Hofgarten

Hofgarten

Boulespieler & Tempeltänzerinnen

Ein bisserl Bewegung kann sicher nicht schaden, noch dazu im schönen Hofgarten. Also, wie wär’s mit einer Runde Boule auf kiesigem Untergrund? Nur Mut! Fragen, ob man mitmachen darf, kostet nix. Notfalls kann man sich auch Kugeln am Biergarten-Pavillon leihen.

Oder lieber ein Tango-Duett unterm Kuppeldach des Dianatempels? Ist definitiv wunderschön anzusehen. Einfach nur durch den Hofgarten flanieren geht aber auch. Die grüne Oase an der Nordseite der Residenz ist für Spaziergänger eine wunderbare Querverbindung vom Odeonsplatz zum Englischen Garten. Viele nutzen aber auch die Bänke dieses Renaissance-Gartens im italienischen Stil, um sich, umgeben von plätschernden Brunnen und Blumenbeeten, eine Auszeit vom innerstädtischen Tohuwabohu zu gönnen. Unweigerlich fällt dabei der Blick auf den 1614 erbauten Dianatempel genau in der Mitte. Der zwölfeckige Pavillon heißt so, weil von ganz oben ursprünglich eine Statue der Göttin Diana grüßte, die inzwischen zur bayerischen Patronin Bavaria umgedeutet wurde.

Ebenfalls sehenswert auf der Ostseite des Hofgartens: die Bayerische Staatskanzlei, deren mittlerer Teil früher einmal das Armeemuseum beherbergte. Etwas versteckt, da tiefergelegt, befindet sich vor dem zugleich modern und historisch anmutendem Bau das Kriegerdenkmal zu Ehren der im Ersten Weltkrieg gefallenen Münchner. Das Denkmal ist begehbar, unten in der Gruft liegt die – nicht erschrecken – Figur eines toten Soldaten.  

Fakten

  • Bauzeit: 1613 bis 1617
  • Initiatoren: Herzog Albrecht von Bayern und Kurfürst Maximilian I.
  • Grundfläche: 6,28 Hektar

Wissenswertes zum Hofgarten

  • Ein stetiges Klick-klack, begleitet von Aufstöhnen oder auch freudigen Ausrufen, ertönt im Sommerhalbjahr regelmäßig auf den breiten Kieswegen an der West- und der Nordseite nahe den Arkaden des Hofgartens. Wie kommt’s? Waschechte Bayern und andere frönen dem französischen Savoir-vivre und schleudern ihre Boulekugeln durch die Luft. 
  • Ebenfalls eine beliebte sommerliche Freizeitbeschäftigung im Hofgarten sind die spontanen Tanzstunden, die man hier bei Livemusik oder Klängen vom Band absolvieren kann. Ob Salsa, Tango oder Swing, das kommt auf den Tag an. Wenn das Wetter einladend genug ist, könnt ihr normalerweise mittwochs, freitags und sonntags tanzend über den Marmorboden des Dianatempels schweben.
  • Das Hofgartentor zum Odeonsplatz hin wurde erst 1816 nach den Plänen des Münchner Architekten Leo von Klenze errichtet. Der steinerne Zugang ist das erste Bauwerk, das Klenze seiner Heimatstadt hinterließ.
  • Über den Arkaden auf der Nordseite befand sich früher die Hofgartengalerie, in der bis zur Eröffnung der Alten Pinakothek unter Ludwig I. (1836) die berühmte Wittelsbacher Gemäldesammlung ausgestellt wurde. Kunst gibt’s hier aber auch heute noch, der Kunstverein München bespielt hier seine Räumlichkeiten.

Infos & Karte