Surfen München: Surfer in der Eisbachwelle im Englischen Garten München

Surfen in München: Die besten Spots für Wellenreiter – auch indoor

Surfwelle München – Was früher als Kuriosum in den 1970er Jahren begann, gehört heute zum Stadtbild. Seit Jahrzehnten zählt die Welle am Eisbach zu den Touristen-Attraktionen in München. Doch ist Surfen München nicht nur was für totale Vollprofis, denn es gibt heute Wellen für jeden Schwierigkeitsgrad in- wie outdoor.

Surfen München: Eisbach im Englischen Garten mit Surfern auf der bekanntesten Surfwelle München
© München Tourismus, Werner Böhm

Die Surfer*innen im Eisbach sind eine echte Touristenattraktion.

Vom Brettlrutscher zum Eisbach-Surfer: Die Geschichte des Flusssurfens in München

Alles begann an der Flosslände 1971: Arthur Pauli, damals TU-Student und ein Wassersportfan, packt in Biarritz die Leidenschaft fürs Surfen so sehr, dass er auch in München nicht drauf verzichten will. Er spannt an der Floßlände ein Seil über den Fluß, hält sich daran fest und wagt sicj an der stehenden Welle auf ein Brett. Das Seil braucht der Flusssurf-Pionier bald nicht mehr und schnell findet er immer mehr gleichgesinnte „Brettlrutscher“. 1975 wird der Eisbach als neues Surf-Eldorado erobert, oft zum Unwillen der Polizei, denn noch bis 2010 ist Fluß-Surfen illegal. Das hindert Pauli aber nicht daran, bereits 1975 die bayerischen Riversurf-Meisterschaften auszurufen, mit Teilnehmern aus der ganzen Welt. Seitdem bleiben jeden Tag Trauben von Schaulustigen stehen, um die Surfer zu beobachten und im grauen Alltag vielleicht ein paar Minuten von Hawaii zu träumen.

Surfen München: Wie entsteht eine Surfwelle im Fluss?

Damit eine stehende Welle entsteht, muss in einem Fließgewässer das Wasser in einen sogenannten schießenden Strömungszustand versetzt werden. Trifft das schießende Wasser dann auf auf das langsamer fließende Unterwasser oder ein Hindernis und fließt darüber, kann eine surfbare Welle entstehen.

Der bekannteste Spot fürs Surfen München: Eisbachwelle

Am südlichen Ende des Englischen Garten zwischen Haus der Kunst und Bayerischem Nationalmuseum gelegen, rauscht die berühmte Eisbachwelle. Der Eisbach ist als linke Ableitung der Isar der stärkste Bach im Englischen Garten. Eine Steinstufe an der Austrittsstelle bei der Prinzregentenstraße des wasserreichen und sehr schnell fließenden Eisbachs erzeugt eine Stromschnelle und eine etwa halbmeterhohe stehende Welle.

Die konstante Surfwelle zieht seit vielen Jahren Wellenreiter aus der ganzen Welt an und sogar Surfweltmeister wie Kelly Slater oder Mick Fanning versuchten sich schon an der für sie ungewohnten Welle. Anders als die Welle an der Floßlände ist die Eisbachwelle anspruchsvoller und wird nur von erfahreneren Surfern frequentiert. Die Kombination aus Naturschauspiel und urbaner Kulisse macht das Surferlebnis einzigartig, denn wo sonst kann man mitten in einer Metropole auf einer solch beeindruckenden, natürlichen Welle reiten? Die Eisbachwelle ist nicht nur ein Paradies für Surfer, sondern auch ein beliebter Ort für Zuschauer, die fasziniert das Können und die Akrobatik der Surfer verfolgen.

Surfen München: Surfer warten am Eisbach im Englischen Garten.
© Foto Sigi Müller, 30.08.14

Surfer*nnen warten an der Eisbachwelle bis sie an der Reihe sind.

Platz 2 fürs Surfen München: Flosslände

Surfen München: Surfer an der Surfwelle München Floßlände

Ideal für Anfänger*innen: Die Surfwelle an der Floßlände.

In Thalkirchen, am Campingplatz Maria Einsiedel, ist nicht nur die historische Stelle an der die Ausflugsflöße aus Wolfratshausen anlegen. Hier befindet sich auch die stehende Surfwelle an der Floßlände. Im Vergleich zum wilden Eisbach ist die Floßlände sanfter und dadurch für Anfänger geeignet. Die Welle läuft bei ausreichendem Wasser meist von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, bis zu 15 Stunden täglich und die Saison dauert in der Regel von Anfang Mai bis Ende September oder Anfang Oktober.

