Ist der Aufbau der Songs oft recht simpel und schwer im Grunge-, Indie- und Collegerock verhaftet - ruhiges Intro, Drum-Einsatz bei halber Strophe, Bratzgitarren-Refrain - lassen sich bei den neueren, noch unveröffentlichten Stücken deutlich mehr Facetten erkennen. Ihre Band gründeten Peyton und Kelli bereits 2009, damals 9 und 14 Jahre alt, fasziniert von der rockigen Plattensammlung der Eltern. Lustig, dass an diesem Abend auch die Pixies in der ausverkauften Tonhalle spielten, so mancher Song der Pollys, zum Beispiel „Pretective Boy“ von 2016er Album „The Big Fit“, könnte ohne weiteres aus Frank Blacks Feder stammen. Gegen Ende des gut 60minütigen Sets werden mit „They’re Cheap (I’m Free) und „Camelot“ noch die „Hits“ auf ein dankbares und euphorisches Publikum abgefeuert. Eigentlich verwunderlich, dass Skating Pollys Mischung aus harter Riot Grrrl-Power und griffigen Popharmonien zumindest hierzulande den kleinen Clubs noch nicht entwachsen ist. Für die rund 70 Besucher im Unter Deck – ein Glücksfall. Rainer Germann
