Dienstags bei Kaufland

Pasinger Fabrik / Pasinger Fabrik – Kleine Bühne, August-Exter-Straße 1, 81245 München
Theater

Dienstags bei Kaufland

Was ist normal?

Jeder Dienstag ein Spießrutenlauf für Roberta: Putzen, Einkaufen, was so anfällt, seit ihr Vater alleine lebt, denn die Mutter ist vor kurzem gestorben. Eine nette Geste.

Nur: Roberta war früher ein Junge und mit dieser Verwandlung will sich niemand im Ort abfinden. Der Vater will den Sohn zurück und die Leute zerreißen sich das Maul, auf der Straße oder im Supermarkt an der Kasse bei Kaufland.

Roberta holt aus zum verbalen Befreiungsschlag, nicht ohne Komik. Das Solo einer zornigen Frau auf ihrem Parforceritt durch den Sumpf von bürgerlicher Ignoranz und Borniertheit, auf der Suche nach Nähe und Akzeptanz. Ausgelöst durch die freie Wahl ihres Geschlechts.

Ein Plädoyer einer mutigen Frau für ein tolerantes Miteinander von Menschen egal welchen Geschlechts. Denn das Normale ist eine Frage der Perspektive. Eine Show aus dem Zwischenreich, mit Schlusspointe.

Eine Produktion des Theaters „dasvinzenz“

Von der Stadt München über die Stadtteilförderung unterstützt.

Deutsch von Klaus Gronau

Felix Bloch Erben Verlag für Bühne Film und Funk

Spiel: Andreas Neumann

Regie: Thorsten Krohn

Kostüm: Irene Hartmann

Bühne: Greulix Schrank

Licht: Robert Schneider

Regieassistenz: Alissa Eberle

Der Autor:

Der französische Dramaturg und Schriftsteller Emmanuel Darley (1963-2016) setze seinem Leben im Alter von 53 Jahren selbst ein Ende.

Er hinterließ zahlreiche Romane und Theaterstücke, die zu Lebzeiten mehrmals nominiert und ausgezeichnet wurden. So erhielt er für „Le bonheur“ 2007 den Prix Charles Brisset.

Der Monolog Le mardi à Monoprix (Dienstags bei Kaufland), der 2010 in Paris uraufgeführt wurde, war zweimal für den französischen Theaterpreis Prix Molière nominiert.

In seinen ersten Romanen „Des petits garçons“ (1993) und „Un gâchis“ (1997) widmete sich Darley zunächst noch der Prosa, entdeckte aber schon bald die Theaterarbeit für sich.

Emmanuel Darleys Texte überzeugen durch eine sich polyphonisch verselbständigende Sprache von bemerkenswerter Tiefe und Ausdruckskraft und dem Versuch insbesondere denen eine Stimme zu geben, die keine Möglichkeit haben, gehört zu werden.

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