Neue Standl sorgen für frischen Wind: Der Münchner Viktualienmarkt

Viktualienmarkt

Bauch der Stadt, Bühne des Lebens

Hier läuft einem schon beim Anblick das Wasser im Mund zusammen, Genuss pur für alle Sinne: Der Viktualienmarkt ist einer der größten permanenten Food-Märkte in Deutschland und braucht sich auch im internationalen Vergleich nicht zu verstecken. Er ist ein Magnet für Einheimische und Touristen – hier kann man zwischen den Figurenbrunnen Münchner „Folk-Stars“ wie Karl Valentin oder Liesl Karlstadt an hübsch dekorierten Ständen Obst, Gemüse, Delikatessen und Köstlichkeiten aller Art einkaufen, in der Mittagspause einen Happen essen oder sich im Biergarten eine kühle Feierabend-Maß genehmigen. 

Im Jahr 1807 durften Bauern am heutigen Viktualienmarkt die ersten Stände aufbauen, nachdem der Stadtmarkt am heutigen Marienplatz aus allen Nähten geplatzt war. Seitdem schlägt am Platz vor der Heilig-Geist-Kirche gewissermaßen das kulinarische Herz der Stadt. Über 100 verschiedene Standl locken mit Obst und Gemüse, Fleischwaren und Fisch, Gebäck und Gewürzen, Käse, Wein und Kaffee sowie allen möglichen Delikatessen. Wer auf der Suche nach typisch bayerischen Schmankerln oder exotischen Lebensmitteln ist, wird hier fündig. Und: Nach längerem Stillstand weht in letzter Zeit wieder ein frischer Wind mit vielen neuen, jungen Ständen über den Markt.

  • Entstehung: 1807 Umzug an den heutigen Platz, 1853 Eröffnung der Schrannenhalle, seit 1870 feste Stände
  • Initiator: König Max I. Joseph
  • Grundfläche: etwa 22.000 Quadratmeter
  • Verkaufsflächen: untergliedert in sieben Abteilungen, insgesamt ca. 140 Marktstände, darunter auch fliegende Händler und die Metzgerzeile am Petersbergl

Wissenswertes

  • Der Name Viktualienmarkt leitet sich vom lateinischen Begriff “Viktualien” ab, womit Lebensmittel gemeint sind.Ursprünglich hieß der Markt “grüner Markt“ und der Ort einfach Marktplatz. Die Bezeichnung Viktualienmarkt prägten die Bildungsbürger im 19. Jahrhundert.
  • Im 1970 eröffneten Viktualienmarkt-Biergarten werden abwechselnd die Biere aller sechs Münchner Brauereien (Augustiner, Hacker-Pschorr, Löwenbräu, Hofbräu, Paulaner und Spaten) ausgeschenkt. Etwa alle fünf bis sechs Wochen ist also der Gerstensaft einer anderen Marke im Ausschank. 
  • Beim Flanieren über den Markt “stolpert” man immer wieder über Figurenbrunnen, genau sechs an der Zahl. Sie zeigen sechs Münchner Persönlichkeiten, den Komiker Karl Valentin, die Kabarettistin Liesl Karlstadt, die beiden Volkssänger Weiß Ferdl und Roider Jackl sowie die Schauspielerinnen Ida Schumacher und Elise Aulinger.
  • Ein guter Treffpunkt am Viktualienmarkt ist sicherlich der schon von weitem sichtbare Maibaum, der alle paar Jahr neu aufgestellt wird. Erstmals wurde die blau-weiße Stange am 4. Mai 1962 von kräftigen Burschen hochgezogen. 
  • Gefeiert wird auch auf dem Viktualienmarkt, beispielsweise am Faschingsdienstag beim von der Menge umjubelten “Tanz der Marktweiber”, beim Brunnenfest am ersten Freitag im August oder beim Winterzauber in der Adventszeit.

Karte, Anfahrt, Öffnungszeiten, Eintrittspreise und Tickets

  • Adresse: Viktualienmarkt 1, 80331 München
  • Nächste Haltestelle: U/S Marienplatz (Fahrplanauskunft)
  • Nächstes Parkhaus: Contipark Tiefgarage (Rindermarkt 16)
  • Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 8 bis 20 Uhr, Biergarten 9 bis 22 Uhr
  • Tickets: keine, öffentlich Zugänglich