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Unsere TV-Tipps von Mittwoch 30.11. bis Dienstag 06.12.

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Buena Vista Social Club
Buena Vista Social Club © Wim Wenders Stiftung

Langsam kommt Weihnachtsstimmung auf mit Emma Thompson, Emily Clarke und Richard Attenborough, Brad Pitt und Cate Blanchett schwer verliebt und der Buena Vista Social Club unsterblich

Mittwoch 30.11.

Alice (ARD, 20.15 Uhr)

Alice in der ARD
Alice © ARD

In Paris lernt die junge Alice Schwarzer den Studenten Bruno kennen und lieben, arbeitet als Au-pair. Sie bewirbt sich an der Journalistenschule, wird abgelehnt, wird Volontärin bei den Düsseldorfer Nachrichten. Sie schreibt Reportagen über Arbeiterinnen und Prostituierte. Nächste Station ist die Satirezeitschrift Pardon. Sie kehrt als freie Korrespondentin nach Paris zurück und kommt mit der französischen Frauenbewegung in Kontakt. Bald wird sie Deutschlands bekannteste Feministin, initiiert ein Abtreibungsbekenntnis von 374 Frauen, das den Titel des Stern ziert. Sie will eine eigene Zeitschrift herausgeben namens Emma ...

Sehenswert: Regisseurin Nicole Weegmann erzählt sehr nah, dicht und spannend den Weg der jungen Journalistin zur kämpferischen Aktivistin, aber auch ihre Verletzlichkeit. Die echte Alice Schwarzer fühlt sich „dicht nachempfunden“. Direkt im Anschluss folgt der zweite Teil.

Regie: Nicole Weegmann. BRD 2022. Mit Nina Gummich, Thomas Guené, Isabel Thierauch, Vidina Popov u.a.

Aufschneider (3Sat, 22.25 Uhr)

An seinen Mitmenschen hat Pathologe Dr. Fuhrmann meist wenig Freude. Besonders hasst er den Chirurgen Dr. Böck, seit Jahren will er ihm einen Kunstfehler nachweisen. Als er merkt, dass der arrogante Böck mit seiner Exfrau was hat, wird seine Laune erst richtig schlecht …

Sehenswert: Der ursprünglich als Krankenhausserie angedachte Zweiteiler von David Schalko und Josef Hader bietet eine schwarzhumorige, mit bösem Wiener Schmäh durchsetzte Story, deren Dialoge und groteske Einfälle einfach wunderbar sind. Der zweite Teil im Anschluss.

Regie: David Schalko und Josef Hader. Ö 2010. Mit Josef Hader, Oliver Baier, Ursula Strauss, Pia Hierzegger, Tanja Raunig, Manuel Rubey, Georg Friedrich u.a.

Buena Vista Social Club (WDR, 23.35 Uhr)

Ergriffen sinkt die sechzig-jährige Grande Dame Omara Portuondo am Ende des Duetts „Silencio“ dem 75-jährigen Ibrahim Ferrer in die dürren Arme und wischt sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Stimmwunder Ibrahim Ferrer tränkt die Statue des heiligen Lazarus mit Rum: „Wenn er mir schmeckt, wird er ihm auch schmecken“, verkündet er sein Credo. Auch der 90-jährige Schürzenjäger Compay Segundo pflegt seine Prinzipien und erzählt mit verschmitztem Lächeln, warum er bereits seit seinem fünften Lebensjahr Zigarren raucht.

Sehenswert: Es sind magische und faszinierende Momente, die Wim Wenders’ Porträt der berühmtesten Musiker Kubas so einzigartig machen. Der Filmemacher verknüpft Gespräche, Konzertaufnahmen aus New York und Amsterdam mit Studioszenen in Havanna. Eine der besten Musik-Dokus aller Zeiten.

Regie: Wim Wenders. BRD/GB/USA/Kuba/F 1998.

Donnerstag 1.12.

Krieg der Welten (VOX, 20.15 Uhr)

Der geschiedene Hafenarbeiter Ray hat gerade seine Kinder zu Besuch, als ein Sturm aufzieht, Blitze vom Himmel zucken ... und sich die Erde auftut: Alien-Kampfmaschinen brechen aus dem Erdinneren hervor und starten einen Vernichtungsfeldzug gegen die Menschheit. Ratlos flieht Ray mit Tochter Rachel und Sohn Robbie durch das schon bald schwer verwüstete Land in Richtung Boston …

Sehenswert: Die erste Verfilmung des Romans von H. G. Wells stellte 1953 den Abwehrkampf gegen die Aliens in den Mittelpunkt. Hier geht es eher um die Ohnmacht im Angesicht einer globalen Katastrophe, erzählt mit den Mitteln des Spielbergschen Überwältigungskinos.

