19:00 Uhr – 22:00 Uhr
Monacensia, Maria-Theresia-Straße 23, 81675
München
Literatur
Über Reste: Natur, Kunst, Sprache
Elvira Steppacher liest aus ihrem Roman „Blösse“ (Braumüller Verlag, 2024) und dem Lyrikdebüt „Einst werden wir Endlinge sein“ (Elif Verlag, 2024): Zwei Werke, die buchstäblich unter die Haut gehen. Sie fragen, wie Artenschwund unsere Natur- und Kunstwahrnehmung verändern. Selbst der Künstlerroman und das Naturgedicht – traditionsreiche Gattungen – erscheinen als endangered species. Kann Literatur da noch was retten? Ein Abend über Reste, Abscheidungen, Zugewinne.
In „Blösse“ begegnen sich die resolute Tierschützerin Moira und die introvertierte Tierpräparatorin Sibylle. Beide kämpfen gegen Tierleid, Artenschwund und Umweltzerstörung. Während Moira radikale, auch illegale Wege des Protests einschlägt, verleiht Sibylle ihrem Verlustempfinden künstlerischen Ausdruck. In der Gestaltung versehrter Tierhäute erforscht sie die Kulturtechnik ‚Präparation‘ und entdeckt eine Geschichte voller Liebe, Gewalt, Versäumnis, Utopie.
Der Gedichtband „Einst werden wir Endlinge sein“ stellt medial gehypte Ikonen ins Zentrum: Eisbär Knut, Problembär Bruno, Klonschaf Dolly oder Wölfin Bärbel werden sowohl lebend wie präpariert in präzisen poetischen und essayistischen Texten neu erinnert. Beide Texte spüren einem Paradox nach: Bewahrung und Vereinnahmung liegen eng beieinander. Aus ihren vielschichtigen Annäherungen an ausgestopfte Tiere entsteht eine berührende Reflexion über Vergänglichkeit, Kunst und wahrhaftige Beziehung zu anderen Lebewesen.
Moderation: Matthias Nawrat
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich
(Veranstaltertext)
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Veranstaltungsort / Karte
Monacensia
Adresse: Maria-Theresia-Straße 23,
81675 München