So war’s… bei AC/DC im Olympiastadion

IN-München-Review: So war’s… bei AC/DC im Olympiastadion

Gestern Abend nahm AC/DC einmal mehr das ausverkaufte Olympiastadion mit einem anmutenden Donnergrollen auseinander. Die 66.000 Fans trotzten dem Regen und wurden mit einer zu erwartenden Show der Extraklasse belohnt.

The Pretty Reckless trotzen dem Regen

Bevor die Rock-Legenden die Bühne für sich in Anspruch nahmen, hatte die Vorband The Pretty Reckless die durchaus undankbare Aufgabe, die Menge für das erste von zwei Konzerten der PWR UP Tour in München einzuheizen. Als um 19:00 Uhr die ersten Klänge aus den Boxen ertönten, hatte zumindest das Wetter kurzzeitig das Nachsehen für die Künstlerin auf der Bühne und die Menschenmasse davor. Während Taylor Momsen, bekannt auch als Schauspielerin aus „Gossip Girl“ und „Der Grinch“, das bereits anwesende Publikum in Stimmung brachte, strömten die letzten Fans ins Stadion. 

AC/DC: Ein Einstieg mit Motorengebrüll

Nun standen oder saßen sie alle da und warteten aufgetakelt in ihren Rock-Kluften und mit rot blinkenden AC/DC-Hörnern auf dem Kopf gespannt auf das Highlight des Abends. Die anhaltenden AC/DC-Rufe und eine minutenlange La-Ola-Welle, die durchs Rund und den Innenbereich ging, wurden um 20:30 Uhr unterbrochen, denn auf der Bühne tat sich was. Ein Raunen und Jubeln ging durch das Stadion, als die Pixel auf den drei überdimensionalen LED-Monitoren, die mittig und jeweils seitlich an der Bühne platziert waren, in rotem und orangefarbenem Licht in Form eines Oldtimers erstrahlten, der am Straßenschild „Munich“ vorbei direkt in das Olympiastadion auf eine Crowd zurollte. Darin saßen, wie sich jeder vorstellen konnte, AC/DC. Die Hardrocker betraten unter tosendem Applaus die Stage und spätestens als Brian Johnson das Publikum mit den Worten „Wir werden heute Spaß haben – im München-Style.“ begrüßte, war es auch schon fast egal, dass es in der Zwischenzeit wieder in Strömen regnete. Ponchos drüberziehen und durch! 

Hits und Highlights

In den darauffolgenden gut zwei Stunden schmetterte eine bunte Mischung aus dem Rock-Portfolio der Musikgiganten aus den Boxen. Unter den insgesamt 21 Songs durften Hits wie „TNT“, „Highway to Hell“ und „Thunderstruck“ natürlich nicht fehlen. Auch neue Stücke wie „Demon Fire“ oder „Shot in the Dark“ aus dem 2020er-Album „Power Up“ fanden ihren Weg ins Set und wurden entflammt aufgenommen. Nostalgisch wurde es unter anderem bei „High Voltage“ – kaum zu glauben eigentlich, dass da zwei ältere Herren auf der Bühne standen, die dieses Lied 1975, also vor fast 50 Jahren, erstmals veröffentlichten. Die Band zeigte sich unter der Glocke der Hölle, die kurzzeitig für ein paar Lieder nach unten gefahren kam, in Bestform, was sich auch auf die Ränge übertrug, denn es gab kaum jemanden, der nicht stand und lauthals mitgrölte. 

Ein krachendes Highlight war der ca. 10-15 minütige Solo-Ausflug von Angus Young. Mit Gitarre unterm Arm und seinem ikonischen Schuluniform-Outfit, dessen Hemd inzwischen komplett aufgeknöpft und durchnässt war, machte er sich auf den Weg in Richtung Steg, auf dem eine Plattform wartete, die ihn ein paar Meter in die Höhe fuhr. Spätestens zu diesem Zeitpunkt, als er all dem Regen zum Trotz freiwillig am Wet-T-Shirt-Contest teilnahm, bewies er, ich bin jetzt in diesem Moment einer von euch, denn er hätte auch im Trockenen bleiben können. So umkreiste er die Bühne und wies dabei die Massen immer wieder mit einer vielsagenden Handbewegung in Richtung Ohr darauf hin, dass sie doch nun bitte Lärm machen mögen. Die Menge antwortete prompt! Angus’ Energie und Spielfreude waren ansteckend.

Keine Pause, nur Rock mit explosivem Abschluss

Zum krönenden Abschluss gab es eine knallende Pyro-Show mit Fontänen, die den Himmel über dem Olympiastadion zum Leuchten und den Innenraum zum Rauchen brachten. Der letzte Song des Abends, „For Those About to Rock (We Salute You)“, ließ das Stadion noch einmal beben. 

Fazit: Ein unvergesslicher Abend

AC/DC haben erneut bewiesen, dass sie die unangefochtenen Meister der Rockbühne sind. Ihre Energie, ihre Leidenschaft und ihre Fähigkeit, das Publikum Live mitzureißen, bleiben unübertroffen. Ein Konzert, das die Herzen der Rock-Fans höher schlagen lässt und einen bleibenden Eindruck hinterließ. Wer nicht dabei war, hat definitiv etwas verpasst.