20:00 Uhr – 23:30 Uhr
FAT CAT / Live Evil, Rosenheimer Straße 5, 81667
München
Konzerte
Lost in Music: Geschichten aus der Popmusik – Gran Finale
Veranstaltung mit Lesungen und Livemusik
„IT‘S A HARDCORE NIGHT“ nannte sich eine Münchener Veranstaltungsreihe, bei der Autor*innen, Schauspieler*innen und Prominente Texte aus ihren Lieblingsbüchern des damals noch existierenden Verlags Heyne Hardcore vorlasen, dazu musizierten im fliegenden Wechsel lokale Musiker*innen und Bands und danach wurde gemeinsam getanzt. Heyne Hardcore ist mittlerweile Geschichte. Doch unter dem Motto LOST IN MUSIC (nach dem Kultbuch von Giles Smith) bringt der damalige Verlagsleiter und Initiator der Veranstaltungsreihe Markus Naegele (als Musiker und DJ auch bekannt als Don Marco) wieder zusammen, was zusammengehört.
Briefe, (auto)biografische Texte, Artikel, Romanauszüge aus der weiten Welt der Popmusik. Vorgelesen von Autor*innen, Musiker*innen, Moderator*innen, Schauspieler*innen. Dazu gibt es im fliegenden Wechsel Livemusik, aber nicht irgendwelche, nein, bei LOST IN MUSIC geht es nicht zuletzt auch um die hohe Kunst der Coverversion, vorgetragen von lokalen Acts. Anschließend legt DJ King Brownie seine Lieblingsplatten auf, es darf gefeiert werden.
Wo? LIVE.EVIL (Fat Cat/Gasteig, Rosenheimer Str. 5, 81667 München)
Wann? Do. 18.12.25, 20:00 Uhr (Einlass 19.00 Uhr)
Was?
Lesungen:
👉 Richard Oehmann
👉 Jacqueline Floßmann
👉 Franz Dobler
👉 Knut Cordsen
👉 Eva Mair-Holmes
👉 Achim Bogdahn
👉 Anna Jung
Livemusik
👉 Philip Bradatsch
👉 Drug Stop
👉 Angela Aux
👉 Pyramiden von Giesing
👉 Die Libellen
👉 Jason Arigato
Moderation:
👉 Don Marco
DJ:
👉 King Brownie
Diese Veranstaltung wird gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München.
Die Auftretenden
Richard Oehmann ist u.a. Autor, Puppenspieler, Sprecher, Regisseur, sowie eine Hälfte von Doctor Döblingers geschmackvollem Kasperltheater. Seit 2018 ist er mit Stefan Betz für Regie und Text des Nockherberg-Singspiels beim Politiker-Derblecken verantwortlich.
Jacqueline Floßmann, geboren 1991 in Oberbayern, besorgte sie mit ihrem Vortrag von Gerhards Polt gesellschaftskritischem Stück „Gemütlichkeit“ früh für absolute Furore und bis heute nicht endende Standig Ovations. ihre Bachelorarbeit handelte von der kulturellen Bedeutung langer Haare in alternativen Musikszenen. Als Redakteurin arbeitete sie beim Classic Rock Magazine Deutschland, legt nebenbei als DJ altbackenen Schweinerock auf, betreibt den Podcast Schneeweiß & Rosenrot, hadert mit ihrer ambivalenten Doppelrolle als Feministin/Rock-Liebhaberin und wandelt als Frontfrau des Duos Träsh wacklig auf Messers Schneide. Außerdem liebt sie Katzen. Sehr.
Franz Dobler lebt in Bayern und hat seit 1988 neben Romanen und Gedichtbänden, für die er u. a. mit dem Bayerischen Literaturförderpreis ausgezeichnet wurde, auch Erzählungen und Musikbücher veröffentlicht, darunter die Johnny-Cash-Biografie „The Beast in Me“. Für seine Kriminalromane „Ein Bulle im Zug“ und „Ein Schlag ins Gesicht“ erhielt er jeweils den Deutschen Krimi Preis. Letzterer wurde von Nina Grosse als „Nicht tot zu kriegen“ mit Iris Berben und Murathan Muslu verfilmt. Zuletzt erschein sein autobiografischer Roman „Ein Sohn von zwei Müttern“.
Trikont ist das wahrscheinlich älteste Independent Plattenlabel weltweit. Und Eva Mair-Holmes ist quasi die Frau Trikont und das seit gefühlt hundert Jahren und immer noch weiß sie nicht, was sie lieber täte. Wohin sonst mit der ganzen Leidenschaft für Musik? Eben. Deswegen.
Knut Cordsen, geboren 1972 in Kiel, besuchte in München die Deutsche Journalistenschule und studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität Kommunikationswissenschaften, Politologie und Soziologie. Seit 1997 arbeitet er in der Kulturredaktion des BR und für andere ARD-Anstalten – als Literaturkritiker und Moderator der Sendungen „kultur-Welt“, „Diwan. Das Büchermagazin“ sowie „Sozusagen! Bemerkungen zur deutschen Sprache“ (Bayern2).
Anna Jung, seit Jahrzehnten in der Buchbranche und dort schon fast alles mal gewesen (zuletzt Programmleitung bei Voland & Quist). Bis eben noch wohnhaft in Berlin, inzwischen zurück in München, früher mal in Wien und immer mal wieder in einer Kleinstadt.
