Gerhard Müller-Rischart (l.) und Sohn Magnus beim 140. Geburtstag des Backhauses

Rischart’s Backhaus: Gerhard Müller-Rischart verstorben

Mehr als ein Bäcker: Der ehemalige Leiter des Münchner Traditionsunternehmens Rischart’s Backhaus ist mit 80 Jahren verstorben

Über viele Jahre leitete Gerhard Müller-Rischart das erfolgreiche Backwaren-Traditionsunternehmen Max Rischart’s Backhaus. Nun ist der gelernte Bäcker- und Konditormeister im Alter von 80 Jahren am 9. Januar verstorben. Im Jahr 1973 übernahm Müller-Rischart die Leitung des Familienunternehmens in vierter Generation. Es wäre ihm gelungen, das Münchner Stadtbild mit seinen zahlreichen Filialen mitzuprägen und zur Lebensqualität beizutragen, heißt es in einer Pressemitteilung. Im November 2015 wurde Müller-Rischart mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande für seine Verdienste um das Bäckerhandwerk, die Ausbildung junger Menschen sowie für sein Engagement im kulturellen Bereich ausgezeichnet. Kunst könnte die vorhandene Welt verändern, anerzogene und eingeübte Grenzen überwinden, Zwänge abstreifen und alternative Sichtweisen aufzeigen, wird der kunstfördernde Bäckermeister zitiert.

Seit 1983, als das Backhaus sein 100-jähriges Bestehen feierte, gehört auch die „RischArt“ zur Marke Rischart. Seitdem erlauben Kunstwerke in der Backstube, den Büros und zum Teil auch in den Läden Ausblicke in andere Welten. 1883 eröffnete Max Rischart seine Bäckerei in der Münchner Isarvorstadt. Seitdem haben sich fünf Generationen um Rischart’s Backhaus gekümmert. Mittlerweile gehört Rischart mit 18 Adressen und acht Millionen Kunden jährlich zu den führenden Häusern der Branche. Das Hauptgeschäft am Marienplatz ist mit 1,2 Millionen Kunden im Jahr die meistbesuchte Bäckereifiliale Deutschlands.2009 übernahm die Geschäftsführung sein Sohn Magnus Müller-Rischart. Er verneige sich vor dem Lebenswerk seines Vaters, denn dieser hätte Hunderten von Mitarbeitenden eine sinnstiftende Aufgabe und Tausenden Münchnern und Münchnerinnen ein Stück Heimatgefühl gegeben.