Das LOVECRAFT ist Kulturkaufhaus und Social Hub

LOVECRAFT: Kulturkaufhaus und Social Hub im ehem. Kaufhof am Stachus

Aus dem ehemaligen Kaufhof am Stachus wird das LOVECRAFT – statt Leerstand gibt es Kultur, Sport, Spaß und viel Platz für Kreative

Kreatives Social Hub und Cultural Warehouse für alle: Das LOVECRAFT veranstaltet am Samstag, 9. September, und Sonntag, 10. September, einen Tag der offenen Tür mit Führungen, DJ-Sets, Rollschuh-Disko, Talk-Panels und vielen kostenfreien Angeboten im ehemaligen Kaufhaus am Stachus. „Alles bis auf Party“, verspricht Mit-Initiator Michi Kern für die sonstige Nutzung des ehemaligen Kaufhauses, hier würden nicht wie in vielen Zwischennutzungsprojekte Party-Events und Konzerte im Mittelpunkt stehen. Kern ist zusammen mit seinen Partner*innen Lissie Kieser und Gregor Wöltje (This Is Really Happening) ein Spezialist für den Wandel bestehender Immobilien in soziale und kulturelle Hospitality- und Veranstaltungsorte – u.a. aktuell im Utopia, Sugar Mountain und vor ein paar Jahren im Lovelace.

Als „innovatives Leuchtturmprojekt“ möchte das LOVECRAFT eine einzigartige Verschmelzung von Ausstellungs- und Eventfläche, Showroom, Sportarena, Kulturraum, Coworking-Space und Food-Hub darstellen. In Kooperation mit der Eigentümerfamilie Zechbauer entsteht auf über 25 000 Quadratmetern und acht Stockwerken ein Social Hub und Cultural Warehouse. Durch die Umnutzung eines Kaufhauses könnte das LOVECRAFT aber auch Maßstäbe für die Neugestaltung der Innenstädte als Paradebeispiel für innovative Nutzungskonzepte setzen, denn immer mehr Einzelhandelsflächen stehen durch die Veränderung des Kaufverhaltens durch den Onlinehandel inzwischen leer.

„Die Veränderungen in den Innenstädten sind eigentlich ein Grund zur Hoffnung. Statt austauschbaren Filialisten in den Fußgängerzonen können die Städte wieder ihre Individualität entfalten. Mit dem Rückzug des Kommerzes entsteht auch Raum für konsumfreie Konzepte und vor allem die Chance, die Kultur zurück in ins Zentrum zu bringen“, so Michi Kern. Städte müssten umdenken und sich neu erfinden. Dafür brauche es Kreativität und Ideen – und einen Ort, wie das LOVECRAFT, um diese innovativen Wege gedeihen zu lassen.

Social Hub bedeutet eine enge Zusammenarbeit mit namhaften Partner*innen wie der Landeshauptstadt München (Referat für Arbeit und Wirtschaft, Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft), der Rid Stiftung (mit einem Retail Store, einem Entwicklungsraum für die Zukunft des Einzelhandels mit realen Kundinnen und Kunden) und dem Fraunhofer Institut (Integrierte Schaltungen), der Community Kitchen (Speisen aus geretteten Lebensmitteln), dem Mucbook Clubhouse (Innovationsplattform, Member-Club und Anbieter von Co-Working-Spaces) und zeitgenössische Kunst der Sammlung Goetz. Diese kreieren ein vielfältiges und inspirierendes Raumlabor in zentraler Innenstadtlage. 

Zusätzlich wird es zwei Stockwerke mit unkommerziellen, urbanen Bewegungsräumen geben, hier sind eine SoccerFive-Arena, Roller Blades- und Rollschuh-Bahnen und Tischtennis geplant. Ein anderes Stockwerk soll in Zusammenarbeit mit der Stadt München in eine „Zero Waste Arena“ verwandelt werden. Beim Presserundgang war bis auf die Ausstellungsflächen noch nicht so viel zu sehen, trotzdem soll am 9. und 10. September ein Zwischenstand des Projekts präsentiert werden, das laut Michi Kern ruhig „experimentell sein darf und nie fertig werden muss“.

Am Abend des 8. September findet die Eröffnung der Ausstellung „Nathalie Djurberg & Hans Berg. The Experiment“ der Sammlung Goetz von 17 – 21Uhr im Untergeschoss statt. Die Vernissage der Ausstellung „Meisterwerke“, Giovali Productions, findet ebenfalls am 8. September statt und ist bereits ab 10 Uhr ganztags geöffnet.

Insgesamt ist dieses Projekt allein von seiner Ideenvielfalt und Größenordnung beeindruckend. Nun darf man auf die sukzessive Umsetzung gespannt sein – die Verantwortlichen haben sich einiges vorgenommen für die Nutzung der 25 000 Quadratmeter. Angelegt ist das LOVECRAFT vorerst auf zwei Jahre.

Autor: Rainer Germann