„Rising Star“ Tassilo Probst im Doppel-Einsatz

Klassik im Mai: Gestern, heute, morgen

Prominente Publikumslieblinge treffen auf die Stars der jungen Generation

Einen „Arkadischen Klangrausch“! Nicht mehr und nicht weniger verspricht Simone Kermes ihren Fans bei einem Liederabend im Silbersaal des Deutschen Theaters. Und wer die Sopranistin kennt, weiß wahrscheinlich eh schon, dass man sich bei ihr dabei auf alles gefasst machen muss. Verfügt sie doch privat und auf der Bühne über einen äußerst eklektischen Musikgeschmack. Und so ist die sonst als Barockspezialistin bekannte Sängerin nun mit Kompositionen von Mendelssohn, Brahms und Schubert, aber auch mit Raritäten von Reynaldo Hahn und Erich Wolfgang Korngold zu erleben. Plus einer Zugabe von Rammstein. Am Klavier begleitet sie bei diesem Experiment Ivo Mrvelj. (3.5. Silbersaal, Deutsches Theater)

Um den Nachwuchs kümmert sich von jeher das Festival „Stars and Rising Stars“. Unter den prominenten Paten, die sich hier mit jungen Talenten das Rampenlicht teilen, findet sich diesmal unter anderem auch Tenor Daniel Behle. Er führt eine „Mozartgala“ an, bei der neben Werken des Salzburger Wunderkinds ebenfalls Musik von Haydn, Gatti und Paganini erklingt. Die Rising Stars, die ihm dabei zur Seite stehen, sind Bassbariton Dawid Biwo und der chinesische Geiger Ziyu He. Für die authentische Rückendeckung sorgt die Salzburger Hofmusik unter Leitung von Wolfgang Brunner. (5.5. Max-Joseph-Saal)

Am selben Tag sind die Münchner Symphoniker in der Isarphilharmonie zu erleben, die sich gemeinsam mit Chefdirigent Joseph Bastian Beethovens Fünfter, der berühmten „Schicksalssymphonie“, widmen. Vor der Pause begrüßt man jedoch zunächst den schwedischen Shootingstar John Dalene, der letztes Jahr bereits als Einspringer beim Akademiekonzert des Staatsorchesters brilliert hatte. Bei seiner Rückkehr nach München ist er nun mit dem Violinkonzert von Felix Mendelssohn zu hören, dem man als passende Einstimmung, die Ouvertüre voranstellt, die der Komponist zu Shakespeares „Sommernachtstraum“ verfasste. (5.5. Isarphilharmonie)

Dass Geiger mit ihrem eigenen präferierten Instrument reisen, versteht sich von selbst. Pianisten haben es in dieser Hinsicht schon etwas schwieriger. Eine logistische Herausforderung, von der sich Alexander Melnikov jedoch nicht einschüchtern lässt, wenn es um die Suche nach dem bestmöglichen Klangerlebnis geht. So ist sein Konzert im Prinzregententheater nicht ohne Grund mit „Many Pianos“ überschrieben. Wird er hier doch gleich auf fünf unterschiedlichen Instrumenten in die Tasten greifen. Für ein Programm, das sich von Bach über Mozart, Mendelssohn und Chopin bis zu Busoni vorarbeiten wird. Je nach Epoche hat Melnikov hierfür unter anderem ein Cembalo, ein Hammerklavier, sowie unterschiedliche Konzertflügel ausgewählt. (7.5. Prinzregententheater)

Zurück bei den „Rising Stars“ ist mit Tassilo Probst ein Münchner Geiger im Doppel-Einsatz, dessen Karriere man hier quasi seit der ersten Festivalrunde in regelmäßigen Abständen aus erster Reihe mitverfolgen konnte. Am ersten Abend darf er sich diesmal mit Cellist Daniel Müller-Schott für Brahms-Doppelkonzert messen. Wobei mit Maximilian Haberstock gleich noch ein weiteres bekanntes Gesicht aus der Festival-Schmiede am Pult des Jungen Philharmonischen Orchesters steht. (9.5. Carl-Orff-Saal)

Kammermusikalischer wird es für Probst dagegen bei seinem zweiten Einsatz, der ihn mit seinem berühmten Fachkollegen Daniel Hope und dem amerikanischen Pianisten Maxim Lando zusammenführt. In wechselnder Formation widmet sich das Trio Werken von Skrjabin, Frank, Schubert und Moszkowksi. (13.5. Freiheitshalle)

Richard Strauss pur lautet wiederum das Motto beim MKO, die sich bei einem Abstecher in die Himmelfahrtskirche mit dem Spätwerk des Komponisten beschäftigen. Neben der „Daphne“-Etüde erklingen dabei ebenfalls die berühmten „Metamorphosen“ für Streichorchester sowie das 1947 entstandene Duett-Concertino. Was bedeutet, dass man Associate Conductor Jörg Widmann nicht nur am Pult des MKO erleben wird, sondern neben Fagottist Diego Chenna ebenfalls in seinem Erstberuf an der Klarinette. (16.5. Himmelfahrtskirche)

Am selben Abend begrüßen die Symphoniker Nodoka Okisawa zurück am Pult, die hier bereits in ihrer Saison als Conductor in residence nachhaltigen Eindruck hinterließ. Sie hat sich diesmal unter anderem Musik von Jacques Ibert ausgesucht, dessen schmissiges „Divertissement“ ein Programm eröffnete, bei dem ebenfalls die zweite Symphonie von Kurt Weill und das Korngold-Violinkonzert zur Aufführung kommen. Solistin ist Arabella Steinbacher. (16.5. Prinzregententheater)