Regie: Steven Spielberg. USA 2005. Mit Tom Cruise, Dakota Fanning, Justin Chatwin, Tim Robbins u.a.

Capernaum – Stadt der Hoffnung (ServusTV, 22.20 Uhr)

Zain weiß nicht, wie alt er ist, denn seine Geburt wurde nie registriert. Jetzt sitzt der Junge im Knast. Doch Zain ist nicht nur Häftling, er ist auch Ankläger: Er hat seine Eltern verklagt, weil sie ihn zur Welt gebracht haben. In Rückblenden wird seine Geschichte erzählt, die in einem Armenviertel von Beirut beginnt …

Sehenswert: Nadine Labaki hat ihren in Cannes prämierten Film an Originalschauplätzen mit Laiendarstellern gedreht. Mit emotionaler Musik begleitet schildert sie in fast dokumentarischen Bildern den verzweifelten Überlebenskampf des Jungen.

Regie: Nadine Labaki. Libanon 2018. Mit Zain Al Rafeea, Yordanos Shiferaw, Boluwatife Treasure Bankole, Kawthar Al Haddad u.a.

Freitag 2.12.

The Dark Knight Rises (Pro 7, 20.15 Uhr)

Vor acht Jahren nahm Batman die Untaten von Staatsanwalt Dent auf seine Kappe, um Gotham Citys Bürger nicht noch weiter zu demoralisieren. Seither lebt er zurückgezogen als Milliardär Bruce Wayne, dem eine Diebin zu schaffen macht. Doch seine größte Aufgabe steht noch bevor: Superschurke Bane greift mit seiner Privatarmee Gotham an, zerstört die Infrastruktur und droht mit einer Megabombe ...

Sehenswert: Die dunkle Kraft der beiden Vorgänger-Filme wird hier nicht erreicht, dennoch unterhält das Finale von Christopher Nolans „Dark Knight“-Trilogie bestens.

Regie: Christopher Nolan. USA 2012. Mit Christian Bale, Gary Oldman, Tom Hardy, Joseph Gordon-Levitt, Anne Hathaway u.a.

Pferde stehlen (ARTE, 21.45 Uhr)

Der 69jährige Trond hat sich in die Einsamkeit zurückgezogen und sich im Osten von Norwegen an einem See ein kleines Haus gekauft. Als er seinem Nachbarn Lars begegnet, fühlt sich der alte Mann plötzlich an einen längst vergessenen Moment in seinem Leben erinnert: den Sommer 1948 hat er als Fünfzehnjähriger allein mit seinem Vater in einer Waldhütte verbracht. Und er entdeckt gleich mehrere Geheimnisse über seinen Vater, der nach diesem Sommer für immer aus seinem Leben verschwand …

Sehenswert: Eine Geschichte, die sich erst nach und nach offenbart und dessen Bilder umso länger im Gedächtnis bleiben.

Regie: Hans Petter Moland. NR/S/DK 2019. Mit Stellan Skarsgård, Bjørn Floberg, Danica Curcic, Tobias Santelmann u.a.

Das Literarische Quartett (ZDF, 23.45 Uhr)

TV-Tipp - Das Literarische Quartett
Das Literarische Quartett © ZDF

Auch in dieser Ausgabe „Das Literarische Quartett“ wird über herausragende Bücher diskutiert. Gastgeberin ist die Schriftstellerin und Publizistin Thea Dorn. Mit drei wechselnden Gästen debattiert sie über jeweils vier markante Neuerscheinungen auf dem deutschsprachigen Buchmarkt. Diese Bücher werden vorgestellt: Ingeborg Bachmann/Max Frisch „Wir haben es nicht gut gemacht“, Briefwechsel; Karen Duve „Sisi“; Ursula Fricker „Gesund genug“; John Burnside „So etwas wie Glück“.

Sehenswert: Heute mit dabei sind Juli Zeh, Eva Menasse und Adam Soboczynski.

Samstag 3.12.

