Aussegnungshalle im Westfriedhof

Westfriedhof München

Hier liegt hier eine echte Kaiserin begraben!

Mit einer eigenen U-Bahnstation vor der Haustür ist der unter Denkmalschutz stehende Westfriedhof gut zu erreichen und nicht nur als Oase der Ruhe besuchenswert. Auch die imposante Aussegnungshalle mit Kuppel und Glockenturm ist ein echter Hingucker.

Stadtbaurat und Architekt Hans Grässel hat Anfang des 20. Jahrhunderts ja gleich vier große Friedhöfe in München geplant, darunter auch den Waldfriedhof. Der Westfriedhof in Moosach öffnete 1902 seine Pforten und musste damals erst nach München eingemeindet werden. Denn die Gemeinde Moosach, die schon 807 erstmals in Urkunden auftauchte, wurde erst 1913 offiziell ein Stadtteil Münchens. Im Laufe der Zeit wurde der Friedhof mehrmals erweitert. Heute bietet er auf fast 50 Hektar Fläche Platz für knapp 42.000 Grabstätten. 

Wahrzeichen des Westfriedhofs sind der große Glockenturm und der Kuppelbau der Aussegnungshalle. Deren Gestaltung ist von frühchristlichen Bauwerken beeinflusst. In diesem Fall war das Mausoleum San Constantia in Rom Vorbild, das einst von Kaiser Konstantin erbaut wurde. Besonders beeindruckend sind die aufwendigen Stuckarbeiten an der Kuppeldecke, die die “Gefilde der Seligen” zeigt sowie die Krypta unterhalb der Trauerhalle. Eine weitere Besonderheit des Westfriedhofes ist das Ehrenmal für bayerische Polizisten. Es erinnert an die über 60 Polizeibeamten aus dem Freistaat, die seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Einsatz getötet wurden. Mit einer Inschrift verewigt ist u.a. Anton Fliegerbauer, der 1972 beim Olympia-Attentat ums Leben kam.

Fakten zum Westfriedhof

  • Entstehung: 1892 bis 1902
  • Architekt: Hans Grässel
  • Fläche: etwa 50 Hektar
  • Anzahl der Grabstätten: ca. 41.700

Wissenswertes zum Westfriedhof

  • Am Westfriedhof liegen einige berühmte Persönlichkeiten begraben, darunter sogar eine echte Kaiserin. Kaiserin Soraya war durch die Ehe mit Schah Mohammad Reza Pahlavi von 1951 bis 1958 Staatsoberhaupt von Persien. Ihr Vater war iranischer Botschafter in Deutschland, ihre Mutter stammte aus Berlin, daher der ursprüngliche Bezug zu Deutschland. Nach ihrer Scheidung war Soraya mit dem Schauspieler Maximilian Schell und dem Industrieerben Gunter Sachs liiert und lebte auch kurzzeitig in München. Daher befindet sich ihre Grabstätte in München. Weitere Berühmtheiten die am Westfriedhof ihre letzte Ruhe fanden, sind der Maler Franz von Lenbach, Sängerin Alexandra, Quizmaster Robert Lembke und der Eremit aus dem Olympiapark, Väterchen Timofej.
  • Im Jahr 2015 legte die Friedhofsverwaltung sogenannte Mosaikgärten an. Dabei handelt es sich um eine ansprechend gestaltete Gemeinschaftsanlage für Urnen mit dauerhafter Bepflanzung. Eingebettet in eine der beiden sieben Meter lange Glasmosaiken kann so manche Urne hier eine ganz besondere letzte Ruhestätte finden. Zwei Brunnen und die schöne Bepflanzung mit Stauden, Hecken und Zieräpfel-Bäumen runden das harmonische Bild ab. Die Bepflanzung, das Grabdenkmal und die Grabpflege sind mit der Grabnutzungsgebühr bereits abgedeckt. Die anfallenden Grabarbeiten werden rund ums Jahr von Mitarbeitenden der Städtischen Friedhöfe Münchens erledigt.

Adresse, Öffnungszeiten, Stadtplan

  • Name: Westfriedhof München
  • Adresse: Baldurstr. 28, 80637 München
  • Öffnungszeiten: November bis Februar: 8 bis 17 Uhr, März: 8 bis 18 Uhr, April bis August: 8 bis 20 Uhr, September bis Oktober: 8 bis 19 Uhr
  • Nächste Haltestelle: U1 Westfriedhof
  • Nächster Parkplatz: P+R Parkplatz Westfriedhof (Orpheusstraße)