Aus alt mach neu: Till Hofmann und sein Team führen die „Grand Dame“ des Kabaretts in die Zukunft
Man hätte es an der Platzwahl für die Verkündigung des neuen Teams eigentlich schon erahnen können – ins Vereinsheim wurde zur Presseschau geladen, es ist nur einer der Läden in Till Hofmanns Portfolio (Lustspielhaus, Vereinsheim, Bellevue di Monaco, Milla Club & Café, Fat Cat). Nach einem Rückblick von Christian Ude, einem der bisherigen Interimsgesellschafter der Lach + Schieß, wie sie zuletzt genannt wurde, folgte die Vorstellung des neuen, alleinigen Geschäftsführers und Gesellschafters Till Hofmann, der hier in seinem Statement selbst alles schön zusammenfasst:
Till Hofmann: Im Jahr 2000 war die alte Lach & Schieß zerstritten, deshalb hat mich unter anderem Dieter Hildebrandt gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, in die Münchner Lach- und Schießgesellschaft einzusteigen und sie zu führen. 20 Jahre haben wir – Gerti Schmid, Steffi Rosner, später zusätzlich Caroline Redka, immer wieder Grisi Ganzer und meine Wenigkeit – in feiner Harmonie den Laden schuldenfrei mit etwa 340 Veranstaltungen im Jahr programmiert und bespielt.
2021 bin ich aus der Lach & Schieß als geschäftsführender Gesellschafter ausgestiegen, da es relevante Meinungsverschiedenheiten mit den damaligen Mitgesellschaftern gab – diese wollten die Lach & Schieß in neuer Konstellation zu neuen Höhen führen. Diese Gesellschaft ging in den Niederungen des täglichen Theaterbetriebs relativ schnell insolvent. Keine Häme. Dieses Kapitel ist nun schon länger abgehakt.
Im August 2025 habe ich mich mit den aktuellen Gesellschaftern Ulrich Spandau, Christian Ude und Jürgen Heckel kurzfristig darauf verständigt, die Leitung der Münchner Lach- und Schießgesellschaft als alleiniger Gesellschafter wieder zu übernehmen. Diesen drei Personen gilt unser Dank dafür, den Laden in ruhigere Gewässer geführt zu haben. Die Lach- und Schieß ist nicht untergegangen. Das ist ihr Verdienst.
Da uns der Laden an der Haimhauser-/Ecke Ursulastraße abhandenkam, ist die Münchner Lach- und Schießgesellschaft ab Januar/Februar 2026 fest im Kleinen Konzertsaal im Fat Cat/ehem. Gasteig beheimatet. Wir wollen diesen Umzug mit aller gegebenen Gelassenheit, der nötigen Verantwortung, großer Leidenschaft und dem Respekt der geliebten Lach & Schieß gegenüber angehen.
Steffi Rosner, Caroline Redka und Grisi Ganzer unterstützen Till Hofmann wieder bei diesem Projekt – alle bereits gebuchten Veranstaltungen, die im Silbersaal des Deutschen Theaters oder in der Drehleier stattfinden, werden natürlich vor dem Umzug noch abgewickelt.
Am 16. November 2025 wird der Umzug von Schwabing ins neue Quartier in Haidhausen mit Pauken und Trompeten, Freibier und Feststimmung zelebriert. Ab Januar/Februar 2026 soll dort der Kleine Konzertsaal nach ein paar Renovierungen und Verschönerungen regelmäßig bespielt werden, um gute Unterhaltung, Kleinkunst, Kabarett, Literatur, Live-Podcasts, Comedy und Konzerte zu präsentieren.
Ziel sei es, dass die Münchner Lach- & Schießgesellschaft wieder am besten täglich im Fließsatz der Zeitungen erscheinen wird, so Hofmann. Außerdem werde dort am 12. Dezember 2026 dann auch schon das 70. Jubiläum der Kabarett-Institution gefeiert. Klingt alles sehr spannend und man darf darauf hoffen, dass die Münchner Lach- & Schießgesellschaft unter der neuen Führung an alte Hochzeiten anschließen kann.