„Rainer Werner Fassbinders Meinung zu unserer neuen Platte würde mich sehr interessieren“
„Liebe Brutal“ – Zärtlicher haben sie’s bei MOLA grad nicht. Oder besser hat sie’s nicht, also sie, die MOLA aka Isabella Streifeneder. Aber warum auch?! „Alles wird gut, die Menschen sind schlecht und die Welt ist am Arsch“, wusste schon der Kummer. Also: „Liebe ist brutal“. Und nicht nur das, denn im Falle von MOLA ist Liebe auch ein Hit. Und zwar einer der Sorte – nein, nicht brutal sondern: MEGA! Das am 26. September erscheinende neue Album „Liebe Brutal“ handelt vom „Herzen-Zerbersten“ und von Herzschmerzen jeglicher Couleur, vom Durch-die-Nacht-Preschen und von katastrophaler Zerknitterung am nächsten Morgen, vom „Berufsjugendlichen-Dasein“ und vom – in welchem Kontext auch immer – Aus-der-Bahn-Fliegen. Und es handelt von Verweigerung; von jener nämlich sich einfach und möglichst bequem mit vorgefertigten Meinungen, Klischees, Traditionen und Vorgegebenem abzufinden.
Dabei hat MOLA eine wundersame Wandlung vollzogen. Los ging’s als musikalisch hochklassige besetztes Deutschpop-Projekt, leider aber eben auch ein kleinwenig bieder und brav. Wachgeküsst und gewissermaßen. Neu erfunden hat Isabella Streifenders MOLA dann der ehemalige Exclusive-Bassist Markus Sebastian Harbauer, der auch bei MOLA am Bass zupft, aber in erster Linie auch als ausführender Produzent für die unter die Haut gehenden Songs und den packenden Sound verantwortlich zeichnet. Ab 2017 also wurde MOLA das was immer schon in ihr steckte, aber einfach nicht den richtigen Kanal nach draußen fand: Ziemlich schroff und rotzig, dabei immer ein bisschen marode und verlottert und trotzdem ultraromantisch, symphonisch, inbrünstig und groß. MOLA 2025 steht für exzellente Gossenpop-Ohrwürmer und herzzerreißende Soul-Balladen, die nach bierbespritzter Punk-Lederjacke genauso riechen wie nach einem Spritzer Lancôme; das sind pathetische Italo-Schnulzen im lauen Sommerregen genauso wie bitter-süße Symphonien aus dem schwitzig-muffligen aber saulässigen Indierock-Party-Rumpelkeller. Synthies, Beats und Gitarren – darüber thronend Isabella Streifeneders leicht kratzig-raue, immer aber charismatisch-sympathische Stimme, der man Wort für Wort abnimmt, von dem, was sie singt. Authentisch nennt man das dann wohl, und ist es auch, 100 pro. MOLA ist groß geworden, weswegen man sich sputen sollte um noch ein Ticket zu ergattern, wenn Isabella Streifender und ihre Band am 22.11. in der Muffathalle zu ihrem Heimspiel antreten.
Q & A
1. Was inspiriert dich?
Kunst die mir gefällt finde ich generell sehr inspirierend. Gute Musik und gute Filme die in mir etwas auslösen und mich faszinieren, führen meistens dazu dass ich selber auch Lust habe kreativ zu werden.
2. Dein absoluter Geheimtipp für München?
Die besten frittierten Calamari gibts in der Taverne Pantis im Westend. Hausmannskost aber sooo yummy.
3. Wo siehst du dich euch in zehn Jahren?
Auf jeden Fall weiter aktiv als Musikerin. Am Songs schreiben, kreativ sein und auf Bühnen. Das wünsche ich mir auf jeden Fall und hoffe dass ich so viel Glück habe dass es auch so kommt.
4. Was ge-/missfällt dir in/an München?
Ich liebe die Isar. Und verbringe dort am liebsten meine Sonnentage.
5. Welchen (Münchner) Prominenten würdest du gerne zum Kaffee/Bier treffen?
Helmut Fischer aka Monaco Franze fände ich spannend. Wobei mich Rainer Werner Fassbinders Meinung zur neuen Platte „Liebe Brutal“ interessieren würde.
6. München ist für mich wie …
Comfort Food. Vielleicht nicht sehr exzentrisch aber immer genau das, was mich grounded und glücklich macht.
