15:00 Uhr – 16:30 Uhr
Lenbachhaus, Luisenstraße 33, 80333
München
Sonstige
NS-Ideologie, Bildhauerei und Wiedergutmachungspolitik
Spaziergang mit szenischer Lesung
Die Künstler*innen Samuel Fischer-Glaser und Angela Stiegler untersuchen mit der Kuratorin Magdalena Wisniowska die Verbindung zwischen Bildhauerei, NS-Ideologie und den blinden Flecken der Erinnerungspolitik. Mit einem Spaziergang führen sie dafür vom Garten des Lenbachhauses ins NS-Dokumentationszentrum.
Im Fokus: zwei Biografien, die gegensätzlicher kaum sein könnten. Anton Hiller , Bildhauer, manövrierte nahtlos Monarchie, Nationalsozialismus und die junge BRD. Ihm gegenüber steht Dr. Philipp Auerbach , jüdischer Überlebender, Entschädigungsbeamter, politisch verfolgt – 1952 stirbt er durch Suizid, nach einem antisemitischen Schauprozess. Die Spurensuche führt zu zwei Artefakten, die aktuell im NS-Dokumentationszentrum gezeigt werden: einer Schäferhund-Skulptur, produziert in der SS-Porzellanmanufaktur Allach, sowie einem übermalten Gemälde des NSDAP-Mitgliedes Erich Mercker. Von hier aus bewegen sie sich zum Profil Auerbachs in der Dauerausstellung, um die Versäumnisse der sogenannten Wiedergutmachung zu thematisieren.
Im Anschluss diskutieren Samuel Fischer-Glaser, Angela Stiegler und Magdalena Wisniowska in einem Gespräch (17:00 NS-DOKUMENTATIONSZENTRUM, Galerie 1. OG) die Frage nach der ideologischen Aufladung ästhetischer Formen inwiefern materialisiert sich faschistisches Gedankengut in scheinbar harmlosen Objekten? Sie werfen die Frage auf, welche Darstellungen im Münchner Stadtbild sichtbar sind und welche Geschichten nicht vorkommen.
Treffpunkt: Lenbachhaus Garten
Teilnahme für den Spaziergang ist begrenzt, Anmeldung hier
(Veranstaltertext)
Bild: Samuel Fischer-Glaser und Angela Stiegler, „Au au au Hi hi hi – Temporäres Denkmal in 10.000 Schritten“ (2. Akt 7. Juni 2025), 2025 | Foto: Guadalupe Arribas © VG-Bild Kunst Bonn, 2025
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Veranstaltungsort / Karte
Lenbachhaus
Adresse: Luisenstraße 33,
80333 München