19:30 Uhr – 22:00 Uhr
Deutsches Theater / Deutsches Theater Theatersaal, Schwanthalerstraße 13, 80336
München
Ballett
Dorian Gray
Deutschlandpremiere für einen getanzten Roman
Nach der Tanzgala von Enrique Gasa Valga während der Ballsaison, die unseren Besucherinnen und Besuchern eine umfangreiche Werkschau des international erfolgreichen Choreografen bietet, präsentieren wir mit Dorian Gray eine von insgesamt drei Deutschlandpremieren mit der Limonada Dance Company. Der Inszenierung liegt der Roman Das Bildnis des Dorian Gray von Oscar Wilde zu Grunde, der im Jahr 1890 veröffentlicht wurde und als Manifesto des Ästhetizismus gilt.
Neuinterpretation eines Mythos
Für Gasa Valga ist die Geschichte eine moderne Neuinterpretation des „Mythos von Narziss“: beide Figuren verlieben sich in ihr eigenes Spiegelbild – ob in einer Reflexion der Wasseroberfläche oder auf einer Leinwand. Der Choreograph taucht tief in die Verwundbarkeit unserer menschlichen Seele und des Geistes ein und erforscht die Versuchungen und Genüsse, denen sie erliegen. Das Stück macht deren Gefühle und Instinkte, ihre Fehler und das Bedauern darüber sichtbar.
Die Musik als „roter Faden“ liefert eine Mischung aus unsterblichen Klassikern, die für eine siebenköpfige Band neu arrangiert wurden, sowie neuen Kompositionen, die der musikalische Leiter Roberto Tubaro speziell für diese Produktion arrangiert hat. Elisa Gobbi, Greta Marcolongo und Jana Stöckler-Spazier führen in den Rollen der drei „Dark Soul Girls“ als Henrys Engel (besser gesagt „Dämonen“) Dorian und das Publikum durch die Geschichte. Das Bühnenbild von Helfried Lauckner und die Kostüme von Birgit Edelbauer-Heiss bestechen durch eleganten, aber poppigen 50er-Jahre-Flair.
Umstritten und gefeiert
Der Roman spielt im späten 18. Jahrhundert in London und erzählt vom Leben eines wunderschönen jungen Mannes namens Dorian Gray, der von den hedonistischen Idealen des „Dandy“ Henry Wotton in den Bann gezogen wird. Die Geschichte nimmt eine düstere Wendung, als Dorian sich wünscht, dass sein Porträt – gemalt von seinem guten Freund, dem sensiblen und talentierten Maler Basil Hallward – an seiner Stelle altert. Im Laufe der Geschichte wird ein moralischer Verfall sichtbar, welcher aus seinem ausschweifenden Lebensstil heraus resultiert.
Historisch betrachtet, war der Roman bei seiner Erstveröffentlichung umstritten und wurde aufgrund seiner vermeintlichen „Anstößigkeit“ kritisiert. Mit der Zeit entwickelte sich die Geschichte zu einem gefeierten Werk, welches für seinen scharfsinnigen Witz, seine gesellschaftliche Analyse und seine tiefgründige Auseinandersetzung mit philosophischen Themen geschätzt wird.
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Veranstaltungsort / Karte
Deutsches Theater / Deutsches Theater Theatersaal
Adresse: Schwanthalerstraße 13,
80336 München