ST. KORBINIAN SENDLING

J. Brahms – Ein Deutsches Requiem

Sonntag, 23.11.2025
17:00 Uhr – 21:00 Uhr

ST. KORBINIAN SENDLING, Gotzinger Platz 2, 81371 München
Klassik

J. Brahms – Ein Deutsches Requiem

Ein Requiem den Menschen


Mit „Ein deutsches Requiem“ überschreibt Johannes Brahms sein erstes großes Werk, das in den Jahren 1861 – 1868 entstand und nach Teilaufführungen in Wien und Bremen 1869 im Gewandhaus in Leipzig seine erste vollständige Aufführung erlebte. Mit dieser Überschrift ist wohl gemeint, dass hier nicht der traditionelle lateinische Text der Totenmesse vertont wird, wie ihn etwa Mozart und später Verdi vertont haben.

„Was den Text betrifft, will ich bekennen, dass ich gern auch das ‚Deutsch’ fortließe und einfach ‚den Menschen’ setzte“, schreibt Brahms an Karl Martin Rheintaler, der die Bremer Uraufführung vorbereitete.


Ein auf ‚den Menschen’ gerichtetes Requiem soll das Werk also sein, nicht so sehr das Gedenken der Toten, vielmehr die Tröstung der Lebenden, der Zurückgelassenen, der Trauer und Leid Tragenden ist sein Thema. Aus der Wahl der Texte, die Brahms sich aus Worten der Bibel selbst zusammenstellt, geht dies deutlich hervor.


Nach dem Hauptgedanken des ersten Satzes „Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden“ enden alle Werkteile, die mit schicksalhaften Aussagen beginnen – „Denn alles Fleisch, es ist wie Gras“. „Herr, lehre doch mich, dass ein Ende mit mir haben muss“, „Denn wir haben hier keine bleibende Statt“ – mit tröstenden und versöhnenden Worten.


Bewundernswert ist, wie Brahms weit entfernt liegende Bibelpassagen (z.B. Bergpredigt und Psalmteile), deren Aussagen um ähnliche Kerngedanken kreisen, so zusammenfügt, dass eine in sich geschlossene Textkomposition entsteht. Zweifellos gehört das „Deutsche Requiem“ zu den Schlüsselwerken der geistlichen Musik – seine Besonderheit und Einzigartigkeit liegt an dem zutiefst persönlichen, subjektiven Ton, mit dem Brahms den Tod seines Freundes Robert Schumann und seiner geliebten Mutter verarbeitet.


Mit seiner Ausdruckstiefe und Schönheit wirkt das „Deutsche Requiem“ unvergesslich auf den emotional ansprechbaren Hörer. So schrieb schon der Kritiker Eduard Hanslick nach einer Aufführung 1875 in Wien: „Der Glücklichste, der nie einen Verlust erfahren, wird das ‚Deutsche Requiem’ mit jener inneren Seligkeit genießen, welche nur die Schönheit gewährt. Wer hingegen ein teures Wesen betrauert, der vermesse sich nicht, bei den überwältigend rührenden Klängen trockenen Auges zu bleiben. Aber er wird erfahren, wie verklärend und stärkend der reinste Trost aus dieser Musik fließt.“

Termine & Tickets

Sonntag, 23.11.2025 17:00 Uhr – 21:00 Uhr Tickets

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Adresse: Gotzinger Platz 2, 81371 München

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