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Münchner Tanzbiennale DANCE vom 11. - 21.5.: Programm steht!

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Bild aus „Rabbit Hole“
Bild aus „Rabbit Hole“ © Alfred T. Palmer

Das Programm für DANCE, das 18. Internationale Festival für zeitgenössischen Tanz vom 11. bis 21. Mai steht fest. Der Vorverkauf hat begonnen.

Über 20 Produktionen – darunter fünf Uraufführungen – aus Ländern von Kanada bis Taiwan werden vom 11. bis 21 Mai auf den großen Bühnen und an verschiedenen Spielstätten Münchens gezeigt, dazu Performances und Aktionen im öffentlichen Raum, Ausstellungen, Filme und Diskursveranstaltungen.

DANCE eröffnet am 11. Mai mit der Uraufführung „Rabbit Hole“ des Münchner Choreografen Moritz Ostruschnjak in der Muffathalle sowie der Produktion „The Pretty Things“ der Montrealer Choreografin Catherine Gaudet im Fat Cat/Carl-Orff-Saal. Ebenfalls aus Montreal zu Gast ist Marie Chouinard, die die europäische Erstaufführung ihrer Neuproduktion «M» in den Münchner Kammerspielen präsentiert. Eine weitere große Tanzproduktion kommt mit „Records“, dem Werk der französischen Choreografin Mathilde Monnier, das den Lockdown als Inspirationsquelle nutzt, in die Muffathalle. Am zweiten DANCE Wochenende zeigt ebendort die Raimund Hoghe Company mit ihren international bedeutenden Solist*innen und Choreograf*innen „An Evening with Raimund“, eine Hommage an den vor zwei Jahren während des DANCE Festivals verstorbenen großen Choreografen. Richard Siegal und das Ballet of Difference präsentieren ihre zwei gefeierten Erfolgsballette „Triple“ und „Xerrox Vol. 2“ im Rahmen von DANCE im Prinzregententheater.

DANCE setzt länderspezifische Schwerpunkte auf Osteuropa, Taiwan und Montreal.

Für den Fokus Osteuropa hat Nina Hümpel drei junge aufstrebende Künstler*innen aus Litauen nach München geladen - Agniete Lisičkinaitė, Dovydas Strimatis und Lukas Karvelis - die mit ihren engagierten Arbeiten den Münchner Stadtraum und das HochX bespielen. Dazu präsentiert der polnische Choreograf Maciej Kuźmiński mit seiner Kompanie und geflüchteten ukrainischen Tänzerinnen das Stück „Every Minute Motherland“ über Fluchterfahrungen als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine, ergänzt durch Filmdokumentation und Künstler*innengespräche. Die weltweite ökologische Krise verhandelt die tschechische Choreografin Věra Ondrašíková in ihrem Stück „Witness“ über das Verhältnis zwischen Mensch und Natur.

Kulturelle Identitäten und ästhetische Spezifika aus Taiwan setzen einen weiteren Schwerpunkt des Festivals. Das Tjimur Dance Theater bringt die traditionellen Gesänge und Tänze der Paiwan, einem indigenen Volk Taiwans mit experimentellen choreografischen Methoden und einer zeitgenössischen Ästhetik auf die Bühne der Freiheitshalle, die erstmals als Spielort bei DANCE gesetzt ist. Ergänzt wird das Gastspiel durch eine Dokumentation über diese ungewöhnliche Tanzkompanie, traditionelle Tänze und ein Gesprächsformat. Im öffentlichen Raum am Fat Cat vermittelt das Solo „FreeSteps-NiNi“ des taiwanesischen Projekts HORSE die Magie des Augenblicks und die politische Einsicht, dass ein sicherer öffentlicher Raum nicht garantiert ist.

Neben den Montréaler Produktionen von Catherine Gaudet und Marie Chouinard zeigen die kanadischen Künstler Andrew Tay und Stephen Thompson mit „Make Banana Cry“ in der Freiheitshalle eine subversive Catwalk-Show, die sich lustvoll und kritisch mit der westlichen Idee der asiatischen Kultur und Gesellschaft auseinandersetzt.

