Ansteckend authentisch: Thomas Hitzlsperger

Lesungen im Mai: Erhebende Stimmen

Mutmacher im Mai: Diesen Bühnenstars hört man dankbar zu

Sportlich hatte er so gut wie alles erreicht – als Nationalspieler und Star in drei großen europäischen Ligen. Doch seinen wichtigsten Fight bestritt er abseits des Rasens: Dann nämlich, als Thomas Hitzlsperger als erster prominenter Profifußballer 2014 mit seinem Coming Out alle Aufmerksamkeit auf sich zog. Eine wichtige Wegmarke im Kampf gegen Homophobie. In Hitzlspergers Hintergrundbericht „Mutproben“ rollt er üble Anfeindungen auf, feiert aber auch Zusammenhalt und Sportsgeist. (Literaturhaus, 7.5.)

Mathias Énard gilt als einer der besonders angesehenen, wortmächtigen Schriftsteller der an solchen Talenten überreichen Kulturnation Frankreich. Nun stellte er seinen Roman „Tanz des Verrats“ vor, der von einem Mathematiker, Kommunist und KZ-Überlebenden berichtet, der im hohen Alter in Berlin von der Geschichte eingeholt wird – und eine Liebe wiedertrifft. (Literaturhaus, 8.5.)

Stefanie Sargnagel hört man immer gerne zu. Zuletzt war sie zusammen mit der befreundeten Sängerin Christiane Rösinger, die ebenfalls nach München kommt, in Amerika – im hintersten Iowa. Macht man das? Was will man dort? Es wird aufschlussreich – und grottenkomisch. (Volkstheater, 11.5.)

Von der poetischen Kraft der Sammlerobjekte: Orhan Pamuk ist nicht nur der erste Literaturnobelpreisträger der Türkei, sondern auch ein Zeichner, Fotograf, Museumsgründer und Kurator von Erinnerungen. Im Gespräch mit seinem Verleger Jo Lendle von Hanser sowie dem Lenbachhaus-Chef Matthias Mühling erlaubt Pamuk nun Einblicke in sein Istanbuler „Museum der Unschuld“. (Literaturhaus, 14.5.)

Wer gern und viel auf Lesungen geht, kennt Günter Keil längst. Stets ist er bestens vorbereitet – und mit seinem breiten Lächeln geht immer dann die Sonne auf, wenn das Licht im Saal gedimmt wird. Mit „Keils Literaturrausch“ hat der ego-FM-Moderator nun ein neues, interaktives Literaturformat entwickelt, das vom Kulturreferat gefördert wird und nicht verpasst werden darf. Zum Auftakt der neuen Reihe lesen die Bestseller-Autorinnen Alexandra Blöchl, Anne Freytag und Yasmin Shakarami. Letztere ist eine in München geborene Tochter einer Ungarin und eines Iraners, die nach ihrem Abitur in Tokio lebte und dort zur Augenzeugin des Tohoku-Erdbebens wurde – ein Schockerlebnis. (Heppel & Ettlich, 15.5.)

Von einer Frau, die sich weigert, zum Besitztum eines Mannes zu werden, erzählt Lana Lux in ihrem Roman „Geordnete Verhältnisse“. Die in Berlin lebende deutschsprachige Autorin hat ukrainisch-jüdische Wurzeln und weiß, was es heißt, alles hinter sich zu lassen und dann auf Akzeptanz zu hoffen. (Glockenbachbuchhandlung, 16.5.)

Es war eine rauschende Party. Und nun geht es mit der zweiten Ausgabe von „Lost in Music: Read & Cover“ ungestüm weiter. Diesmal haben Markus Naegele und Atomic-Café-Gründer Christian Heine Bestseller-Autor Timur „Er ist wieder da“ Vermes, Friedrich Ani, Jacqueline Floßmann sowie die Musikerin und Autorin Claudia Kaiser (Ex-Moulinettes, „Rocken & Hosen“) eingeladen. Und Musik-Gäste sind Maxi Pongratz sowie der unvergleichliche Jesper Munk. Und an den Plattentellern wirbeln King Brownie sowie Don Marco, der ziegenbärtige Impresario, Multi-Musikus und Verlagsprofi Naegele himself. Pflichttermin, Herrschaften! (Live Evil im Fat Cat, 16.5.)

Ebenfalls ein Superstar der Literaturszene ist natürlich Karl Ove Knausgård, der sich über sechs Bände hinweg die abgründige Biografie vom Leib geschrieben hat. Nun bleibt mehr Raum für neue Stoffe – etwa „Das dritte Königreich“, in dem ein Polizist in einem Dreifachmord ermittelt. Starker Kautabak! (LMU Große Aula, 16.5.)

Sie setzen sich für Feminismus ein, trauen anderen Frauen aber doch nicht so recht über den Weg. Klarer Fall: „Toxische Weiblichkeit“. Sophia Fritz stößt spannende Debatten an. (Zirka, Dachauer Str. 110c, 17.5.)

Und dann ist da noch die neueste Isar Slam-Ausgabe – unter anderem mit Tara Meister aus Leipzig, Anna-Lisa Azur aus Wuppertal sowie Giada Severini aus München. Drei Startplätze bleiben bis eine Woche vor Beginn frei. Mutige vor! (Muffatwerk, 28.5.)