Achim Bogdahn wurde 1965 in Erlangen geboren, wuchs in München auf und arbeitet als Radiomoderator beim Bayerischen Rundfunk/Bayern 2. Er hat in München, Berlin und Glasgow Evangelische Theologie studiert, er war Sänger der Band Isar 12 (erschienen bei Trikont) und er ist glühender Fan des TSV 1860 München (weswegen in seinem Pass hochoffiziell der Künstlername „Sechzig“ steht). Er hat als Schauspieler gearbeitet („Trautmann“), er ist geprüfter Fußballschiedsrichter, er spricht ein bisschen Dänisch und er liebt es, mit dem Zug zu fahren. »Unter den Wolken« war sein Debüt als Buchautor.
Livemusik:
Hinter Angela Aux verbirgt sich der Politologe, Autor, Songwriter und Musiker Florian Kreier, der früher auch Hip-Hop gemacht hat und seit 2012 bei der Münchner Band Aloa Input singt und Bass spielt. Als Solo-Musiker bewegt er sich zwischen Pop und Underground, Anti-Folk und Experimental-Pop. Seine Musik vereint Elemente aus Indie-Pop, Folk und experimenteller Musik und zeigt Einflüsse von Künstlern wie Beck, The Velvet Underground, Mac DeMarco und den Beatles.
Die Pyramiden von Giesing vertonen die Tagträume des Robert Müller: Die Bilder kommen, verschwinden, bleiben oder schleichen sich durch die Katzentür. Am Ende fragt man sich: Was war denn das? Krautrock, Psychedelic, Spaghetti-Western und ein bisschen unbeachteter Alltag.
Philip Bradatsch ist wohl das Ungeheuerlichste, was die deutsche Indie-Szene in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Einer mit Attitüde, einer, der Haltung einnimmt. Zwar sind ihm aktuelle Hörgewohnheiten oder Playlists mitnichten egal, nur bedienen will er sie eben nicht. Stattdessen führt er sie mit kryptischen, dylanesken Versatzstücken vor, erschafft einen Sog aus Bildern, Räumen und Stimmen. Und Philip Bradatsch wartet mit Überraschungen auf, seine Songs ziehen langsam herauf, beklemmen, bäumen sich wütend auf und lösen sich im nächsten Moment in wundervolle Harmonien auf. Am Ende ist Philip Bradatsch wohl das, was sich so lange niemand zu vermissen getraut hat: Rock’n’Roll.
Drug Stop nennt sich die neue Band rund um Markus „Don Marco“ Naegele, der nach Fuck Yeah und Don Marco & die kleine Freiheit wieder zu englischen Texten zurückgekehrt ist und in München eine neue Gang um sich geschart hat. Drug Stop würzen ihren 90s-Indie-Slacker-Rock mit krautig-psychedelischen Zutaten, der durch Bläser-Einschübe free-jazzige Gefilde streift, aber auch vor gewagten Gospelchören, Feedbackorgien oder Country-Moves nicht haltmacht. Das Debütalbum „Love you all the time“ erscheint am 16.Januar 2026 bei Rheinschallplatten.
Die Libellen spielen Indiepop mit deutschen Texten. Die Münchner Band besteht aus Christian (Gesang, Gitarre), Olli (Schlagzeug) und Jan (Bass). Ihre Texte kreisen um die ewigen Fragen: Warum trinken auf dieser Party alle Negronis? Soll ich vielleicht generell mit Trinken aufhören? Warum spucken Männer auf die Straße? Muss Liebe immer gleich für ewig sein? Und wie werde ich zu einem nützlichen Glied der Gesellschaft?
Dass Jason Arigato mindestens zwei Seiten hat, das zeigt schon der Titel seines Albums „Jason B. Sad/Jason B. Glad“. Und tatsächlich hat er auch zwei Identitäten. Denn hinter Jason verbirgt sich Albert Pöschl, Musiker und Betreiber des Münchner Indie-Labels Echokammer. Jason Arigato, der Name tauchte im Jahr 1999 erstmals auf. Damals trat Albert Pöschl unter diesem Pseudonym der Münchner Synthiepop-Band Queen Of Japan bei, von der die internationale Musikwelt zeitweise glaubte, sie stamme tatsächlich aus Japan. Mit Jason Arigato verweist Pöschl auf Vorbilder wie David Bowie oder Klaus Nomi, die sich auch ständig neu erfanden.
Don Marco spielt seit den 90ern in diversen Underground-Bands. Als Sänger, Gitarrist und Songwriter der Indie-Garage-Band Fuck Yeah veröffentlichte er zwei Alben und spielte u.a. mit Bands wie Maximo Park, Algiers, Frightened Rabbit. Als Don Marco & die kleine Freiheit veröffentlichte er mit wechselnden Musiker*innen zwei Alben in deutscher Sprache. 2024 gab es das Livedebüt seiner neuen Band Drug Stop. Sein Brot verdiente er unter dem bürgerlichen Namen Markus Naegele als Verlagsleiter bei Heyne Hardcore, seit Kurzem arbeitet er im Lektorat des Kunstmann Verlags.
King Brownie kommt aus Osnabrück, wo er im Hyde Park als DJ eine ganze Generation musikalisch beeinflusste und u.a. Die Ärzte, Stray Cats, Hanoi Rocks, Bo Diddley oder die Undertones supportete. Er managte jahrelang Lüde & die Astros und arbeitet als Schallplattenverkäufer.
