„Mich reizen Umwege und das Ungewisse. Dinge, die mich herausfordern und Improvisation erfordern.“
Die gebürtige Düsseldorferin Alexandra Helmig, die als Musikerin unter dem Künstlernamen Ada Morghe aktiv ist, verschlug es nach ihrer Ausbildung zur Schauspielerin 2002 nach München, wo sie bis heute – neben Berlin und London – zumindest einen ihrer Hauptwohnsitze hat. An der LMU belegte sie den Studiengang „Kreatives Schreiben“, was sich schon bald auszahlen sollte, wurden doch ihre Bühnenwerke bereits am Hamburger Thalia Theater und am Wiener Burgtheater aufgeführt. Ihr Stück „Frau Mutter Tier“ wurde zudem mit der großartigen Julia Jentsch verfilmt und lief 2019 in den deutschen Kinos. Hier steuerte die studierte Jazzsängerin, die ihre Kunst unter den Fittichen von namhaften Dozenten wie Fay Victor und Claus Reichstaller erlernte, bereits einen ersten Song zum Soundtrack bei.
Womit wir auch schon beim eigentlichen Thema wären, denn Mitte Juni erscheint Ada Morghes fünftes Album „Pure Good Vibes“. Und schon die erste, dem Album seinen Titel gebende Single, ließ international aufhorchen, konnte sie hierfür doch Reggae-Legende Maxi Priest für eine Zusammenarbeit gewinnen. Die Geschichte dazu begann im Januar 2024 auf Jamaika. Ada Morghe begleitete ihren Bassisten und Produzenten Livingstone Brown, der u.a. auch Maxi Priest produziert. Aus einer spontanen Idee der Kooperation wurde nun ein ganzes Album. „Ich habe mich auf Jamaika sofort zuhause gefühlt. Die Spiritualität der Menschen und die musikalische Geschichte der Insel haben mich sehr inspiriert“, erzählt Ada Morghe. „Livingstone und ich hatten eine enorm kreative Zeit fernab vom Alltag.“
Während der Titelsong nun also die entspannte Atmosphäre Jamaikas verkörpert, trägt das Album als Ganzes die musikalische Handschrift von Ada Morghe. So vereint „Pure Good Vibes“ jazzige Raffinesse mit souligen Melodien, inspiriert von Künstlern wie Michael Kiwanuka, der Energie des 60er-Jahre-R&B und Sades legendärem Album „Diamond Life“. Die Songs sind elegant komponiert und lechzen nach internationaler Wahrnehmung während ihre Texte von Leidenschaft, Romantik und Authentizität erzählen. Erkannt hat das auch der große Billy Ocean („Caribbean Queen“, „Love Really Hurts Without You“), der Ada Morghe jetzt für seine weitgehend bereits ausverkaufte „Very best of“-UK-Tour im Juni als Support engagiert hat.
Q & A
1. Was inspiriert dich?
Das Unperfekte im Perfekten, jene kleinen Risse, durch die das Wahre hindurch scheint. Orte, Kunstwerke oder Bücher mit einer Geschichte, die nicht auf den ersten Blick zu sehen ist. Mich reizen Umwege und das Ungewisse. Dinge, die mich herausfordern und Improvisation erfordern.
2. Dein absoluter Geheimtipp für München?
Ich liebe den “Frau Müller Kiosk” in Schwabing nahe des Englischen Gartens. Mit Liegestühlen im Sand fühlt es sich bei gutem Wetter immer ein bisschen wie Urlaub an.
3. Wo siehst du dich in zehn Jahren?
Mein Traum war immer in der Londoner Royal Albert aufzutreten. Als Vorgruppe von Billy Ocean geht das nun in der Erfüllung. In zehn Jahre sehe ich mich dort mit meiner eigenen Show.
4. Was gefällt dir an München?
Die kulturellen Möglichkeiten einer Großstadt gepaart mit dem an manchen Ecken fast dörflichen Charakter – und den vielen Ecken und Kanten, wenn man genauer hinschaut.
5. Welchen (Münchner) Prominenten würdest du gerne zum Kaffee/Bier treffen?
Ich würde gerne in der Zeit zurück reisen und mit Franziska zu Reventlow einen Kaffee trinken. Mit ihr hätte man sicher großartige Gespräche führen können – über Kunst, Literatur und das Leben selbst. Es wäre spannend gewesen, mit Franziska zu Reventlow über Freiheit, Rollenbilder und ihre Sicht auf die Welt zu sprechen.
6. München ist für mich …
… die Stadt, in der mein Mann und ich unsere Töchter großgezogen haben und ich zur Ruhe komme.