Ein Schwerpunktthema des Festivals liegt auf der Verwebung von Tanz und Digitalität.
Angelika Meindl, Thomas Mahnecke & Tobias Gremmler präsentieren mit der Uraufführung “Tracing the Negative Space” eine holografische 3D-Dance Performance, ein beeindruckendes hybrides Format aus Installation und Live-Performance, das unsichtbare Energieströme sichtbar macht – zu erleben im Muffatwerk.
Die Tanzinstallation „TransCorporal Formations“ des Dramaturgen und Kurators Tobias Staab zeigt im Experience-Center des Forums der Zukunft/Deutsches Museum die transformativen Potenziale des tanzenden Körpers zwischen analoger Wirklichkeit und virtueller Realität. Eine weitere Uraufführung zum Thema Digitalität feiert die holografische Installation „Hypnogirl 23“ in der Villa Stuck. Die französische Künstlerin Dominique Gonzales-Foerster gedenkt damit den spektakulären Tänzen unter Hypnose der „Traumtänzerin Magdeleine G.“, die Anfang des 20. Jahrhunderts in München für Aufsehen sorgte.

Die Installation in der Villa Stuck ist gleichzeitig Teil des Fokus Tanzgeschichte in München, dem sich das DANCE Festival erneut widmet, in Kooperation mit den Munich Dance Histories. Nach dem Konzept von Brygida Ochaim und Thomas Betz sind drei Spaziergänge zu ausgewählten tanzhistorischen Orten programmiert, u. a. Lenbachhaus, Monacensia und Kammerspiele, die durch Live-Performances, Re-enactments mit dem Bayerischen Junior Ballett München und Diskursveranstaltungen ergänzt werden.

Auf Künstlerpersönlichkeiten bezieht sich ein weiterer Fokus des Festivalprogramms. Neben den Vorstellungen der Raimund Hoghe Company, die durch eine Foto-Ausstellung von Rosa Frank zu Arbeit und Leben des Künstlers flankiert werden, präsentiert der Tänzer und Choreograf Tony Rizzi mit der Produktion „Why wait?“ im schwere reiter in einer Art Lecture Performance einen Rückblick auf die legendären Arbeiten und Proben des Ballett Frankfurt unter William Forsythe. Auch hier gibt es eine begleitende Ausstellung mit schwarz-weiß Fotografien der Company aus den 80er und 90er Jahren, die Rizzi selbst fotografiert hat.

Interventionen in den Stadtraum, sogenannte „Walking Pieces“ bringt die amerikanische Choreografin und Filmemacherin Jody Oberfelder zum DANCE Festival nach München. Mit der Uraufführung „Walking to Present“ bespielt sie den Olympiaberg in einer Tour, die Geschichte mit Gegenwart, kollektive Vergangenheit mit individuellen Erlebnissen und Worte mit Bewegungen verbindet. Auch mit „Life Traveller“, bringt die New Yorkerin den Tanz ins alltägliche Leben – auf den Brücken Münchens lädt sie Zuschauende und Vorbeiziehende ein, mit ihr in Bewegung zu kommen und die Gegenwart des Augenblicks zu feiern.

In Kooperation mit dem DOK.fest München präsentiert DANCE den Dokumentarfilm „A way to B“ von Jos de Putter, Porträt einer katalonischen Tanzgruppe aus Barcelona, die aus Tänzer*innen mit starken körperlichen Beeinträchtigungen besteht und offene Einblicke gibt in die Herausforderungen des Alltags und die menschliche Widerstandsfähigkeit.

Diskursveranstaltungen zu den thematischen Schwerpunkten des Festivals kuratiert von Katja Schneider werden das elftägige Programm ergänzen.

DANCE
11. - 21. Mai an diversen Orten
Tickets gibt es hier.

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