Im Vergleich zum wilden Eisbach ist die Floßlände sanfter und dadurch für Anfänger geeignet. Die Atmosphäre ist entspannt und Neulinge werden in der Regel freundlich aufgenommen, dazu geben oft erfahrene Surfer*innen vor Ort Tipps. Der Betrieb wird von der Interessengemeinschaft Surfen in München e. V. (IGSM) betreut, die sich politisch für den Erhalt und die sichere Nutzung einsetzt.

Klare Regeln für Surfer*innen

Für das Surfen an der Floßlände gelten klare Regeln: Es dürfen nur selbstlösende Leashes verwendet werden, und wenn sich ein Floß oder Kajak der Rutsche nähert, wird der Surfverkehr unterbrochen. Da sich Surfer, Paddler und Floßfahrer die Anlage teilen, ist Rücksichtnahme essenziell. Als Surfboard eignen sich kurze Bretter bis etwa 5’6″ mit ausreichend Volumen; breite Shapes bieten zusätzliche Stabilität.

Der Einstieg in die Welle ist von beiden Ufern möglich, und beim Ausstieg wird empfohlen, flussabwärts gesehen die linke Seite zu wählen. Wer zum ersten Mal hier surft, sollte beobachten, wie andere in die Welle starten, und sich nicht scheuen, um Rat zu fragen.

Surfen München: Dianabadschwelle (E2)

Surfen München: Surfer an der Dianabadschwelle.
© Foto: IGSM

Gerade am meisten im Gespräch ist die Dianabadschwelle auch E2, die zweite Eisbachwelle. Die Welle wurde bis circa 2012 vor allem von Rodeokajakern genutzt und darauf zum Geheimtipp für die Surfer*innen. Nachdem die Welle, unterstützt durch Presseberichte, immer mehr frequentiert wurde, entschloß sich die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung den linken Bachzugang mit Hilfe eines Zauns für Surfer unzugänglich zu machen. Darauf regte sich Protest von Seiten der Surfer, der 2014 dazu führte, das sich der Stadtrat entschloß, auch diese Welle für die Münchner Surfer nutzbar zu machen. Bisher wird das Surfen hier nur geduldet. Der IGSM setzt sich, deshalb für eine baldige Legalisierung der Dianabadschwelle ein und hat mittlerweile eigene Regeln aufgestellt, um die Anwohner nicht übermäßig zu stören. Diese wiederum ließen im Januar 2025 den Zaun versetzen, um den Surfer*innen den Zugang zum Bach zu verwehren und nächtliche Surfpartys unter Flutlicht zu vermeiden.

Surfen München: Europas größter Surfpar O2 Surftown MUC

Surfen München: O2 Surftown MUC

Das Becken in der O2 Surftown mit 37 Meter breiten und 180 Meter Länge verspricht Wellen wie am Meer.

Sicheres Surfen ohne Anwohnerstress und die perfekte künstliche Welle verspricht blau leuchtend die O2 Surftown MUC, Europas größter Surfpark mit 5.600 Quadratmetern surfbarer Fläche – nur fünf Minuten von Flughafen München entfernt. Ob Anfänger oder erfahrener Surfer – die Wellen, die bis zu 1,80 m hoch werden können, werden im 37 Meter breiten und 180 Meter langen Becken in Höhe, Power und Geschwindigkeit an das jeweilige Level angepasst.

Im A-Frame Modus bricht jeweils alle 15 Sekunden eine Welle von der Mitte des Surf Pools nach links und nach rechts. Dagegen laufen Im Pointbreak Modus die Wellen über die gesamte Länge des Pools. Dieser Modus ermöglicht in der größten Einstellung Wellen von 18 Sekunden Länge.  Alle Sessions werden von Surfcoaches oder Lifeguards professionell betreut und die Coaching-Intensität variiert dabei je nach Surflevel.

Weitere Infos zur O2 Surftown MUC

Indoor Surfen München: Jochen Schweizer Arena

Indoor Surfen München: Jochen Schweizer Arena

Im Actionsportcenter von Jochen Schweizer, direkt an der Autobahnausfahrt A8 Taufkirchen Ost ist Indoor-Surfen über das ganze Jahr hinweg möglich. Die Jochen Schweizer citywave kreiert eine echte Welle ausschließlich mit Wasserwucht und ohne spezielle Aufbauten im Wasser. Die Welle entsteht dadurch, dass fließendes Wasser auf stehendes Wasser trifft. Sie hat eine echte Wassertiefe und macht es möglich , wie im Meer mit Finnen zu surfen. Im Gegensatz zu vielen anderen künstlich erzeugten stehenden Wellen liefert die citywave naturgetreue Bedingungen und ermöglicht Stationary Wave Riding in Perfektion.

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