Sendlinger Tor

Sendlinger Tor

Hier geht’s ab Richtung Süden!

Eines der drei noch bestehenden, historischen Stadttore Münchens ist das Sendlinger Tor am Südende der Altstadt, das Richtung Sendling zeigt, wie der Name schon sagt. Am dazugehörigen Platz kommt man dank der sechs U-Bahn- und fünf Trambahnlinien verkehrstechnisch kaum umhin. Der U-Bahnhof wurde mit Shopping-Meile nach jahrelangem Umbau 2024 wiedereröffnet.

Das Tor entstand Anfang des 14. Jahrhunderts als südlicher „Ausgangspunkt“ der zweiten Stadtbefestigung, mit der König Ludwig der Bayer München mehr Freiraum verschaffte. Die beiden heute noch sichtbaren Flankentürme gesellten sich erst 1420 zum Mittelturm, der wiederum 1808 das Zeitliche segnete. Architekt Arnold Zenetti restaurierte das Ensemble 1860 im neugotischen Stil, 1906 veränderte sich das Aussehen nochmals deutlich durch große Bögen zum Durchfahren. 

Die Umgebung des Sendlinger Tors wurde über die Jahrhunderte immer belebter. Von 1752 bis 1754 entstand vor den Toren der Stadt in der heutigen Ziemssenstraße hinterm Nußbaumpark das Spital der Barmherzigen Brüder, gewissermaßen der Startschuss für die vielen Klinikbauten im Viertel. In die andere Richtung, zum Marienplatz hin, ging es in der Sendlinger Straße (mit der sehenswerten Asamkirche im mittleren Abschnitt) seit jeher sehr geschäftig zu. 

Auch heute noch reiht sich hier, in der 2019 neu eingerichteten Fußgängerzone, ein Geschäft ans andere. Zahlreiche Cafés und Restaurants laden außerdem zu einer Shoppingpause ein. Apropos Shopping: Im Zuge der Umgestaltung des U-Bahnhofs Sendlinger Tor bietet auch das Zwischengeschoss inzwischen einige schöne Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf.

Fakten

  • Bauliche Meilensteine: ca. 1318 (Fertigstellung), 1860 (umfassende Restaurierung), 1906 (Errichtung der Durchfahrtsbögen)
  • Initiator: Ludwig IV. (Ludwig der Bayer) 
  • Architekten: Arnold Zenetti (Restaurierung 1860) und Wilhelm Bertsch (1906)
  • Verkehrsanbindung: sechs U-Bahnlinien (1, 2, 3, 6, 7 und 8) sowie fünf Trambahnlinien (16, 17, 18, 27 und 28)
Video vom neu gestalteten U-Bahnhof Sendlinger-Tor-Platz

Wissenswertes zum Sendlinger-Tor-Platz

  • Das 1913 eröffnete Filmtheater Sendlinger Tor ist das älteste, noch bestehende größere Kino Münchens. Der opulent ausgestattete Kinosaal mit seiner imposanten Raumhöhe, den Säulen und Logen wurde auch vom letzten König Bayerns, Ludwig III., geschätzt und gern besucht. Zur damaligen Zeit hatte das Kino sogar noch einen Orchestergraben. Ein wundervolles Überbleibsel ist auch die Tradition, den jeweiligen Hauptfilm an der Fassade mit einem handbemalten, großformatigen Filmplakat zu bewerben.
  • Wem spätnachts plötzlich noch der Magen knurrt oder die Kehle austrocknet, dem wird rund ums Sendlinger Tor recht gut geholfen. Mehrere Imbiss-Läden (Alpen Imbiss, Sila und – vom Namen nicht abschrecken lassen – Pizzamampf) versorgen die Heißhungernden nahe an den Trambahngleisen täglich bis zum Morgengrauen mit warmen Speisen. Und in der über 50 Jahre alten Nightlife-Institution Pimpernel (Müllerstr. 56) versiegt die Getränkequelle Nacht für Nacht auch erst, wenn anderswo schon die Kaffeemaschinen auf Hochtouren laufen. Hier haben auch schon Weltstars wie Freddie Mercury die skurrilen Seiten der Stadt für sich entdeckt.  
Sendlinger Tor
© München Tourismus, Werner Böhm

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