Alter Peter

Alter Peter

Alter Peter (Kirche St. Peter)

Workout mit Aussicht: In 56 Meter Höhe ist vom Turm des Alten Peter ein toller Blick in alle Himmelsrichtungen geboten – der Aufstieg ist nur zu Fuß möglich!  Das Gotteshaus St. Peter zwischen Marienplatz und Viktualienmarkt ist übrigens die älteste Pfarrkirche der Stadt, mit den ältesten Glocken, den historisch ersten Turmuhren der Stadt und verwitterten Grabplatten an den Außenmauern, die fast schon ein bisschen mystisch anmuten.

Fürs Petersbergl, der einzigen größeren Erhebung innerhalb der Altstadt, muss man keine große Kondition mitbringen. Aber die exakt 306 Stufen hinauf zur Aussichtsplattform der Peterskirche bringen doch so manchen außer Puste. Einst lag hier oben die Stube des Turmwächters, der bis 1. November 1901 auch Alarm schlug, wenn es irgendwo in München brannte. Doch der Turm ist nicht alles. Nach dem Abstieg bitte auch noch in die Kirche reinschauen, denn der knapp 300 Jahre alte barocke Hochaltar mit der goldenen Petrus-Figur zählt z.B. zu den wichtigsten kirchlichen Kunstschätzen der Stadt. 

Fakten

  • Baujahre: 1278 bis 1294 (Weihe des gotischen Neubaus)
  • Glock: insgesamt acht Glocken. Die älteste ist die “Arme-Sünder-Glocke” von 1327, die nicht mehr in Betrieb, aber im Turm-Untergeschoss ausgestellt ist.
  • Turmhöhe: 91 Meter

Wissenswertes

  • Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde St. Peter weitgehend zerstört. Im März 1945 standen nur noch der ausgebrannte Turmstumpf sowie die Außenmauern des Hochchores. Ein Wiederaufbau schien unmöglich, zunächst war nur der notdürftige Erhalt des Chores und des Turmes vorgesehen. Zwischenzeitlich war die Kirchenruine sogar bereits zum Abriss freigegeben und die Sprenglöcher schon gebohrt. Auf Initiative der beiden Stadtpfarrer von St. Peter sprach Kardinal Faulhaber jedoch ein Machtwort und 1946 konnte der Wiederaufbau beginnen – dank der Spendenbereitschaft der Münchner Bürgerinnen und Bürger, die 1954 ihren Alten Peter inklusive Hochaltar wieder betreten konnten. 
  • Gleich acht Zifferblätter sind am Turm zu sehen. Der berühmte bayerische Komiker Karl Valentin beantwortete die Frage, warum das so wäre, einst mit den Worten “Ja mei, damit acht Leute gleichzeitig auf die Uhr schauen können.“
  • Beim Richtfest zum Start der sogenannten “gelben Renovierung” am Geburtstag von König Ludwig II. am 25. August 1876 kam es zu einem ungewöhnlichen Vorfall. Ein Geselle warf wie üblich das nach dem Trinkspruch geleerte Glas vom Turm, es landete unversehrt auf dem Boden. Noch heute befindet es sich im Kirchenschatz von St. Peter.
  • An manchen Sonn- und Feiertagen schallt Blasmusik von Münchens ältestem Wahrzeichen herunter. Immer wenn die “Münchner Petersturm-Musik” erklingt, richten sich viele verwunderte Blicke nach oben. 

Karte, Anfahrt, Öffnungszeiten, Eintrittspreise und Tickets

  • Adresse: Petersplatz 1, 80331 München
  • Nächste Haltestelle: U/S Marienplatz (Fahrplanauskunft)
  • Nächstes Parkhaus: Contipark Tiefgarage (Rindermarkt 16)
  • Öffnungszeiten: April bis Oktober täglich 9 bis 19.30 Uhr, November bis März Montag bis Freitag 9 bis 18.30, Samstag und Sonntag 9 bis 19.30 Uhr
  • Führungen: Nächtliche Turmbesteigungen von “Ludwig & Lola”, Freitag und Samstag 20 Uhr, 25 €
  • Tickets (Turmeintritt): Erwachsene 5 €, 6 bis 18 Jahre 2 €
  • Webseite: https://alterpeter.de