Das Wunder von Manhattan (VOX, 20.15 Uhr)

Gibt es den Weihnachtsmann? Angesichts der Heerscharen von Nikoläusen, die sich in Manhattan zum Fest der Liebe auf die Füße treten, kommen der sechsjährigen Susan Zweifel. Ihre Mutter, die Werberin Dorey, glaubt auf ihre Weise an Santa Claus. Um mehr Kunden anzulocken, stellt sie den charmanten Mr. Kriss Kringle für das Kaufhaus „Cole“ ein. Als Mr. Kringle trotzig darauf besteht, der wahre Nikolaus zu sein, landet er in einer Anstalt. Anwalt Bryan muss beweisen, dass Mr. Kringle Recht hat ...

Sehenswert: Das gelungene Remake des Klassikers von 1947 geht zu Herzen und überrascht mit einer hübschen Pointe.

Regie: Les Mayfield. USA 1994. Mit Richard Attenborough, Elizabeth Perkins, Dylan McDermott, Mara Wilson u.a.

Nirgendwo in Afrika ( ONE, 21.45 Uhr)

1938 flieht der Jude Walter Redlich aus Deutschland ins ferne Kenia. Ehefrau Jettel und die fünfjährige Tochter Regina folgen. Die Redlichs arrangieren sich schwer in der Fremde, Regina lebt aber auf, findet schnell Freunde und erkundet mit Begeisterung die neue, fremde Welt. Die Ehe ihrer Eltern dagegen gerät in eine schwere Krise. Jettel erwacht erst aus ihrer Lethargie, als britische Soldaten die Deutschen internieren - allerdings auch Walter …

Sehenswert: An Originalschauplätzen gedreht, aber ohne Ethnokitsch erzählt Caroline Links Oscar-prämierter Film realistisch und ausdrucksstark vom Leben im Exil.

Regie: Caroline Link. BRD 2001. Mit Merab Ninidze, Juliane Köhler, Lea Kurka, Sidede Onyulo u.a.

Magical Mystery oder Die Rückkehr des Karl Schmidt (WDR, 23.15 Uhr)

Seine wilden Jahre sind längst vorbei, Alkohol rührt er nach dem Entzug in der Psychiatrie nicht mehr an: Karl Schmidt lebt inzwischen mit seinem Betreuer Werner in einer WG für Ex-Drogensüchtige in Hamburg-Altona. Als er zufällig seinen alten Kumpel Raimund trifft, überredet der ihn zu einem Berlin-Trip. Dort führen Raimund und Freund Ferdi das erfolgreiche Technolabel Bumm Bumm Records. Ferdi plant, auf eine „Magical Mystery“-Tournee durch Deutschland zu gehen. Und Karl soll als Fahrer, Manager und Aufpasser dabei sein. Karl lässt sich auf das Angebot ein - als einziger Nüchterner unter lauter „Drogis“…

Sehenswert: Arne Feldhusen inszenierte das in der Technoszene der 90er-Jahre angesiedelte Roadmovie erfrischend unbekümmert und mit einem tollen Soundtrack von Deichkind bis Sonic Youth. Drehbuch: Sven Regener.

Regie: Arne Feldhusen. BRD 2017. Mit Charly Hübner, Bjarne Mädel, Detlev Buck, Annika Meier, Marc Hosemann u.a.

Sonntag 4.12.

Last Christmas (RTL, 20.15 Uhr)

Lichterglanz, Plätzchen, Glühweinschwaden… das sind für Kate eher düstere Zeiten, obwohl sie in einem Weihnachtsladen im Londoner West End arbeitet. Außerdem liegt mit ihrer Familie im Clinch, hat keine feste Bleibe, und keiner will ihr Gesangstalent erkennen. Kates Panzer bekommt Risse, als der fesche  Tom in ihr Leben stolpert …

Sehenswert: Inspiriert von George Michaels Weihnachtspopklassiker, entwickelte die Oscar-gekrönte Drehbuchautorin Emma Thompson einen frechen Spaß, der selbst Weihnachtsmuffel in Stimmung bringt, und tritt selbst als Kates überkandidelte Mutter auf.

Regie: Paul Feig. GB 2019. Mit Emilia Clarke, Henry Golding, Emma Thompson, Michelle Yeoh u.a.

Der seltsame Fall des Benjamin Button (RTL 2, 20.15 Uhr)

New Orleans, 1918: Entsetzt über das Greisengesicht seines neugeborenen Sohnes, legt Fabrikant Button das Baby vor einem Altenheim ab. Von Ersatzmutter Queenie und den Senioren liebevoll umsorgt, reift Benjamin heran – und wird immer jünger. Er verliert die Gebrechen des Alters, fährt zur See, hat Affären – und kehrt doch zu seiner Liebe Daisy zurück. Mitte der 50er werden sie ein Paar. Doch Benjamin weiß, dass er bald zum Kind werden wird …

Sehenswert: Aus Scott F. Fitzgeralds Kurzgeschichte machte David Fincher zweieinhalb Stunden großes Gefühlskino. Das mitreißende Epos über Liebe, Altern und Vergänglichkeit erhielt drei Oscars.

