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Im Netz der Klänge - „Leise Laute“ in der Schauburg

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Hier hört man ganz genau hin: „Leise Laute“ in der Schauburg
Hier hört man ganz genau hin: „Leise Laute“ in der Schauburg © Cordula Treml

Vom Geräusch zur Kommunikation: die Schauburg hört in die Natur – mit Musiktheater für Kinder ab 8 Jahren: „Leise Laute“ mit großem Erfolg uraufgeführt

Der Ursprung der Musik liegt in der Natur. Also muss man erst einmal hören, was die Natur da alles zu bieten hat, an Klängen, Geräuschen, Stimmen. Das ist der Job der drei Forscher, die durch das lustige Biotop (um das an drei Seiten das Schauburg-Publikum sitzt) streifen, mit seinen Neonbäumen und den Schiedsrichterstühlen zum Beobachten: Helene Schmitt, David Benito Garcia und Michael Schröder sind mit Mikro und Notizbrett ausgestattet und sie werden sich in diesen 75 Minuten gar nicht satt hören können, so vieles gibt es zu entdecken – Fledermäuse, Biber, Katzen, einen Jaguar, Elefanten, Wale, Singvögel.

„Leise Laute“ ist lustig und informativ, ist herausfordernd, denn es wird auch ganz schön philosophiert über die Kommunikation im Netz der Klänge. Und es wird auch ernst. Denn auch wenn man Kinder ab 8 Jahren im Blick hat: wie brutal der Mensch mit der Natur umgeht, wird nicht ausgespart. Das große Plus dieser Uraufführung aber ist: wie die Naturgeräusche Musik werden. Regisseur Anselm Dalferth und Komponist Nicolas Morrish haben sich für diese Uraufführung vier wunderbare Musiker*innen geholt. Und die sind mittendrin: Silvia Berchtold, Vera Drazic, Mathias Götz, und Ines Ljubei, vier Musiker*innen mit ihren Instrumenten – Posaune, Vibraphon, Akkordeon, Flöte – wandern, schleichen, stapfen herum, während sie die Natur klingen lassen. Doch was heißt schon klingen – sie grunzen, fiepen, surren, tröten, flirren, kreischen, murren, dass es eine Freud‘ ist. Großer Beifall.

Peter Eidenberger

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