Hunderttausende. Er ist ein Anime-Fan, liebt seine Familie und seinen Schnurrbart – und ist gerade mit beiden immer wieder in Schwierigkeiten. Sein erstes Live-Programm „So Freunde“ schaufelt skurrile Geschichten auf die Bühne. Außerdem gibt’s wilde Zeich- nungen zu sehen – und extra viel Wahnsinn.
Eva Karl Faltermeier
Sie war lange unbekannt. Seit einiger Zeit ist sie ein Star der kleinen Kunst – auch dank ihrer Vereinsheim vielen Auftritte im BR. Nun zeichnet die Faltermeierin ihr Bühnenprogramm „Taxi. Uhr läuft“ fürs Fernsehen auf. Wer mitwinken möchte: Karten kaufen!
Rike Wagner
Eigentlich hört und liest man ja allerorten, was angeblich so wichtig ist: Nachhaltigkeit und Umweltschutz, Achtsamkeit, Weltoffenheit, Selbstoptimierung, Trallala. Gar nicht so leicht, durch den Alltag zu manövrieren und all das zu berücksichtigen. Nicht nur das Leben stellt Hürden auf. Das größte Hindernis sind wir meist selbst. Rike Wagner hat das klar er- kannt. Sie gibt sich kompromissbereit. Statt zur Boje greift sie zur Bowle: „Baywatsch Bowle“.
Omar Sarsam
In guter Gesellschaft: Das kennt man doch – die gute Absicht, diesmal wirklich alles goldrichtig machen zu wollen. Und gleichzeitig zu wissen, dass man sicher wieder komplett falsch liegt. Omar Sarsam sagt: „Stimmt“. Im gleichnamigen neuen Programm biegt er da ab, wo sich andere auf eine sorgsame Fehlersuche begeben. Er stürzt sich stattdessen auf das Naheliegende: einen musikalischen Kabarettabend.
Christine Eixenberger
Die Wiederholungsarchive füllen die TV-Programmverantwortlichen übrigens auch mit dem Live-Abfilmen des „Volle Kontrolle“-Programms von Christine Eixenberger. Die Künstlerin scheint ihren Platz gefunden zu haben. Angefangen hatte Eixenberger einst als Grundschullehrerin, dann wechselte sie ins Schauspielfach und war lange Feuerwehrfrau in der ZDF-Serie „Marie fängt Feuer“. Die Kabarett-Muse hat sie geküsst. Aber so was von. Diesmal geht es um das Hexenwerk Paarwerdung und den Weg in Richtung Kleinfamilie.
Fil
Wie schön: Fil ist mit sich und der Welt vollkommen im Reinen. Er weiß Weisheiten, die er im neuen Programm „Vom Weg zum Glück und wieder zurück“ auch teilen möchte. Falls das spontan noch nicht helfen sollte: Es gibt Alkohol!
Wolfgang Krebs
Man muss sich den glücklichen Komiker als Nostalgiker vorstellen. Durch die Programme von Wolfgang Krebs, dem genialen Verwandlungsprofi, irrlichtert immer noch Edmund S., der stammelnde Ministerpräsident. Vielleicht liegt’s aber auch daran, dass dessen alte Parole „Bavaria First“ immer noch (oder: immer wieder) Gültigkeit für sich reklamiert. Dabei weiß man doch: Bayern macht vieles richtiger, gründlicher und rechthaberischer als der Rest. Dafür muss das weltbeste weißblaue Bundesland auch mehr mitfinanzieren als die Trittbrettberliner. Krebs ist nie allein auf der Bühne. Ihn umschwirren seine sehr realen (Alb-) Traumfiguren. Auch diese Show muss offenbar ins Fernsehen und wird vor Ort aufgezeichnet.
Florian Schroeder
Eine Fachkraft fürs Gelingen ist zu guter Letzt dann auch noch Florian Schroeder. Bislang wusste man oft nicht, wofür der Mann im Anzug steht. Jetzt weiß er es selbst auch nicht mehr. Dafür gibt er aber offen zu: Schroeder ist glücklich damit. Und er möchte Mitmenschen damit anstecken. „Endlich glücklich“ ist ein Appell dafür, sich endlich wieder stark zu fühlen, Gemeinsamkeit zu bejahen und das Böse da draußen zu bekämpfen. Kann man ihm trauen?