Regie: David Fincher. USA 2008. Mit Brad Pitt, Cate Blanchett, Julia Ormond, Faune A. Chambers u.a.

Red Light (3Sat, 23.15 Uhr)

Publikumswirksam entlarven Professorin Margaret Matheson und ihr junger Kollege Tom Buckley paranormale Scharlatane aller Art. Als der blinde Magier Simon Silver nach langer Zeit in die Öffentlichkeit zurückkehrt, ist Toms Ehrgeiz geweckt – zu gerne würde er ihn vorführen. Doch Silver ist ziemlich gefährlich ...

Sehenswert: Das spannende Hollywood-Debüt des spanischen Filmemachers Rodrigo Cortés entwickelt Sogwirkung, auch mit einem ungewöhnlichen Look.

Regie: Rodrigo Cortés. USA/E 20012. Mit Cillian Murphy, Robert De Niro, Sigourney Weaver, Elizabeth Olsen u.a.

Montag 5.12.

Die Herzogin (ARTE, 20.15 Uhr)

Mit 17 muss Georgiana 1774 den Herzog von Devonshire heiraten. Der verbringt lieber Zeit mit seinen Hunden und betrügt seine Frau mit ihrer besten Freundin. Georgiana flüchtet in die Arme des Jungpolitikers Charles Grey und in die Welt der Mode…  

Sehenswert: Trotz Oscar-gekrönter Kostüme und feudaler Kulissen wird hier kein schwelgerisches Rokoko-Epos geboten, sondern die intime Geschichte einer Frau erzählt, die ihrer Zeit voraus war.

Regie: Saul Dibb. GB/USA/I/F 2008. Mit Keira Knightley, Ralph Fiennes, Dominic Cooper, Hayley Atwell u.a.

Macht des Geldes (ARTE, 22 Uhr)

Der spanische Provinzpolitiker Manuel López Vidal gilt als kommender Mann in seiner Partei. Sein Mentor José Luis sieht ihn als Nachfolger bei der Leitung des Regionalrats. Doch dann dringen Äußerungen von Manuel an die Öffentlichkeit über die Veruntreuung von EU-Geldern. Die Parteiführung in Madrid will Manuel zum Sündenbock machen, er soll auf einen Posten in Washington abgeschoben werden. Bald gerät auch sein Leben in Gefahr…

Sehenswert: Mit langen Kamerafahrten und einem pulsierenden Elektro-Soundtrack saugt einen der spannende Politthriller in die komplexe Handlung. Preisgekrönt in Spanien.

Regie: Rodrigo Sorogoyen. E/F 2018. Mit Antonio de la Torre, Mónica López, Ana Wagener, Bárbara Lennie u.a.

Dienstag 6.12.

The Scorpion King (NITRO, 20.15 Uhr)

Die Story über den Kampf des Akkadiers Mathayus gegen den Herrscher Memnon spielt zu Zeiten von Sodom und Gomorrha. Mathayus nimmt Memnons leicht geschürzte Weissagerin Cassandra gefangen und verliebt sich in sie, die Freundschaft des kriegerischen Balthazar muss er sich erst noch erkämpfen ...

Sehenswert: Ziemlich trashige Sandalen-Action der altmodischen Art, trotzdem unterhaltsam. Die beiden Nachfolger im Anschluss.

Regie: Charles Russell. USA/BRD 2002. Mit Dwayne Johnson, Michael Clarke Duncan, Kelly Hu, Steven Brand, Bernard Hill, Ralf Moeller u.a.

Altersglühen – Speed Dating für Senioren (WDR, 23.45 Uhr)

13 Senioren treffen sich in einer Villa, um reihum in siebenminütigen Gesprächen einen ersten Eindruck voneinander zu gewinnen. Was sich die reiferen Semester erhoffen? Gute Gespräche, eine neue Putzfrau oder ganz einfach nur Sex …

Sehenswert: Gelungenes TV-Film-Experiment, das voll auf das Improvisationstalent des großartigen Ensembles setzt – ein Drehbuch gab es nicht.

Regie: Jan Georg Schütte. BRD 2014. Mit Mario Adorf, Senta Berger, Michael Gwisdek, Viktor Choulman, Jörg Gudzuhn u.a.

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