Regie: Guillaume Nicloux. F/BRD/B 2012. Mit Pauline Etienne, Isabelle Huppert, Martina Gedeck, Louise Bourgoin u.a.
Internationale Filmregisseure hielten ihre eigene Sicht auf die Spiele mit der Kamera fest. Mit dabei: Arthur Penn, Kon Ichikawa, Michael Pfleghar, Milos Forman, Claude Lelouch, Mai Zetterling, Juri Ozerow und John Schlesinger.
Sehenswert: Acht bemerkenswert unaufgeregte und doch packende Porträts entstanden, die das Phänomen des Wettkampfes prägnant einfangen. Dafür gab es 1974 den Golden Globe.
Regie: s.o. USA/BRD 1972.
Ein Mann stellt sich am 16.11.2009 der Polizei. Eine Rückblende klärt, warum: Einzelgänger Toni Musulin fährt für eine Geldtransporter-Firma in Lyon und träumt von einem roten Ferrari. Als er hört, dass Beifahrer Arnaud mehr Lohn erhält, sollen seine Chefs dafür büßen … es geht um 11,6 Mio. Euro – die größte je in Frankreich erbeutete Summe.
Sehenswert: Ungewöhnlicher, sehr französischer Krimi, auch sehr gelungenes Charakterporträt, toll gespielt von François Cluzet.
Regie: Philippe Godeau. F 2013. Mit François Cluzet, Bouli Lanners, Corinne Masiero u.a.
Für den amerikanischen Co-Piloten Tobias beginnt eigentlich ein Routineflug. Doch kaum ist seine Maschine in Berlin gestartet, wollen sich drei mit Glasscherben bewaffnete Männer Eintritt zum Cockpit verschaffen. Die Forderung: Tobias öffnet ihnen die Tür und überlässt ihnen die Kontrolle über den Flieger, oder sie töten einen Passagier nach dem anderen. Unter den Geiseln befindet sich auch die Freundin des Co-Piloten ...
Sehenswert: Spannendes Flugzeug-Entführungsdrama ohne Hollywood-Pathos.
Regie: Patrick Vollrath. BRD/Ö 2016. Mit Joseph Gordon-Levitt, Omid Memar, Aylin Tezel, Carlo Kitzlinger u.a.
Der Landkreis Schwandorf in den 80er-Jahren: Die Alarmglocken schrillen bei SPD-Landrat Hans Schuierer nicht gleich los, als in Wackersdorf eine atomare Wiederaufbereitungsanlage errichtet werden soll. Er hofft, dass sich so die Arbeitslosenquote der strukturschwachen Gegend verringert. Doch es mehren sich die Stimmen, die bezweifeln, dass die Wiederaufbereitung tatsächlich so „effizient, sauber und zeitgemäß“ arbeiten wird und es formiert sich ein Protest von ungeahntem Ausmaß, dem sich Schuierer bald anschließt ...
Sehenswert: Der Film zeigt den Beginn des Kampfes - das gut gespielte und prominent besetzte Tatsachendrama wirkt authentisch, samt Oberpfälzer Dialekt.
Regie: Oliver Haffner. BRD 2018. Mit Johannes Zeiler, Peter Jordan, Florian Brückner, Anna Maria Sturm, Fabian Hinrichs, Sigi Zimmerschied, August Zirner u.a.
Zwischen Radau und Rebellion: Wie aus vier Londoner Vorstadt-Mods The Who werden konnte, eine der erfolgreichsten Rockbands der Musikgeschichte, ist wenig bekannt. Die frühen Kompositionen von The Who brachten die Sorgen und Nöte der britischen Arbeiterjugend der 1960er auf den Punkt. Nachgezeichnet wird die Geschichte der Band vom ersten Erfolg mit „My Generation“ bis zu den jüngsten elektronischen Neuerfindungen ihrer Musik. Dabei werden auch die Einflüsse beleuchtet, die zur Entstehung der Rockopern „Tommy“ und „Quadrophenia“ geführt haben.
Sehenswert: In seltenen Archivaufnahmen und Interviews mit Pete Townshend blickt die Dokumentation auf Triumphe und Niederlagen von The Who und vermittelt das facettenreiche Bild einer der größten britischen Bands aller Zeiten. Im Anschluss: „The Who: Live in Hyde Park 2015“.
