19:30 Uhr
Olympiapark München / Olympiahalle, Spiridon-Louis-Ring 21, 80809
München
Konzerte
Tame Impala
Arena Tour 2026
Wenn Kevin Parker ein neues Album ankündigt, ist das längst kein Randthema der Indie-Szene mehr – es ist ein Ereignis. Unter dem Namen Tame Impala hat der Australier in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten eine eigenwillige Karriere gezeichnet, die ihn vom Schlafzimmer-Produzenten in Perth zu einem der einflussreichsten Musiker seiner Generation gemacht hat. Mit „Deadbeat“, das am 17. Oktober bei Columbia Records erscheint, legt er nun sein fünftes Studioalbum vor. Eine Platte, die einmal mehr zeigt, dass sich Parkers Sound nie bequem einordnen lässt, sondern zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft changiert.
Wer die Anfänge kennt, weiß, dass Parker schon früh einen Narren an den Gitarren der 60er gefressen hatte. Mit zwölf spielte er Riffs im elterlichen Schlafzimmer, mit 15 imitierte er Jimmy Page. Als die Dee Dee Dums 2007 beim australischen Campus-Band-Wettbewerb gewinnen, ist der Weg frei für einen Neuanfang: ein besserer Name – Tame Impala – und ein Mastermind, das sich obsessiv in eigene Klangwelten vergräbt. Mit „Innerspeaker“ (2010) katapultiert Parker den psychedelischen Rock in die Gegenwart, „Lonerism“ (2012) festigt seinen Ruf als detailversessenen Studio-Perfektionisten. Spätestens mit „Currents“ (2015) vollzieht er den radikalen Schritt weg vom Retro-Sound, hin zu synthetischer Eleganz. „The Slow Rush“ (2020) schließlich bringt den Durchbruch auch in den Charts – Platz eins in mehreren Ländern, weltweite Tourneen. „Deadbeat“ knüpft daran an, aber auf eine neue, raue Art. Die Platte, inspiriert von der Rave- und Bush-Doof-Kultur Westaustraliens, klingt wie eine Rückkehr zu Parkers Wurzeln, nur unter gänzlich anderen Vorzeichen: minimalistisch, mit knackigen Texturen, zugleich von einer Euphorie getragen, die man auf Tanzflächen ebenso spürt wie im Kopfhörer. Songs wie „Loser“, das epische „End of Summer“ oder die aktuelle Single „Dracula“ verbinden hypnotische Club-Atmosphären mit dem typisch Parker’schen Gespür für Melodien, die sich sofort festsetzen. Inhaltlich dagegen wirkt das Album düsterer: Parker zeichnet das Bild eines ewigen „Deadbeat“, eines selbstironischen Verlierers, der sich im Loop seiner eigenen Fehler verfängt – und genau daraus Kunst gewinnt.
Doch so sehr Tame Impala im Studio eine Ein-Mann-Band bleibt, ihr wahres Leben entfalten die Songs auf der Bühne. Wer Parker und seine Mitmusiker je live erlebt hat, weiß, dass aus den filigranen Studio-Arrangements dort monumentale Soundwände werden. Lichtshows verschmelzen mit hallenden Bässen, Gitarrenlinien wabern durch neblige Räume, während ganze Hallen in tranceartige Bewegung geraten. Parker versteht es, Introspektion und kollektive Ekstase zu verbinden – eine seltene Balance, die Tame Impala zu Festival-Headlinern von Glastonbury bis Coachella gemacht hat. Für viele Fans sind die Konzerte mehr als ein Auftritt: Sie gleichen einem immersiven Rausch, der für Stunden jede Realität ausblendet. Im Frühjahr 2026 bringt Kevin Parker dieses Erlebnis zurück nach Deutschland, fünf Konzerte stehen dann hierzulande auf dem Plan. Ein Pflichttermin für alle, die den Klang von Tame Impala nicht nur hören, sondern fühlen wollen.
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Veranstaltungsort / Karte
Olympiapark München / Olympiahalle
Adresse: Spiridon-Louis-Ring 21,
80809 München