20:00 Uhr
Glockenbachwerkstatt, Blumenstraße 7, 80469
München
Sonstige
Gender Salon
Gender Salon – Eine Veranstaltungsreihe des Lehrstuhls Soziologie & Gender Studies LMU rund um kreative, subversive und produktive Auseinandersetzungen mit dem Thema Gender an den Schnittstellen von Kunst, (Pop)Kultur, Politik und Wissenschaft.
– Steigen Sie ein, kommen Sie vom Kurs ab, nehmen Sie Umwege!
Diskussion und Vortrag
Einlass ab ca. 19:30 bis 19:55 Uhr
Eintritt: AK 3 €
Die Themen:
29.10.2025
Elisabeth Lechner (Literatur- und Kulturwissenschaftlerin): „Was wurde aus Body Positivity? Die Körperpolitiken der Trump-Ozempic Ära“
Im Fahrwasser eines eklatanten Rechtsrucks dominiert lookistische Diskriminierung unseren Alltag und von (oberflächlichen) Erfolgen der Body Positivity Bewegung aus den 2010er Jahren ist nicht viel übrig. Im Vortrag sehen wir uns anhand von aktuellen Beispielen die unerreichbaren Ansprüche an Körper und perfiden Wirkmuster von Diskriminierung aufgrund des Äußeren an, und überlegen gemeinsam, wie mit Medienkompetenz, Systemkritik und Vernetzung im Kleinen und Großen der Wandel zu einem stabilen Selbstwert und einem inklusiven, solidarischen Miteinander gelingen kann.
Elisabeth Lechner ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, aktuell als PostDoc am Institut für Anglistik und Amerikanistik der Universität Wien. Ihre Dissertation zu ‚ekligen‘ weiblichen Körpern und Body Positivity erschien unter dem Titel „Riot Don’t Diet! Aufstand der widerspenstigen Körper“ (2021). Sie gibt Workshops, publiziert wissenschaftlich und essayistisch und ist auf sozialen Medien als @femsista aktiv.
26.11.2025
Tobias Boll (Soziologe): „Gender Trouble(s): Problematisierungen von Geschlechtszugehörigkeit“
Judith Butlers Begriff des „Gender Trouble“ hebt die grundsätzliche Instabilität von Geschlechterkategorien hervor. An diesem Abend geht es darum, wie Zugehörigkeit zu Geschlechterkategorien problematisch werden kann. Beleuchtet wird dies anhand von Fällen, in denen Geschlechtszugehörigkeit in konkreten sozialen Praktiken aktiv problematisiert wird: wenn die Zugehörigkeit zu einer Kategorie in Frage steht, wenn Status und Anerkennung innerhalb einer Kategorie umkämpft sind oder wenn Geschlecht über andere Differenzachsen indirekt zum Problem (oder aber zur Lösung!) wird – kategorial, positional und intersektional. Beispiele aus Forschung zu Sexualität, Behinderung und Geschlecht dienen dabei als Ausgangspunkte für Impulse, Diskussion und gemeinsamen Austausch über die Vielgestaltigkeit solcher Gender Trouble(s).
Tobias Boll ist Soziologe an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. In seiner Forschung zu Prozessen der „Humandifferenzierung“ untersucht er, wie Menschen in sozialen Praktiken kategorisiert werden, insbesondere im Feld der Sexualität. Seine Arbeit verbindet theoretische Perspektiven mit empirischer Forschung zu Sexualität, Behinderung und Geschlecht und fragt danach, wie sich Unterscheidungen und Ungleichheiten wechselseitig hervorbringen.
28.01.2026
Alisa Tretau (Regisseurin und Performerin) vom Projekt „Nicht nur Mütter“: „Nicht nur Mütter werden schwanger – Reproduktive Gerechtigkeit und Familie“
Wie haben sich reproduktive Rechte in Deutschland im Laufe der Zeit gewandelt? Welchen Einfluss hat der weltweit erstarkende Autoritarismus auf Kinderwünsche und Familienkonstellationen abseits der Norm? Wie können wir Räume des Austauschs über reproduktive Rechte offen halten, trotz der multiplen Krisen, die Vereinzelung statt Solidarität begünstigen?
Das Projekt „Nicht nur Mütter waren schwanger“ besteht aus dem 2018 erschienenen, gleichnamigen Sammelband und der 2025 veröffentlichten Website www.nichtnurmuetter.de. Es vereint persönlich geschilderte Erfahrungen mit Schwangerschaft, die im gesamtgesellschaftlichen Diskurs oft überhört werden: Es geht um unerfüllte und lesbische Kinderwünsche, um transmännliche oder alters-untypische Schwangerschaften, genauso wie um Abtreibung und Fehlgeburt, Repro-Medizin, Pränataldiagnostik und vieles mehr. „Nicht nur Mütter“ will den einengenden und Druck ausübenden Blick, Schwangerschaft und Eltern-Sein sei für eine weiße cis-Heteronorm die „natürlichste Sache der Welt“, für alle anderen hingegen unmöglich, aufweichen, und dabei alternative Visionen entwickeln: für mehr Offenheit und Selbstbestimmung im Umgang mit Kinderwünschen, Schwangerschaft und Familie.
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Veranstaltungsort / Karte
Glockenbachwerkstatt
Adresse: Blumenstraße 7,
80469 München