Regie: Christophe Conte. F 2021.
Thronfolger Simba vergöttert seinen Vater, König Mufasa. Doch sein hinterhältiger Onkel Scar hegt eigene Pläne, den Thron zu besteigen, und zwingt Simba ins Exil. Mithilfe von Erdmännchen Timon und Warzenschwein Pumbaa lernt Simba erwachsen zu werden, die Verantwortung anzunehmen und in die Savanne zurückzukehren, um seinen Platz auf dem Königsfelsen gegen Scar einzufordern …
Sehenswert: Regisseur Favreau bewies bereits bei „Das Dschungelbuch“ ein Händchen, Zeichentrick-Klassiker gekonnt in fotorealistische Form zu gießen. Es werden dem 25 Jahre alten Original zwar kaum neue Facetten hinzugefügt, was angesichts der unglaublichen Visualisierung nicht stört.
Regie: Jon Favreau. USA 2019.
Die Presse nennt ihn den König der Schlüssellochshows, er selbst sieht sich als König des Glamourtheaters: Paul Raymond, aus einfachen Verhältnissen stammend, startet seine Karriere in den späten 50ern mit dem Tabubruch, in seinem Club nackte Mädchen auftreten zu lassen. Im Lauf der Jahre mausert er sich zum Rotlichtkönig, zum Herausgeber erotischer Magazine und Immobilien-Mogul. Doch in seinen Beziehungen kriselt es und seine geliebte Tochter ist kokainsüchtig ...
Sehenswert: Michael Winterbottoms schwelgerisches Sittengemälde moralisiert nicht, bleibt aufreizend an der exquisit ausgestatteten Oberfläche – und zeigt doch die innere Leere und die persönliche Tragik von Paul Raymonds Leben.
Regie: Michael Winterbottom. GB 2013. Mit Steve Coogan, Anna Friel, Tamsin Egerton, Imogen Poots u.a.
Auf der Flucht vor deutschen Soldaten strandet US-Pilot Steve Trevor 1918 auf der Amazoneninsel Themyscira, wo Diana im kampfstarken Gefolge von Mutter und Tante aufwächst. Die Zeus-Tochter weiß nichts von ihren Superkräften. Als Steve von den grauenhaften Schlachten unter den Menschen berichtet, vermutet Diana Kriegsgott Ares dahinter. Sie verlässt mit Steve die Insel und stürzt sich ins Kampfgetümmel ...
Sehenswert: Empathisch, sexy, witzig, mit einem Schuss Naivität - diese Superheldin, verkörpert von der ehemaligen Miss Israel Gal Gadot, ist erfrischend anders.
Regie: Patty Jenkins. USA 2017. Mit Gal Gadot, Chris Pine, Lisa Loven Kongsli, Connie Nielsen, Robin Wright u.a.
September 1972: Palästinensische Terroristen richten in München ein Blutbad unter israelischen Olympiasportlern an. Der israelische Agent Avner soll mit vier Mitstreitern die palästinensischen Drahtzieher des Attentats aufspüren und töten — ein inoffizieller Auftrag von Ministerpräsidentin Golda Meir. Nach den ersten Rachemorden wachsen in dem Sohn eines Kriegshelden Zweifel am Sinn der Mission ...
Sehenswert: Steven Spielbergs eindringliche Warnung vor der Gewaltspirale, die sich aus staatlicher Vergeltung ergibt, provozierte Proteste in Israel, aber auch in den USA.
Regie: Steven Spielberg. USA 2005. Mit Eric Bana, Daniel Craig, Geoffrey Rush, Mathieu Kassovitz u.a.
Ein Operhaus, mitten im Dschungel Perus — das ist der Traum des irischen Glücksritters Brian Sweeney Fitzgerald, von den Einheimischen „Fitzcarraldo“ genannt. Doch dafür braucht er Geld. Das soll ihm ein Kautschukfeld im Urwald einbringen, das per Schiff eigentlich nicht erreichbar ist. Fitzcarraldos Trick: Mithilfe eines Ureinwohnerstammes will er ein Dampfschiff über einen Bergrücken hieven. Die Helfer haben indes eigene, spirituelle Pläne, die er nicht begreift …
Sehenswert: Mit dem irren Urwald-Epos gratuliert Arte Werner Herzog heute zum 80. Geburtstag („Herz aus Glas“ folgt um 23.35 Uhr im BR).
