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Die Kinostarts vom 01.12.: Call Jane, Der kleine Nick erzählt vom Glück, Mehr denn je u.v.m.

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Filmstill aus „Der kleine Nick erzählt vom Glück“
Filmstill aus „Der kleine Nick erzählt vom Glück“ © 2022 Onyx Films – Bidibul Productions – Rectangle Productions – Chapter 2

Winterzeit ist Kinozeit. Diese Filme starten am heutigen 01.12. in den Münchner Kinos. Mit Call Jane, Mehr denn je, Der kleine Nick erzählt vom Glück u.v.m.

Das Ereignis. Vorzeigeehefrau Joy (Elizabeth Banks) ist wieder schwanger. Diesmal kann das den Tod bedeuten. Abtreibungen aber sind im Amerika der 1960er strikt verboten. Joy hofft beim Verwaltungsrat des Krankenhauses auf eine Sondergenehmigung. Der lehnt ab. Und Joy findet Hilfe beim im Untergrund arbeitenden Jane Collective. Aktivistin Virginia, die Leiterin der Gruppe (Sigourney Weaver), ermuntert sie, mitzumachen und anderen Frauen in gleicher Lage beizustehen. Für Joy beginnt eine emanzipatorische Reise! Call Jane, der neue Film von Phyllis Nagy (sie schrieb u.a. das Drehbuch zur Highsmith-Liebesgeschichte „Carol“) beruht auf wahren Begebenheiten. Ein Feel-Good Movie, dessen Stoff – leider – wieder hochaktuell ist.

Den letzten Weg alleine gehen. Hélène und Mathieu lieben sich innig. Hélènes Leben gerät außer Kontrolle, als sie eine seltene Lungenkrankheit diagnostiziert bekommt. Mitleid und Trost ihres Partners, der Freund:innen, werden ihr schwer erträglich. Sie findet Antworten auf dem Blog eines Norwegers, beschließt, ihn aufzusuchen, und nimmt Abschied von Mathieu. Allein tritt sie ihre letzte große Reise an. Mit Mehr denn je hat Emily Atef („3 Tage in Quiberon“) ein ergreifendes Drama geschaffen, tief berührend das Spiel von Gaspard Ulliel und Vicky Krieps („Corsage“, „Der seidene Faden“).

Magic Moments. Die junge Berufsfotografin Aimée kehrt in ihre Heimatstadt zurück, um die großen Weihnachtsfeierlichkeiten zu retten, die sonst von ihrer verstorbenen Mutter organisiert wurden. Auf der Familien-Ranch lebt inzwischen, zusammen mit dem guten alten Verwalter, Aimées alte Highschool- Liebe James mit seiner kleinen Tochter… Mistletoe Ranch – Wo das Herz wohnt ist eine ganz und gar weihnachtliche Romantic Comedy.

Am Rande der Stadt. Begegnungen. Christa z.B. (Martina Gedeck) trifft Birgitt (Nastassja Kinski). Abend für Abend, in der Bahnhofskneipe. Die eine putzt, die andere ist Friseuse. Trösten einander über ihre Einsamkeit hinweg. Wachmann Erik (Charly Hübner) lernt am Zaun des Wohnheims Marika (Irina Starshenbaum) kennen. Bistrobesitzer Jens (Albrecht Schuch) verliebt sich in Nachbarin Aischa (Lilith Stangenberg). Die stillen Trabanten – nach dem gleichnamigen Roman von Clemens Meyer, verfilmt von Thomas Stuber („In den Gängen“!).

Losing My Religion. Yesmin, Nati und Bella legen den Titel von REM auf, werfen sich in sexy TikTok-Posen (und tragen dabei die Hijabs von Yesmins strenggläubiger Mama). Das Video geht viral – die Social Media hyperventilieren. Passt schon: Yesmins Vater vermittelt die Mädels als religiöses A-Capella-Trio auf kurdischen Familienfesten. Nati und Bella genießen den Ruhm. Yesmin aber, die einzige überzeugte Muslima, tut sich schwer. Die Freundschaft der drei steht auf der Kippe. Sonne, das Debüt des irakisch-österreichischen Regisseurs Kurdwin Ayub, erhielt den Preis für den besten Erstlingsfilm auf der Berlinale.

Dirty Dancing auf Algerisch. War das erklärte Ziel von Regisseurin Emma Benestan bei ihrem Rom-Com-Debüt Fragil. Austernzüchter Az lebt in der südfranzösischen Hafenstadt Sète. Jess, seine Auserkorene, eine TV-Darstellerin, weist seinen Heiratsantrag zurück. Der sensible Bub zieht sich zurück wie die Auster in die Schale. Seine Freunde aber helfen ihm dabei, seinen Liebeskummer zu überwinden: Ausgehen. Tanzen lernen. Jess beeindrucken. Muss einfach gelingen!

Jean-Jacques Sempé und René Goscinny. Sind die berühmten Erfinder des „Kleinen Nick“, Geschichten, die zwischen 1959 und 1964 erschienen. Im charmant-originellen Animationsfilm Der kleine Nick erzählt vom Glück kommt der kleine Junge in die Werkstatt seiner Schöpfer. Die erzählen ihm von ihrer Freundschaft, ihrer Kindheit, ihren eigenen Lebenswegen. Eine liebenswerte Hommage an den Kinderbuch-Klassiker und seine Schöpfer.

Evangelikale regieren Brasilien. Nachts jagt Mariana mit ihrer Revolutionsgarde Frauen, die gegen Sitte und Moral verstoßen. Sie prügeln und entstellen deren Gesichter, bis die um Vergebung für ihre Sünden bitten. Angesichts der Patientinnen in einer Klinik, alle Opfer von Hassverbrechen, geraten Marianas Überzeugungen ins Wanken. Anita Rocha da Silveiras Medusa ist eine neongetränkte, feministische Neuinterpretation des Medusa-Mythos.

Wahre Patrioten. Hong Yi Zhou ist beim Bau eines Eisenbahntunnels engagiert. Erdbeben, Erdrutsche, Schlammlawinen. Tausende sind gefährdet. Chefin Yajung aber kann gar nicht anders. Der Bau muss weiter gehen. Eine Katastrophe jagt die nächste. Zhous Vater, selbst ein Ex-Pionier des Eisenbahnbaus, wird verschüttet. Heldentaten sind gefragt. Der Propaganda-Action-Thriller Cloudy Mountain lässt es richtig krachen, Handlungslogik ist egal. Derlei begeistert in China Volk und Kader.

Weihnachtsprügel beziehen die Bösen von Santa Claus in Violent Night, einem US-Action-Thriller-Spaß vom (norwegischen) Genre-Spezialisten Tommy Wirkola mit illustrem Cast (David Harbour, John Leguizamo, Beverly D’Angelo).

Monsanto die Stirn bieten. Vandana Shiva – Ein Leben für die Erde erzählt die Geschichte der berühmten Öko-Aktivistin, Tochter eines Waldhüters aus dem Himalaya, die sich den Konzerngiganten der industriellen Landwirtschaft widersetzt, Ernährungsgerechtigkeit einfordert und mit dem alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde.

Jeanine Meerapfel versucht im Doku-Essay Eine Frau ihre Erinnerungen an die Lebensstationen ihrer Mutter in Deutschland, Frankreich und Argentinien zusammenzusetzen.

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