20:00 Uhr – 23:00 Uhr
Backstage / Backstage Werk, Reitknechtstr. 6, 80639
München
Konzerte
Michael Marcagi
Amerikanischer Folk trifft deutschen Winter
Manchmal beginnt ein Neuanfang mit einem Sprung ins Ungewisse – oder mit einem Song, der genau diesen Moment beschreibt. „Scared to Start“, Michael Marcagis Durchbruchshit, ist eine Hymne auf das Zögern, das Wollen, das Wagnis. Millionenfach auf TikTok geteilt, hat der Track nicht nur den Algorithmus, sondern auch die Herzen der Hörer*innen weltweit erobert. Was klingt wie der Traum eines jeden Newcomers, ist in Wirklichkeit das Resultat von Hartnäckigkeit, musikalischem Feingefühl – und dem tiefen Wunsch, gehört zu werden.
Marcagi, geboren und aufgewachsen in Cincinnati, Ohio, war ursprünglich auf dem Weg zum Profisport. Er spielte Golf an der Thomas More University in Kentucky, gewann zweimal die Presidents’ Athletic Conference. Doch statt sich für Birdies und Fairways zu entscheiden, folgte er seinem Bauchgefühl – und dem Soundtrack seines eigenen Lebens. Nach Jahren als Frontmann der Indie-Rock-Band The Heavy Hours zog es ihn in eine andere Richtung: weg vom Bandkollektiv, hin zur Intimität akustischer Songs. Die musikalische Umarmung von Folk, Americana und ehrlicher Poesie war der Kompass für seinen neuen Weg.
Seine erste EP „American Romance“, produziert von David Baron (u.a. Lana Del Rey, Shania Twain), klingt wie ein Roadtrip durch das Herz der USA – entlang kaputter Beziehungen, gesellschaftlicher Erwartungen und leiser Rebellion. Songs wie „The Other Side“ erzählen von der Enge des Kleinstadtlebens, während „In The Light“ mit Mandoline und ungeschminkter Direktheit einen Befreiungsschlag wagt: „Be who you need and not what you’re taught“ – sei, wer du sein musst, nicht, was man dir beigebracht hat.
Was Marcagis Musik so besonders macht, ist die Balance zwischen persönlicher Erzählung und universeller Gültigkeit. Er blickt nicht herablassend auf die Welt, aus der er stammt. Stattdessen zeichnet er Figuren, die scheitern dürfen, lieben, zweifeln – und weitermachen. Seine Songs sind keine Tagebucheinträge, sondern Miniaturen über das Erwachsenwerden in einer Welt, die wenig Spielraum lässt für Abweichungen vom Erwartbaren.
Dass Marcagi seine Karriere über Social Media startete, wirkt dabei wie ein ironischer Bruch zu seiner Retro-Ästhetik. Er tritt auf wie ein Geschichtenerzähler aus alten Tagen, aber sein Publikum findet er in der digitalen Gegenwart. Ohne Imagegehabe, ohne mysteriöse Rockband-Inszenierung. „Ich will, dass die Leute das Gefühl haben, mich zu kennen“, sagt er. Und tatsächlich wirkt Marcagi so nahbar wie seine Songs – verletzlich, ehrlich, wach. So kann moderne amerikanische Folkmusik klingen – zwischen Melancholie und Hoffnung, Dämmerung und Aufbruch. And there’s way more to come.
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