Siegestor und Türme der Stadt

Siegestor

Löwen und Bavaria: Der Münchner Triumphbogen

24 Meter breit, 21 Meter hoch und 12 Meter tief – das sind die Ausmaße des Siegestors in München. Der klassizistische Triumphbogen bildet den nördlichen Abschluss der prachtvollen Ludwigstraße und ist das Gegenstück zur Feldherrnhalle am Südende. Beide Bauwerke sind Symbole für den Sieg über Frankreich unter der Herrschaft von Napoleon I., der das Königreich Bayern in fünf Kriege verwickelt hatte.

Nur in einem Punkt haben die Franzosen die Nase vorn: Der Pariser Arc de Triomphe ist mit 49 Metern ein ganzes Stück höher. Egal, dafür muss das französische Pendant oben ohne Quadriga auskommen. 22 Tonnen schwer ist der von vier Löwen gezogene Wagen mit der sechs Meter großen Bavaria. Und Löwen passen, zumindest im sportlichen Sinne, ja auch ganz gut zu München. 

Das bauliche Vorbild fürs Siegestor war übrigens nicht der Arc de Triomphe, sondern der Konstantinsbogen in Rom. König Ludwig I. erteilte seinem Architekten Friedrich von Gärtner den Auftrag, ein Stück Rom nach München zu transferieren. Es dauerte glatte sieben Jahre, bis das Bauwerk fertig war und am 15. Oktober 1850 vom damaligen König Maximilian II. im Namen seines abgedankten Vaters Ludwig an die Stadt München übergeben wurde.

Richtig „eingeweiht“ wurde das „dem bayerischen Heere“ gewidmete Siegestor allerdings erst, als im Juli 1871 bayerische Truppen nach ihren Siegen im deutsch-französischen Krieg durch das feierlich geschmückte Tor in die Stadt einzogen. Negative Kriegserfahrungen musste das Tor dann im Zweiten Weltkrieg machen. Bei Luftangriffen wurde es schwer beschädigt und erst 1958 wieder aufgebaut. Die wiederhergestellte Quadriga kehrte sogar erst im Olympiajahr 1972 an die gewohnte Stelle zurück.

Fakten

  • Bauzeit: 1843 bis 1850
  • Initiator: Ludwig I.
  • Architekten: Friedrich von Gärtner und Eduard Metzger
  • Höhe: 21 Meter

Wissenswertes zum Siegestor

  • Der Bau und die Einweihung des Siegestors waren von etwas schwierigen Begleitumständen gekennzeichnet. Der beauftragte Architekt Friedrich von Gärtner starb nach vier Jahren Bauzeit. Zum Glück konnte sein Schüler Eduard Metzger die Arbeiten recht nahtlos übernehmen und vollenden. Der Übergabe des fertigen Tores an die Stadt München blieb der ursprüngliche Auftraggeber, König Ludwig I., jedoch fern. Zwei Jahre zuvor war nämlich seine Affäre mit der Tänzerin Lola Montez bekannt geworden, weswegen er abdanken musste. Sein Sohn und Nachfolger Maximilian II. weihte daher das Tor ein.
  • Die Inschrift „Dem Bayerischen Heere“ auf der Nordseite des Tores wurde nach dem Zweiten Weltkrieg auf der Südseite ergänzt. Seitdem steht dort „Dem Sieg geweiht – Vom Krieg zerstört – Zum Frieden mahnend“. Damit bekommt das Siegestor eine neue symbolische Bedeutung, die Leid und Zerstörung nicht ausblendet und zum Frieden aufruft.  
  • Das Siegestor bildet die Grenze zwischen der Maxvorstadt und Schwabing. Südlich davon verläuft die Ludwigstraße, nördlich davon die Leopoldstraße. Während die Maxvorstadt schon 1812 ein Teil von München wurde, wehrte sich das Dorf Schwabing bis 1890 erfolgreich dagegen, eingemeindet zu werden.
Siegestor und Türme der Stadt
© München Tourismus, Tommy Lösch

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