Bühnenszene von "My Fair Lady"

Musicals und Shows im September & Oktober: Vom Herzbegehren bis zum Durchknallen

Musicals – Bühnenmagische Ausflüge, bei denen Taschentücher nicht fehlen dürfen

Les Misérables

Eines der schönsten, bewegendsten und traurigsten Musicals aller Zeiten – basierend auf dem Roman von Victor Hugo und in Szene gesetzt vom Gärtnerplatzintendanten Joseph E. Köpplinger höchstpersönlich. Erzählt wird eine französische Geschichtsstunde und eine Erzählung großer Liebe: Jean Valjean saß jahrelang im Gefängnis, weil er für seine hungernde Familie einen Laib Brot gestohlen hatte. Als er 1815 endlich auf Bewährung freikommt, trifft er auf eine brutale Umwelt. Alle halten Valjean für einen gewissenlosen Verbrecher. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als in den Untergrund abzutauchen – gnadenlos gejagt von Polizeiinspektor Javert. Doch der Ex-Häftling kommt zu Wohlstand und zu einer Art Lebensglück: Er nimmt die junge Cosette, die Tochter der Arbeiterin Fantine, in seine Obhut. Gemeinsam geraten sie jedoch später in den Pariser Juniaufstand 1832, der alles radikal verändert. Es geht eben um alles in diesem Stück: um Leidenschaft, Verrat, Aufopferung, Rache, geplatzte Träume und unerfüllte Liebe. Schnüff, schnüff!

Rockin‘ Rosi

In Würde und Spießigkeit altern? Lieber nicht. Stattdessen: Weiterrocken! Die glorreichen 70er sind in Schwabing – gefühlt – eben erst vorbei. Und doch ist man urplötzlich selbst in den persönlichen 70ern gelandet. Also feiert Rosie eine wilde Geburtstagsparty – natürlich mit Haschkeksen. Und dann steht völlig unerwartet Enkelin Hanna vor der Tür. Peter Lund und Wolfgang Böhmer haben ein augenzwinkerndes „Kammermusical“ arrangiert. Mit viel Herzenswärme.

Ghost – Nachricht von Sam

Wahre Liebe überdauert die Zeiten: Bildhauerin Molly verliert ihre große Liebe, die bei einem hinterhältigen Raubüberfall getötet wird. Doch Sam bleibt immer in ihrer Nähe. Er wacht als Geist über sie. Taschentücher-Alarm: Die Liebesgeschichte, die einst Whoopi Goldberg, Demi Moore und Patrick Swayze im Kino verewigt hatten, funkt auch auf der großen Bühne. Die Musik stammt vom Eurythmics-Gitarristen Dave Stewart sowie von Produzent Glen Ballard, der schon Hits für Michael Jackson, Christina Aguilera und Anastacia geschrieben hatte. Und der Hit-Song „Unchained Melody“ aus dem Film darf natürlich auch nicht fehlen.

My Fair Lady

Spiel’s noch einmal! Mit ein wenig sprachlichem Feinschliff lässt sich doch aus dem Blumenmädchen mit der Gossensprache eine elegante junge Dame machen, oder etwa nicht? Phonetik-Professor Henry Higgins ist von seinen patriarchalischen Zauberkräften überzeugt. Womit er nicht gerechnet hat: dem charmanten Eigensinn von Eliza Doolittle. Auch wenn sich bei der Männerfantasie einer radikalen Umerziehung alle Katzenhaare aufstellen, muss man doch zugestehen: George Bernard Shaws Anverwandlung des antiken „Pygmalion“-Stoffs hat Schmiss. Und das Musical dazu ist nicht ohne Grund einer der zeitlosen Klassiker des Genres und eines der meistgespielten Stücke.

Saturday Night Fever

Das Kultmusical kehrt zurück: Disco-King Tony Manero schafft es jedes Mal, das Tanzparkett glühen zu lassen. Unter der Woche quält er sich durch einen grauen Alltag. Doch dann kommt endlich der Samstag – und die große Verwandlung. Dann steigt der Tanzwettbewerb, der ihm ein Sprungbrett bieten könnte – endlich raus aus Brooklyn. „Staying Alive“, „Night Fever“, „Disco Inferno“ oder „How Deep Is Your Love“: Gar nicht so leicht, in diesem Theater die Beine still zu halten. Aber warum auch?

