Neue Veröffentlichungen von The Sound Of Money über Cat Lion bis A Bunch Of Birds und dichter
Support your local artists – Wer eine Platte macht, der will dann freilich auch raus auf die Bühne und diese adäquat seinen Fans, den Freund:innen, der Familie präsentieren. Im Mai tun das gleich mehrere namhafte Münchner Acts auf die wir hier sehr gerne hinweisen wollen, als da wären:
The Sound Of Money – More? Why Not! – An Anagramatic Exorcism Of The 60s
Alte Häsinnen des Münchner Untergrund, allesamt: Etwa Claudia Kaiser, ihres Zeichens ehemalige Chef-Chanteuse bei Die Moulinettes. Oder auch Svenja Pfeifer (The Royal Flares, Angels Of Libra) und Percussionisten Franziska Erdle, die mit Bands wie den Comics, Cat Sun Flower und Triska, auch größere Bühnen (nicht nur) in unserer Stadt bespielte. Kommen die ähnlich sozialisierten Hasen hinzu: Martin Lickleder (ebenfalls Ex-Die Moulinettes, Suzie Trio, Oktober Folk Club), Albert Pöschl (Diska, Queen Of Japan) oder Meister-Trommler Tom Wu (What Are People For?, Sinem). Geballte Erfahrung allenthalben, welche in dem aktuellen, sehr bezaubernden, auf dem Kultlabel BB*Island erschienenen Tonträger mit dem Titel “More? Why Not! – An Anagramatic Exorcism Of The 60s” kulminieren. Der wirklich gelungene Gag dabei: The Sound Of Money haben hier Anagramme von David Bowie bis Chic, von Nico bis Slits, von Bob Marley bis Kraftwerk angefertigt und ihre Songtitel daraus generierte. Beispiel gefällig? Nun denn: Aus „The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars“ wurde „Dr. Dr. Themefart, Frustrating Himself, Posed as Gay Old Nazi SS”. Genial. Und all das ohne KI versteht sich. Musikalisch ist dieser störrische Pop-Mixmax, zusammengeschustert aus Elementen des Soul, des Easy Listening, des 60s-Beat, des 70s-Kraut und des 80s-Punk, mindestens genauso geistreich wie die Idee mit den Titeln. Von dem her: Volle Punktzahl! Als denn hoppelt herbei am 30.5. ist Release-Show im Giesinger Bahnhof.
dichter – Blackout
Der Münchner Musiker Johnny Dichter steht für melodischen Conscious-Rap mit tiefgründigen Texten. Als dichter hat er nach eigener Aussage „weder was gegen deine Mama“ noch cruised er „im dicken Benz“ durch die Gegend. Dafür erzählt er Geschichten die er von seinen Reisen mitgebracht hat, egal ob aus’m Hasenbergl, Bangladesh oder Barcelona! Oder er bezieht Stellung gegen die aktuellen Geiseln der offenen Gesellschaft: Von Faschismus über Rassismus bis hin zum Kapitalismus. In den Nullerjahren stand dichter schon auf diversen Münchner Bühnen, u.a. mit der Live-Combo Flüsterton beim Theatron im Olympiapark und auf dem Tollwood und mit Con.verse in der Muffathalle. Seit 2016 ist er nun schon solo unterwegs und veröffentlicht jetzt sein hörenswertes zweites Longplay-Album. (22.5. EineWeltHaus, Co-Headliner: PerQuist)
Cat Lion – On My Cloud
Auch wenn die in Starnberg lebende österreichische Singer/Songwriterin Cat Lion mit ihrem Mainstream-Countryrock ein bisschen so klingt als ob sie auch den desorientierten MAGA-Dumbos gefallen könnte, ihre Coverversionen von Dolly Parton über Willie Nelson bis hin zu Hank Williams, Emmilou Harris und Johnny Cash sagen sehr viel mehr über ihre Intension aus und zeigen wo sie sich politisch zugehörig fühlt. Jetzt aber hat sie ein wirklich top produziertes – stilecht in Nashville aufgenommenes – Album mit ebenso eingängigen wie eigenkomponierten Country-Pop-Songs aufgenommen, die einen durchaus zu verzücken mögen. (29.5. Rattlesnake Saloon)
A Bunch Of Birds – dito
Wo sonst als auf gutfeeling! sollte dieses wunderschöne münchnerische Americana-Kleinod schon erscheinen? Eben! Also taten Ernie Kappla und die seinen was zu tun war und ließen Ferdinand Kraemer aka Mr. Jelly Roll, wie er in seiner Stammformation Black Patti heißt, mal machen. Dieser lud dann mit Micha Acher (The Notwist, Tied and Tickled Trio), Theresa Loibl (G.Rag, Maxi Pongratz), Maria Hafner (Kofelgschroa, Zwirbeldirn) und Mathias Götz (Le Millipede, Hochzeitskapelle) ein paar Freunde dazu und fügte seinen Folk-Roots noch ein paar alpenländische Bläsersätze hinzu. Famos. (29.5. im Rahmen von „Lost in music“ im Live/Evil)