1. Startseite
  2. Gastro
  3. Restaurants

Fein herausgeputzt: die neue Max Emanuel Brauerei 

Die neue Max Emanuel Brauerei in der Adalbertstraße
Die neue Max Emanuel Brauerei in der Adalbertstraße © Alex Wulkow

Die in den letzten Jahren etwas heruntergekommene Max Emanuel Brauerei in der Maxvorstadt erstrahlt nach einem umfassenden Umbau in neuem Glanz. 

Die traditionsreiche Münchner Gaststätte mit dem bekannten Biergarten ist kaum mehr wiederzuerkennen. Daniel Pietsch, Oscar Schlehaider und Neu-Wiesnwirt Konstantin Schottenhamel haben als die drei neuen Gastgeber der Max Emanuel Brauerei über die letzten Monate ganze Arbeit geleistet und den alten Muff komplett eliminiert. Sie setzen nun voll auf eine hochwertige bayerische Küche in urigem, aber doch modern anmutendem Ambiente.

Der über die Nordendstraße separat zugängliche Biergarten war ja schon seit Juli geöffnet und ließ schon erahnen, dass das Küchenteam zwar Klassiker liebt, sie aber in ungewohnter Manier auf die Teller bringt. Statt Nürnberger Rostbratwürstl sind’s dort dann eben pikante Schnapswürstl aus Bamberg und das traditionelle Züricher Geschnetzelte wird zum Vorbild für ein veganes Waldpilzgeschnetzeltes. Auch die beliebten Burger werden im Biergarten inhaltlich kurzerhand bajuwarisiert.

Da die Biergartenzeit wetterbedingt langsam ausläuft, steht ab sofort das Restaurant als Herzstück der frisch herausgeputzten Max Emanuel Brauerei im Mittelpunkt. Es besteht aus zwei großzügigen Räumen, die durch eine offene Küche voneinander getrennt sind. Im vorderen Bereich direkt hinter dem Eingang befindet sich eine typisch bayerische Stube mit Stammtisch und zusätzlich einem kuscheligen Stehausschank neben der Bar für alle, die sich nur auf ein Getränk treffen wollen.

Weiter hinten wartet der ehemalige Festsaal, der vielen Münchnerinnen und Münchnern noch als Party-Area bei den legendären weißen Festen im Fasching in Erinnerung sein dürfte. Hier ist ein großzügiger, hell und modern gestalteter Restaurantbereich mit Platz für rund 100 Gäste entstanden. Dieser Raum ist teilbar. Linker Hand ist die ehemalige Bühne geschickt in das neue Interieur integriert und spricht mit ihren Zweiertischen besonders Pärchen an. Zum Restaurant gehört auch die Biergarten-Terrasse mit Platz für knapp 100 Gäste.

Das Einrichtungskonzept hat Caroline Rauh entwickelt, deren Design-Ideen vielen aus anderen Restaurants wie den Asia-Lokalen Azuki und Cochinchina schon positiv aufgefallen sein dürften. In der neuen Max Emanuel Brauerei ist es der Innenarchitektin gut gelungen, traditionelle Strukturen mit modernen Elementen in die Neuzeit zu transportieren. Sie hat dabei helle Hölzer und sattgrüne Farben genauso verwendet wie die Kacheln eines historischen Ofens und antike bayerische Unikate. 

Die Karte: Wirtshausklassiker und mehr

Kommen wir nun zum Essen bzw. zur kupfern ummantelten Speisekarte. Sie bietet natürlich Wirtshausklassiker wie einen wirklich köstlichen, ofenfrischen Krustenbraten vom Bio-Alpenschwein mit zweierlei Knödel und Krautsalat, aber auch ein echtes Wiener Schnitzel vom Kalb mit Bratkartoffeln oder handgeschabte Allgäuer Kasspatzn mit zwei Sorten Bergkäse. Ausgezeichnet geschmeckt haben uns beim Testbesuch auch die veganen gerösteten Pfifferlinge in einer Sherry-Kräuter-Rahmsauce mit abgebräunten Serviettenknödeln. Und zum Abschluss gab’s einen fantastischen Kaiserschmarrn mit Mandeln und Rumrosinen sowie Zwetschgenröster und Apfelmus mit leichten Zimt- und Vanillearomen. Sehr zu empfehlen!

Bei den Produkten und Lieferanten geht die Küche in der Max Emanuel Brauerei übrigens keine Kompromisse ein – egal ob bei Fleisch, Fisch, Gemüse oder Kräutern. So weit wie möglich und wenn es Sinn macht, arbeitet man mit regionalen Erzeugern zusammen, die nach streng ökologischen Selbstverpflichtungen produzieren. So stammt das Gemüse von Gemüsebau Kreuzinger im Norden Münchens und das Fleisch sowie die Schinkenspezialitäten (Heublumenschinken, Tiroler Coppa und Prosciutto tyrolensis) von der Tiroler Bio-Metzgerei Juffinger.

Ein gewisses Lokalkolorit ist auch bei der Neuinterpretation des Rüscherls festzustellen. Die Karte listet hier vier Edelbrand-Drinks im Rüscherl-Format auf, wie z.B. den nach Betreiber Daniel Pietsch benannten “Pietsche’s Neck” mit Stork Rye Whiskey, rotem Weinbergpfirsich und Ginger Ale. Wohl bekomm’s! Auch ohne hochprozentiges Doping kann man nur sagen, der Komplettumbau der Max Emanuel Brauerei inklusive der Neugestaltung des Biergartens ist absolut gelungen. Das Essen war ausgezeichnet, das Team überaus freundlich – da kommen wir doch gerne wieder!

Max Emanuel Brauerei, Adalbertstr. 33
Montag bis Samstag 11.30 bis 1 Uhr, Sonntag 11.30 bis 23 Uhr, www.max-emanuel.de