19:00 Uhr
NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, 80333
München
Literatur
Ernst Piper: Auschwitz. Die Topografie der Vernichtung
Auschwitz wurde als »Todesfabrik« zum Symbol für den Holocaust. Rund 6 Millionen Jüdinnen und Juden, aber auch Widerstandskämpfer und politische Gefangene, Sinti und Roma, Homosexuelle und Menschen mit Behinderungen fielen den Verbrechen der Nationalsozialisten zum Opfer. Allein in Auschwitz wurden zwischen 1940 und 1945 über eine Million Menschen ermordet. Der Historiker und Buchautor Ernst Piper untersucht in seiner Monografie das Konzentrations- und Vernichtungslager und macht aus der Krisenmetapher Auschwitz wieder einen konkreten Ort.
Im innersten Kreis der Hölle
Gespräch mit Ernst Piper
Der Lagerkomplex Auschwitz war aus vielen Gründen einzigartig innerhalb des nationalsozialistischen Lagersystems. Zwischen dem Konzentrationslager (Auschwitz I) und dem Zwangsarbeiterlager in Monowitz (Auschwitz III), wo die Buna-Fabrik der IG Farben AG errichtet wurde, gab es in Birkenau (Auschwitz II) ein Vernichtungslager. Dort wurden mehr als eine Million Menschen, 90 Prozent von ihnen Jüdinnen und Juden, ermordet.
Um diesen riesigen Komplex zu verwalten und zu beherrschen, bediente sich die SS eines Systems von Funktionshäftlingen. Zu ihnen gehörten auch die Männer des Sonderkommandos. Sie mussten die Menschen nach der Entkleidung in die Gaskammern führen, ihren Leichen in den Krematorien verbrennen und ihre Asche entsorgen. Bei dieser Arbeit war den Männern bewusst, dass ihnen dasselbe Schicksal bestimmt war. Die diabolische Grausamkeit des Holocaust wird an ihrem Schicksal besonders deutlich.
Ernst Piper, 1952 in München geboren, ist apl. Professor für Neuere Geschichte an der Universität Potsdam und lebt in Berlin. Er hat sich mit einer Arbeit über Alfred Rosenberg, den Chefideologen des Nationalsozialismus, habilitiert und zahlreiche Publikationen zur Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts vorgelegt. Im Januar 2026 erscheint sein Buch Auschwitz. Die Topografie der Vernichtung bei der Bundeszentrale für politische Bildung.
Moderation: Paul-Moritz Rabe, NS-Dokumentationszentrum München
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NS-Dokumentationszentrum München
Adresse: Max-Mannheimer-Platz 1,
80333 München