Regie: Werner Herzog. BRD 1982. Mit Klaus Kinski, Claudia Cardinale, José Lewgoy, Miguel Angel Fuentes u.a.
Ihr idyllischer Segeltörn auf dem Mittelmeer endet abrupt, als die Hamburger Freunde Daniel, Jan, Caro, Fiona und Helene auf ein Boot mit in Seenot geratenen Geflüchteten, darunter Ismail und seine Familie stoßen. Sie schleppen das Boot ab, ein Sturm kommt auf, am nächsten Tag ist das Flüchtlingsboot verschwunden. Seil gerissen oder hat jemand die Schleppleine gekappt? Als sich Jahre später Jan und Ismail durch Zufall begegnen, erhebt Ismails Frau schwere Vorwürfe gegen die Segler ...
Sehenswert: Spannende Flüchtlings- und Gesellschaftsdrama-Serie. Zwei weitere Folgen im Anschluss, drei weitere Mi 7.9.
Regie: Adolfo Kolmerer. BRD 2022. Mit Friedrich Mücke, Johanna Wokalek, Mohamed Achour, Kenda Hmeidan, Ina Weisse u.a.
Anwältin Virginia Gooseman betritt das Hotelzimmer des smarten Geschäftsmanns Adrian Doria, der in drei Stunden bei einer Anhörung erscheinen muss. Bis dahin soll er ihr glaubhaft machen, dass er seine Geliebte nicht umgebracht hat. Blöd nur, dass er ohnmächtig neben ihrer erschlagenen Leiche gefunden wurde – in einem von innen versperrten Hotelzimmer. Was dort vor sich ging, bleibt nicht das letzte Mysterium. In Rückblenden zeigt sich, dass Doria mit der Geliebten ein Geheimnis teilte, das sie eingeholt haben könnte ...
Sehenswert: Regisseur Paulo borgt sich einen Hauch Hitchcock-Suspense sowie eine Prise Melodrama von Landsmann Pedro Almodovár.
Regie: Oriol Paulo. E 2017. Mit Mario Casas, Ana Wagener, Jose Coronado u.a.
Der Ku-Klux-Klan ist die älteste terroristische Organisation der USA. Der 1865 gegründete Geheimbund, der unzählige Bluttaten gegen die schwarze Bevölkerung begangen hat, findet heute wieder Zulauf, vornehmlich in den Südstaaten. In seinem rassistisch motivierten Terror zum Erhalt weißer Vorherrschaft in der US-Gesellschaft sind vielerorts sogar die Behörden verstrickt. Viele „Klansmänner“ tauschen ihre Kapuzen nun gegen Masken und Hakenkreuz-Tätowierungen.
Sehenswert: Traurig aber wahr – seit Donald Trumps Präsidentschaft in Amerika nahmen die Mitgliedszahlen des Klans und anderer rassistischer Gruppierungen wieder stark zu.
Dokumentation, F 2021.
Wissenschaftlerin Dr. Matheson und Assistent Buckley sind Spezialisten: schon unzähligen Blendern sind die Experten für paranormale Phänomene auf die Schliche gekommen. Als das legendäre Medium Simon Silver nach 30 Jahren sein großes Comeback ankündigt, sieht Tom Buckley seinen Ehrgeiz geweckt und will den Altmeister entlarven. Doch schon bald werden er und Freundin Sally von allerlei übersinnlichem Hokuspokus heimgesucht …
Sehenswert: Rodrigo Cortés hat bereits mit dem Psycho-Kammerspiel „Buried – Lebend begraben“ sein Regietalent unter Beweis gestellt, hier kann er auch mit seinem Hollywood-Debüt überzeugen.
Regie: Rodrigo Cortés. E/USA 2012. Mit Cillian Murphy, Sigourney Weaver, Robert De Niro, Elizabeth Olsen u.a.