14:00 Uhr – 19:00 Uhr
Kunstraum München, Holzstr. 10, Rgb., 80469
München
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Franziska Nast. »M wie mood«
Mit »M wie mood« schafft Franziska Nast ein umfassendes Tableau existenzieller und nicht-existentieller Zustände und verwebt in verschiedenen Medien autobiografische Bezüge mit feministischen, kunsthistorischen und popkulturellen Referenzen. Zwischen Vergänglichkeit, Unbeschwertheit, Sehnsucht, Party, Glamour und Widerstand entfalten sich in Ober- und Untergeschoss des Kunstraum die komplexen Gemütslagen des »nasty universe«.
Immer wieder verwendet Nast Techniken auf Untergründen, die nicht für solche Anwendungen vorgesehen sind: Sie arbeitet bevorzugt mit kontrastierenden Materialien wie Haut, Reispapier, Metall oder Asphalt, in die sie zeichnet, tätowiert, perforiert oder sandstrahlt. So fügt sie in die Oberflächen von sowohl gefundenen als auch selbst produzierten Materialien verschiedene Zeichnungen und Texte ein, die in einen Dialog mit den persönlichen und gesellschaftlichen Bedeutungen der Objekte treten. Dabei verknüpft Nast Themen wie Erinnerung, Care-Arbeit und Affekt und legt zugleich Brüche und Überlagerungen ihrer multiplen Rollen als Künstlerin, Betreiberin des Modelabels Fack Fushion, Tätowiererin, Buchgestalterin, Mutter und Mitbegründerin des Kunstverein St. Pauli offen.
In Foto- und Videoarbeiten, Zeichnungen und bronzierten Skulpturen verschränkt Nast dabei autobiografische Elemente mit feministischen, kunsthistorischen und popkulturellen Referenzen. Ein wiederkehrendes Objekt ist ihre Alocasia macrorrhiza (im Volksmund Elefantenohr), eine Zimmerpflanze und treue Wegbegleiterin der Künstlerin, die seit vielen Jahren einen Platz in ihrem Hamburger Atelier hat. Die Alokasie ist nicht nur in die Kolonialgeschichte botanischer Gärten verstrickt, sondern auch Teil von Nasts Familie, und findet wie alle Familienmitglieder regelmäßig Eingang in die künstlerische Auseinandersetzung.
Im Kunstraum München trifft dieses palmenartige Gewächs auf Bilder von Zahnabdrücken der Künstlerin, die als Träger für Schmuck und Botschaften fungieren (»Zähneknirschen mit Bling-Bling!«) und auf eine tätowierte Urne. Fast meint man, einen pulsierenden Beat zu spüren, der sich über das Gesamtgefüge legt und dabei eine Wandarbeit aus Erdnüssen streift (»was haben Alokasien mit Erdnüssen zu tun?«) bis er sich im Sonnenuntergang eines raumgreifenden Videos auflöst – »into the nasty universe, vom feeling her!«
Kuratiert von Lena von Geyso und Nina Holm.
Eröffnung am Mittwoch 21.5. 19:00-22:00
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag, 14 bis 19 Uhr
Open Art Munich Gallery Weekend Do 3.7. bis So 6.7.
Finissage mit einem noch unbekannten Programm der Künstlerin am So 6.7. ab 12:00
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Kunstraum München
Adresse: Holzstr. 10, Rgb.,
80469 München