Magari by Geisha: Funky Tuna

Das MAGARI BY GEISHA im Werksviertel-Mitte hat mit einem rauschenden Fest eröffnet und kann mit gelungener panasiatischer Küche punkten

Dragqueens, Fußballstars, Aston Martins vor der Tür, ein roter Teppich und ein ganzer Thunfisch mit über 100 Kilo für rund 7000 Euro – die aus Vietnam stammende Restaurant-Inhaberin Hani hat sich nicht lumpen lassen, um ihr neuestes Gastro-Baby neben dem Geisha an der Müller-/Ecke Cornelius- straße der Öffentlichkeit vorzustellen. 100 geladene Gäste erfreuten sich – wie der Autor – an Champagner und Cocktails, feinstem Sushi, Live-Cooking und Entertainment: Die Eröffnung des Magari by Geisha war ein voller Erfolg – der Balfegó-Thunfisch war jedenfalls bis auf die Knochen abgenagt, erzählte man bei einem weiteren Termin auf Einladung des Restaurants, um die Küche und das Ambiente auch im Normalbetrieb an einem Donnerstagabend zu erleben.

(c) Rainer Germann

Ganz im Stil der neuen asiatischen Restaurants in München und auch des Geisha gehalten, bietet auch das Magari ein Konglomerat aus dunklen Wänden, hellem Holz, exotischen Pflanzen, dezenter Asia-Folklore in Form von Vasen, Neon und funky House Music. Durch die fast durchgehenden Glasfronten wirkt es in dem Neubauviertel fast schon futuristisch – passend zu den umliegenden Bürogebäuden, nur einen Steinwurf vom eigentlichen, eher bunten Werksviertel-Mitte mit seinem Container Collective entfernt. Dass hier früher „Bordsteinschwalben“ an der Friedenstraße auf Kundschaft warteten, werden sich die meisten der hunderten von Mitarbeiter*innen in den modernistischen Bürokomplexen rundum nicht mehr vorstellen können.

Heute begeistert ein vielseitiges und frisch zubereitetes Frühstück mit einer Mischung aus frischen Früchten, fluffigen Pancake-Variationen, herzhaften Eierspezialitäten und cremiger Avocado täglich rund 300 bis 400 Angestellte – das Magari hat bereits ab 8 Uhr morgens geöffnet, auch nicht die Regel für ein asiatisches Restaurant. Abends wird das Licht gedimmt und für eine fast clubähnliche Atmosphäre gesorgt – zum Glück setzen Punktstrahler Akzente auf Tische und vor allem die Speisen.

Zum Start erst einmal zwei Cocktails: Der Geishas Kiss (12) kommt Barkeeper und Restaurantleiter Ahmed ohne Rezeptur aus und besteht aus Lit- schi-Likör, Sarti-Spritz, Yuzu und Ei- weiß; der Mango Dancer (9,50) ist al- koholfrei, hier wird Guaven- und Man- gosaft mit Limette zusammengemixt. Beides exotisch-fruchtig – leider ist kein Beach und Sonnenstuhl in der Nä- he. Dazu die unvermeidlichen Edama- me – passt. Zum Bio-Grauburgunder von Pfirmann aus der Pfalz dann das „Geisha Tataki“ (19): ca. 5 mm dünne Tranchen vom hellen, leicht angebratenen und innen rohen Balfegó-Thunfisch, der auf einer süßen, sehr leichten Sojasoße angerichtet war. Minimalistischer, köstlicher Genuss.

Die „Chef’s Selection“ (48, für 2 Personen), eine erlesene Auswahl frischer Sushi-Kreationen, verspricht die Karte, ist außerdem eine Reise ins Sushi-Abenteuerland. Auf einem von Trockeneisnebel umwehten Insel-Diorama, das ohne Weiteres die Kulisse für eine Miniatur-Peter-Pan-Verfilmung darstellen könnte, versammelte sich auf verschiedenen Ebenen so ziemlich alles, was die Karte an Maki, Nigiri, Sashimi und Inside-Out zu bieten hatte. Wie immer hatten es dem Autor dieser Zeilen vor allem die „Crunchy“-Variationen angetan – diesmal vor allem panierte Minirollen mit mariniertem Yakitori-Chicken, Frischkäse und Avocado. Als Hauptgang wurden dann noch dünne, sehr zarte Scheiben von einer rosa gegrillten Barbarie-Entenbrust auf Wok-Gemüse und Tamarindensoße (28) geteilt – auch diese Portion reichte locker für zwei Personen.

Fazit: Inhaberin Hani bleibt ihrem Konzept treu, das Magari wirkt etwas businessmäßiger und edler als das Geisha; die Speisekarte unterscheidet sich nur marginal, was in diesem Fall kein Fehler ist. Das Sushi – wieder eine abenteuerliche Nebel-Show – war von guter Qualität; die Portionen waren ausreichend bis üppig. Die Ente könnte vielleicht noch ein bisschen mehr Kick an Kräutern und Mut an Schärfe vertragen. Das nächste Mal gerne in größerer Runde – es gibt noch einiges zu probieren, was man auch gut teilen kann.

Adresse, Öffnungszeiten, Stadtplan

  • Name: Magari by Geisha
  • Adresse: Friedenstr. 20A, 81671 München
  • Öffnungszeiten: tägl. 8-23 Uhr
  • Webseite: www.magari-werksviertel.de