Erinnerungskultur vor der Haustüre

Der Preis des NS-Dokumentationszentrums München geht 2024 an das Projekt „Das Dritte Reich und Wir“

Seit 2018 vergibt die Landeshauptstadt München mit dem Preis des NS-Dokumentationszentrums alle zwei Jahre eine Auszeichnung für herausragende Publikationen, Aktivitäten und Projekte, die maßgeblich zur Aufklärung über den Nationalsozialismus, die vom NS-Regime begangenen Verbrechen sowie über Folgen und Weiterwirken der NS-Zeit beitragen.

Die diesjährige Auszeichnung erhält das Projekt „Das Dritte Reich und Wir“. Der Projektleiter und Historiker Clemens Tangerding nahm den Preis stellvertretend für die Mitwirkenden – von denen viele zur Verleihung nach München gekommen waren – entgegen. Die Laudatio hielt der Journalist und Kabarettist Björn Pfeffermann.

Damit wird ein Projekt ausgezeichnet, das sich der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit widmet. Die Initiator*innen begeben sich in Kommunen, wo sie in Kooperation mit dort ansässigen Gruppen und Vereinen Workshops zur Geschichtsvermittlung realisieren. Die lokalen Kooperationspartner*innen werden von den Expert*innen des Projekts bei der Recherche zur NS-Geschichte ihres Ortes, ihres Vereins oder ihrer Organisation unterstützt. Anschließend werden die Ergebnisse dieses Prozesses der Öffentlichkeit vorgestellt. 

„Das Dritte Reich und Wir“ ist ein Projekt, „das vom Engagement, von den Ideen, der Neugierde und der Arbeit jedes einzelnen Projektbeteiligten lebt“, betonte Stadträtin Mona Fuchs bei der Preisverleihung in ihrem Grußwort. Kulturreferent und Jurymitglied Anton Biebl lobte die Initiative als „gelungenes Beispiel für eine lebendige Geschichtsvermittlung; eine Erinnerungskultur, die eine inklusive und kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus vor der eigenen Haustüre ermöglicht“.

Weitere Informationen zum Preis und den Preisträger*innen der Vorjahre unter nsdoku.de/preis