Shows – Diese neuen Spektakel heben die Laune. Aber so was von!

Königs Musik-Express

Einfach mal mitgrölen: Jan König nimmt seine Fans mit auf eine gefühlvolle Achterbahn-Showfahrt. Es geht um das berühmte Kribbeln im Bauch, das nicht nur Action, sondern vor allem gute Musik auslösen kann. Löst ein Ticket to Ride: Mit von der wilden Fahrt sind auch Bands und Künstler aus München, darunter Melli Zech, Belli und Sarkus Möder.

Thorsten Havener

Vor dem Weggehen sollte man am besten noch mal kurz durchzählen, ob man zu Hause auch wirklich alle Tassen im Schrank hat. Oder ob das Kleingeld passt. Thorsten Havener, der Mental-Künstler, kann nämlich ganz genau nachzählen. Er blickt tief in die Seelen aufgeregter Menschen und versteht sich auf die hohe Kunst der charmanten Manipulation. „Alles Kopfsache?“ heißt das Programm. Und das wirft wirklich viele Fragen auf.

Das Neinhorn

Marc-Uwe Kling lässt nicht nur das anarchische Känguru hopsen und boxen. Er schreibt auch kluge Erwachsenenromane – und besonders freche für Kinder. In der Show rund um das Einhorn, das aus der Zuckerwattewelt ausbricht und fortan nur noch tut, was es will, herrscht sympathisch schräges Chaos. Marc Schubring schrieb die Musik dazu.

Igudesman & Joo

20 Jahre musikalischer Wahnsinn: Mit „The Final Nightmare Music“ blicken die irren Herren in ihrer nicht minder durchgeknallten Show zurück. Nicht verpassen!

Cabaret con Carne

Ein Soulfood-Showeintopf der guten Laune: Daraus schöpfen Markus Laymann, Vicky Voyage und Ruby Tuesday. Und sie teilen tüchtig aus.

In Bed with Samantha

Eigentlich ist sie ausgebildete Opernsängerin. Aber die Ukrainerin hat auch ein besonders weites Herz für alle Spielarten der Unterhaltungskunst, bei der besonders viel Leidenschaft, Körpereinsatz und Humor gefragt sind. Sie kennt viele Geschichten und noch mehr Noten. Drag-Kunst vom Kultiviertesten!

…efa Improtheater

Ein Gag nach dem anderen. Einfach so rausgehauen. Seit 25 Jahren stellt sich das Impro-Ensemble schon den Zurufen aus dem Publikum und verwandelt sie in pures Humor-Gold und eine spontan großartige Show. Die Synapsen knistern und singen. Immer wieder toll.

Chippendales

Kreisch-Alarm und Schnappatmung sind garantiert, wenn die Original Chippendales die Bühnen beben lassen. Und in diesem Jahr sind die Waschbrett-Hotties aus Las Vegas zur Oktoberfest-Zeit in München, und das gleich zweimal.

Offline + Ehrlich

Drei der beliebtesten deutschen Internet-Stars auf einer Bühne – beim ungefilterten Plaudern aus dem Nähkästchen: Trymacs, Varion und unsympathischTV geben sich laut, ehrlich und ziemlich lustig.

Ines Anioli

Kurz zur Einordnung: Schon 2017 tanzte „Danzingkween“ Ines das erste Mal zu „Saturday Night“ auf Instagram. Ein spontaner Erfolg weltweiter Begeisterung. Im Februar 2019 ging Ines dann mit „Later Bitches“ viral. Tausende von Menschen folgten ihrem Motto „Dance Like Nobody’s Watching“. Ines Anioli steht für Lebensfreude pur, mitmenschlichen Humor und ein ganz großes Maß an un-arroganter Selbstliebe. Lachen, tanzen, ein bisschen weinen: Mitkommen unter die große Gefühlsdusche!

Die Mirage Show

Zum Jetzt-schon-mal-Vorfreuen: Die bekanntesten Acts der Travestiekunst kommen aus ganz Deutschland in die überdrehte Stadt ganz oben im Norden Italiens, also nach München. Hier trifft Comedy auf Gesang, auf Verführung, auf Musical und auf Glitzer-Verkleidungsspiele. Sehr unwahrscheinlich, dass man diese Nacht ohne besonders breites Lächeln im Gesicht verlässt.